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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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den neuesten Stand. Wie viel haben Sie gefunden?«
    Der Hauptmann der Arbeiter antwortete ihm in barschem Tonfall und schien sich nicht im Geringsten von der Bedeutung des Mannes, mit dem er sprach, beeindrucken zu lassen. »Ich arbeite jetzt seit zehn Jahren im Gewürzabbau, aber dieses Vorkommen übersteigt alles, was ich bisher gesehen habe. Das Problem ist, dass es recht tief liegt. Normalerweise finden wir das Gewürz an der Oberfläche, nachdem es von den Elementen freigelegt wurde. Diesmal ist es extrem konzentriert, aber ...«
    Der Baron wartete nur einen kurzen Moment. »Was ist damit?«
    »Hier geht etwas Seltsames vor sich, Mylord. Chemisch, meine ich. Von unten strömt Kohlendioxid an die Oberfläche, aus einer Art Blase, die sich genau unter uns befinden muss. Der Ernter gräbt sich durch die oberen Sandschichten, um an das Gewürz zu gelangen, aber hier gibt es außerdem Wasserdampf.«
    »Wasserdampf!« So etwas war auf Arrakis so gut wie unbekannt, wo der Feuchtigkeitsgehalt der Luft selbst an den besten Tagen praktisch unmessbar war.
    »Vielleicht sind wir auf eine uralte Wasserader gestoßen, Mylord. Sie könnte unter einer Felskappe liegen.«
    Der Baron hatte es für völlig unmöglich gehalten, unter der Oberfläche von Arrakis jemals auf fließendes Wasser zu stoßen. Rasch überschlug er die Möglichkeiten der Ausbeutung eines Wasservorrats, der an die Bevölkerung verkauft werden konnte. Das würde zweifellos den Zorn der Wasserhändler erregen, die ohnehin viel zu viel Einfluss und Selbstbewusstsein entwickelt hatten.
    Er antwortete mit grollendem Bass. »Glauben Sie, es könnte irgendwie das Gewürz kontaminieren?«
    »Kann ich nicht sagen, Mylord«, erwiderte der Hauptmann. »Das Gewürz ist ein seltsames Zeug, aber ich habe noch nie eine Ader wie diese gesehen. Es erscheint mir ... irgendwie nicht richtig.«
    Der Baron warf dem Thopterpiloten einen Seitenblick zu. »Nehmen Sie Kontakt mit den Spähern auf. Erkundigen Sie sich, ob sie schon Wurmzeichen entdeckt haben.«
    »Keine Wurmzeichen, Baron«, sagte der Pilot, nachdem er die Rückmeldungen entgegengenommen hatte. Der Baron bemerkte, dass dem Mann winzige Schweißperlen auf der Stirn standen.
    »Wie lange ist der Ernter schon da unten?«
    »Fast zwei Standardstunden, Mylord.«
    Jetzt runzelte der Baron die Stirn. In dieser Zeit hätte sich längst ein Wurm zeigen müssen.
    Der Pilot hatte versehentlich den Kommunikationskanal geöffnet gelassen, über den der Hauptmann die Angabe mürrisch bestätigte. »Wir hatten noch nie so viel Zeit, Mylord. Jedes Mal kommen die Würmer. Immer. Aber da unten geschieht etwas. Der Gasstrom wird stärker. Man riecht es.«
    Als der Baron einen tiefen Atemzug von der aufbereiteten Kabinenluft nahm, roch er den moschusartigen Zimtduft des frisch aus der Wüste geschürften Rohgewürzes. Der Ornithopter hielt nun seine Position am Himmel mehrere hundert Meter von der großen Erntefabrik entfernt.
    »Wir haben außerdem unterirdische Vibrationen festgestellt, eine Art Resonanz. Das gefällt mir überhaupt nicht, Mylord.«
    »Sie werden nicht dafür bezahlt, dass es Ihnen gefällt«, erwiderte der Baron. »Ist es ein tiefer Wurm?«
    »Das glaube ich nicht, Mylord.«
    Er überflog die geschätzten Werte, die vom Ernter übermittelt wurden. Die Zahlen waren enorm. »Diese eine Schürfaktion bringt uns genauso viel ein, wie an anderen Stellen innerhalb eines ganzen Monats gewonnen wird!« Er trommelte rhythmisch mit den Fingern auf seinem rechten Oberschenkel.
    »Trotzdem schlage ich vor, Mylord, dass wir uns bereitmachen, die Ernteaktion abzubrechen. Die möglichen Verluste ...«
    »Auf gar keinen Fall, Hauptmann!«, sagte der Baron. »Es gibt keine Wurmzeichen, und Sie haben schon fast eine volle Fabrikladung an Bord. Wir können mit einem Carryall einen leeren Ernter absetzen, wenn Sie ihn benötigen. Ich werde kein Vermögen im Stich lassen, nur weil Sie nervös werden ... nur weil sie ein seltsames Gefühl haben. Lächerlich!«
    Als der Vorgesetzte der Arbeiter seine Ansicht verteidigen wollte, wurde er vom Baron unterbrochen. »Hauptmann, wenn Sie ein nervöser Feigling sind, haben Sie den falschen Beruf gewählt und stehen in den Diensten des falschen Hauses. Machen Sie weiter!« Er schaltete den Kommunikator ab und machte sich einen mentalen Vermerk, diesen Mann baldmöglichst von seinem Posten zu entfernen.
    Weiter oben schwebten Carryalls und hielten sich bereit, die Gewürzfabrik und ihre Besatzung

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