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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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alte Herzog plötzlich inne und starrte in den wolkenbetupften Himmel, als ihm eine Idee kam, die er für genial hielt. Er blickte auf seinen Sohn herab, während sich sein buschiger Bart zu einem breiten Grinsen verzog. »Genau, wir müssen dich mit einem standesgemäßen Spektakel verabschieden, Junge! Damit dein Aufbruch für ganz Caladan zu einem denkwürdigen Ereignis wird.«
    Leto bemühte sich, nicht zusammenzuzucken. Er kannte die verrückten Ideen seines Vaters und wusste, dass er nun nicht mehr davon abzubringen wäre, ohne Rücksicht auf vernünftige Überlegungen. »Was hast du im Sinn, Vater? Was muss ich tun?«
    »Nichts, gar nichts. Ich werde eine Feier zu Ehren meines Erben und Sohnes ankündigen.« Er griff nach Letos Hand und reckte sie empor, wie in einer Geste des Triumphs, dann hallte seine Stimme über den Platz und gewann mühelos die Aufmerksamkeit der Menge. »Wir werden einen Stierkampf veranstalten, wie bei den Volksfesten in alten Zeiten. Es wird ein großer Feiertag für Caladan, der per Holoprojektion auf dem gesamten Globus übertragen wird.«
    »Mit salusanischen Stieren?«, fragte Leto, während er sich die Bestien vorstellte – mit den Stacheln auf dem Rücken, den zahlreichen Hörnern auf dem schwarzen Schädel und den Facettenaugen. Als er kleiner gewesen war, hatte Leto oft die Ställe aufgesucht, um sich die monströsen Tiere anzusehen. Der Stallmeister Yresk, den seine Mutter aus der Richese-Dienerschaft mitgebracht hatte, kümmerte sich um die Stiere, damit Paulus sie für gelegentliche Schaukämpfe einsetzen konnte.
    »Natürlich!«, sagte der alte Herzog. »Und wie immer werde ich selbst in die Arena steigen.« Er schwenkte die Arme, als würde er ein farbiges Tuch führen. »Diese alten Knochen sind immer noch beweglich genug, um einem solchen tapsigen Monstrum auszuweichen. Ich werde veranlassen, das Yresk ein Tier vorbereitet – oder möchtest du dir selbst eins aussuchen, mein Junge?«
    »Ich dachte, du wolltest keine Stierkämpfe mehr mitmachen«, sagte Leto. »Es ist schon fast ein Jahr her, seit du ...«
    »Wie bist du nur auf diese Idee gekommen?«
    »Durch deine Berater. Es ist zu gefährlich. Ist das nicht der Grund, warum andere an deiner Stelle in die Arena gestiegen sind?«
    Der alte Mann lachte. »So ein Unsinn! Ich habe nur aus einem Grund nicht mehr gekämpft: weil es eine Zeit lang mit den Stieren bergab ging, weil sie durch irgendeinen genetischen Defekt nicht mehr kampftauglich waren. Doch das ist jetzt vorbei, nachdem neue Stiere angeliefert wurden, die widerstandsfähiger als je zuvor sind. Yresk sagt, sie sind einsatzbereit – genauso wie ich.« Er legte einen Arm um Letos schmale Schultern. »Gibt es einen besseren Anlass für eine corrida de toros als die Abreise meines Sohnes? Du wirst an diesem Stierkampf teilnehmen – deinem ersten. Deine Mutter kann sich nicht mehr damit herausreden, dass du noch zu jung dazu bist.«
    Leto nickte, allerdings widerstrebend. Wenn sein Vater sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er nicht mehr davon abzubringen. Zumindest hatte Paulus Kampferfahrung und würde einen individuellen Schild tragen.
    Leto hatte bereits mit Schilden gegen menschliche Gegner gekämpft und kannte ihre Vor- und Nachteile. Ein Schild wehrte tödliche Geschosse und schnelle Waffen ab, aber ein Messer, das unterhalb der Grenzgeschwindigkeit bewegt wurde, drang problemlos bis zum ungeschützten Körper durch. Ein tobender salusanischer Stier mit Hörnern bewegte sich möglicherweise langsam genug, um selbst einen sorgfältig justierten Schild zu durchdringen.
    Er schluckte und fragte sich, was es mit diesen neuen, besseren Stieren auf sich hatte. Die alten Tiere, die Stallmeister Yresk ihm vorgeführt hatte, waren bereits gefährliche Bestien gewesen; soweit Leto sich zurückerinnern konnte, hatten sie mindestens drei Matadore getötet ...
    Im Rausch seiner neuen Idee gab Herzog Paulus die Veranstaltung gleich auf dem Basar bekannt, über die Lautsprecheranlage, die in den Ständen und Buden eingebaut war. Als die Menschen auf dem Marktplatz es hörten, jubelten sie und bekamen leuchtende Augen. Sie lachten, zum Teil in Vorfreude auf die eigentliche Veranstaltung, aber auch, weil ihnen ein zusätzlicher arbeitsfreier Feiertag geschenkt wurde.
    Leto wusste, dass seine Mutter absolut dagegen sein würde, wenn Paulus am Kampf teilnahm und Leto anwesend war, und er wusste auch, dass der alte Herzog seinen Plan nur mit um so größerer

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