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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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erschossen.
    Doch stattdessen lächelte der Hauptmann der Wachen ohne jeden Humor und sagte: »Herzlichen Glückwunsch, mein Junge. Du hast es geschafft.«
     
    * * *
     
    Duncan war wieder in der Zelle und saß erschöpft zwischen seinem Vater und seiner Mutter. Sie widmeten sich ihrer täglichen Mahlzeit aus fadem Getreide, Stärkekuchen und Proteinchips. Diese Dinge enthielten ausreichend Nährstoffe, aber boshafterweise stets einen üblen oder gar keinen Geschmack. Bis jetzt hatte der Junge nicht mehr von den Wächtern erfahren, nur dass er »es geschafft« hatte. Das musste die Freiheit bedeuten. Er konnte nur hoffen.
    Die Zelle der Familie war verdreckt. Obwohl seine Eltern sich bemühten, sie sauber zu halten, hatten sie weder Besen oder Lappen noch Reinigungsmittel zur Verfügung und sehr wenig Wasser, das sie nicht für sanitäre Zwecke vergeuden konnten.
    In den Monaten der Gefangenschaft war Duncan einer drastischen und brutalen »Ausbildung« unterzogen worden, während seine Familie nur abwarten konnte, was geschah, ohne die Tage in irgendeiner Form nutzen zu können. Alle hatten Nummern bekommen, Adressen der Sklavenzellen, aber (mit Ausnahme von Duncan) weder eine Arbeit oder Tätigkeit oder sonstige Ablenkungsmöglichkeit. Ihnen blieb nichts übrig als abzuwarten, dass sich irgendetwas veränderte ... während sie sich gleichzeitig davor fürchteten, dass es eines Tages zu einer Veränderung kam.
    Jetzt erzählte Duncan seiner Mutter aufgeregt und voller Stolz von seinen Abenteuern, wie er seine Verfolger ausgetrickst hatte, wie er mit großem Geschick sogar die besten Harkonnen-Jäger in die Irre geführt hatte. Kein anderes Kind hatte am heutigen Tag über sie triumphieren können, aber Duncan war überzeugt, dass er alles Nötige getan hatte, um ihnen die Freiheit zu erkaufen.
    Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie entlassen wurden. Er versuchte sich vorzustellen, wie seine Familie wieder draußen im Freien stand und zum klaren, sternenübersäten Nachthimmel aufblickte.
    Sein Vater bedachte den Jungen mit einem stolzen Lächeln, aber seine Mutter wollte nicht recht glauben, dass so etwas tatsächlich geschehen konnte. Sie hatte allen Grund, den Versprechungen der Harkonnens keinen Glauben zu schenken.
    Nach einziger Zeit flackerte die Zellenbeleuchtung, das lichtundurchlässige Türfeld wurde transparent und öffnete sich. Eine Gruppe blau uniformierter Gefängniswärter begleitete den lächelnden Hauptmann, der die Jagd auf ihn angeführt hatte. Duncans Herz machte einen Satz. Sind wir jetzt frei?
    Doch das Lächeln des Hauptmanns gefiel ihm überhaupt nicht.
    Die Uniformierten traten respektvoll zur Seite, um einem Mann mit breiten Schultern, dicken Lippen und starken Muskeln Platz zu machen. Sein Gesicht war sonnengebräunt, als hätte er längere Zeit fern vom düsteren Giedi Primus verbracht.
    Duncans Vater sprang auf und verbeugte sich unbeholfen. »Mylord!«
    Rabbans Augen ignorierten die Eltern und konzentrierten sich ausschließlich auf den rundgesichtigen jungen Lehrling. »Der Jagdhauptmann berichtet mir, dass du der Beste unter den Jungen bist«, sagte er zu Duncan. Als er in die Zelle trat, drängten sich hinter ihm auch einige Wächter herein. Rabban grinste.
    »Sie hätten ihn bei der heutigen Übung erleben sollen, Mylord«, sagte der Hauptmann. »Der Einfallsreichtum dieses Balgs ist beispiellos.«
    Rabban nickte. »Nummer 11368. Ich habe deine Akten studiert und mir Holos von deinen Jagden angesehen. Sind deine Verletzungen schlimm? Es geht einigermaßen? Du bist noch jung, sie werden schnell verheilen.« Sein Blick wurde härter. »Du wirst uns noch viel Spaß bereiten. Wir wollen doch mal sehen, wie du dich gegen mich schlägst.«
    Er drehte sich um. »Komm mit, Junge. Wir gehen auf die Jagd. Sofort.«
    »Mein Name ist Duncan Idaho«, erwiderte der Junge in trotzigem Tonfall. »Ich bin keine Nummer.« Seine Stimme war dünn und hell, aber darin lagen Mut und Selbstbewusstsein. Seine Eltern waren schockiert. Die Wachen drehten sich überrascht um und starrten ihn an. Duncan warf seiner Mutter einen hilfesuchenden Blick zu, als würde er auf irgendeine Art von Rückendeckung hoffen. Doch stattdessen versuchte sie ihn zu beschwichtigen.
    Rabban nahm dem Wachmann, der ihm am nächsten stand, ohne Eile die Lasgun ab. Genauso seelenruhig feuerte er Duncans Vater eine tödliche Energieladung in die Brust. Der Mann wurde gegen die Wand geworfen. Bevor seine Leiche zu Boden gleiten

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