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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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konnte, hatte Rabban die Waffe herumgeschwenkt und Duncans Mutter den Kopf verkohlt.
    Duncan schrie. Beide Eltern stürzten zu Boden, leblose Haufen aus brennendem, blasenwerfendem Fleisch.
    »Jetzt hast du keinen Namen mehr, Nummer 11368«, sagte Rabban. »Folge mir!«
    Die Wächter packten ihn und ließen nicht zu, dass Duncan zu seinen Eltern eilte. Sie ließen ihm nicht einmal Zeit zum Weinen.
    »Diese Männer müssen dich zuerst auf die nächste Spielrunde vorbereiten. Ich brauchte zur Abwechslung mal eine gute Jagd.«
    Die Wächter zerrten den schreienden und um sich schlagenden Duncan aus der widerlichen Zelle. Innerlich fühlte er sich bereits tot – bis auf eine eiskalte Flamme des Hasses, in der die letzten Überreste seiner Kindheit verbrannten.

7
     
    Das Volk muss daran glauben, dass sein Herrscher ein größerer Mann als jeder andere ist – wie sonst könnte es ihm folgen? Ein Herrscher muss in erster Linie ein Schauspieler sein, der seinem Volk die Unterhaltung bietet, die es braucht.
    Herzog Paulus Atreides
     
     
    Die Wochen der Vorbereitungen für seinen Aufenthalt auf Ix vergingen wie im Fluge, während Leto versuchte, Unmengen von Erinnerungen zu speichern und sich sämtliche Bilder des Familienstammsitzes einzuprägen. Er würde Caladans feuchte, salzige Luft vermissen, die nebelverhangenen Sonnenaufgänge und die rumpelnden Nachmittagsgewitter. Was konnte ein kahler, farbloser Maschinenplanet dagegen aufbieten?
    Von den vielen Palästen und Ferienvillen auf dem wasserreichen Planeten war Burg Caladan, auf einer hohen Klippe über dem Meer gelegen, der Ort, wohin Leto wirklich gehörte, der Hauptsitz der Regierung. Wenn er eines Tages endlich den Siegelring des Herzogs anlegte, wäre er der sechsundzwanzigste Herzog Atreides, der in der Burg residierte.
    Seine Mutter Helena machte seinetwegen große Umstände, sah Vorzeichen in allen möglichen Dingen und zitierte ständig Passagen, die sie als bedeutend erachtete, aus der Orange-Katholischen Bibel. Sie war bestürzt, dass sie ihren Sohn für ein ganzes Jahr verlieren sollte, aber sie würde sich den Anordnungen des alten Herzogs nicht widersetzen – zumindest nicht, wenn irgendjemand in Hörweite war. Sie machte sich große Sorgen, und Leto wurde bewusst, dass es in erster Linie an Paulus' Entscheidung lag, ihn ausgerechnet nach Ix zu schicken. »Es ist eine schwärende Brutstätte der Technik«, sagte sie zu ihm, wenn ihr Gatte nicht dabei war oder nicht hören konnte, was sie sprach.
    »Bist du sicher, dass du nicht deshalb so reagierst, weil Ix der größte Konkurrent des Hauses Richese ist, Mutter?«, fragte er.
    »Wohl kaum!« Ihre langen, schlanken Finger hielten inne, während sie den eleganten Kragen seines Hemdes verschnürte. »Das Haus Richese verlässt sich auf alte, bewährte und wahrhaftige Technik – auf Geräte, die im Rahmen der Richtlinien funktionieren. Niemand hat je den Verdacht geäußert, dass Richese die Vorschriften des Djihad verletzt hätte.«
    Sie blickte ihn mit harten Augen an, bis sie plötzlich in Tränen ausbrach. Sie streichelte seine Schulter. Nach seinem jüngsten Wachstumsschub war er fast genauso groß wie sie. »Leto, Leto, ich will nicht, dass du dort deine Unschuld verlierst – die Unschuld deiner Seele«, sagte sie zu ihm. »Es steht zu viel auf dem Spiel.«
    Als die Familie später im Speisesaal eine Mahlzeit aus Fischeintopf und Brötchen zu sich nahm, hatte Helena den alten Herzog erneut angefleht, Leto anderswo hinzuschicken. Paulus hatte jedoch nur über ihre Sorgen gelacht, bis er schließlich mit Zorn auf ihren leisen, aber entschiedenen Widerstand reagiert hatte. »Dominic ist mein Freund – und, bei Gott, unser Sohn könnte kaum von einem besseren Mann lernen!«
    Obwohl Leto versucht hatte, sich auf seine Mahlzeit zu konzentrieren, war er sehr über das Verhalten seiner Mutter beunruhigt, aber er hatte nichtsdestoweniger für seinen Vater Partei ergriffen. »Ich möchte nach Ix gehen, Mutter«, sagte er und legte dezent den Löffel neben seinen Teller. Dann wiederholte er den Satz, den sonst immer sie zu ihm sagte: »Es ist nur zu meinem Besten.«
    In Bezug auf Letos Erziehung hatte Paulus viele Entscheidungen getroffen, mit denen Helena nicht einverstanden war – dass der Junge Mann mit Dorfbewohnern zusammenarbeiten musste, dass er sich von Angesicht zu Angesicht mit einfachen Bürgern traf, dass er sich mit ihnen anfreundete und sich die Hände schmutzig machte. Leto erkannte die

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