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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eingeladen, uns zu besuchen.«
    »Vielleicht sollte ich Sie daran erinnern«, gab die Frau mit gemessener Schärfe zurück, »dass wir in der Lage sind, eine detaillierte Analyse aller Aktivitäten der Harkonnens im Zusammenhang mit der Gewürzproduktion auf Arrakis vorzulegen – über die benutzte Ausrüstung, die eingesetzte menschliche Arbeitskraft. Ein Vergleich zwischen der Gewürzproduktion, die an die MAFEA gemeldet wurde, und unseren recht präzisen Schätzungen könnte sehr ... ah ... aufschlussreich sein.« Sie hob die Augenbrauen. »Wir haben bereits eine vorläufige Studie erstellt, die auf zuverlässigen Berichten unserer ...« – sie lächelte – »Quellen beruht.«
    »Sie meinen, ihrer Spione «, erwiderte der Baron indigniert.
    Sie erkannte, dass er es bereits im nächsten Augenblick bereute, dieses Wort ausgesprochen zu haben, weil er damit indirekt seine Schuld eingestanden hatte.
    Der Baron richtete sich auf und spannte die Armmuskeln an, doch bevor er etwas auf Mohiams Andeutung entgegnen konnte, warf de Vries ein: »Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir das Gespräch im vertraulichen Kreis fortsetzen – nur zwischen der Ehrwürdigen Mutter und dem Baron. Es besteht kein Grund, aus einem Privatgespräch ein großartiges Spektakel zu machen ... und eine offizielle Angelegenheit.«
    »Ich bin einverstanden«, sagte Mohiam rasch, während sie den verderbten Mentaten mit einem anerkennenden Blick musterte. »Warum ziehen wir uns nicht einfach in Ihre Gemächer zurück, Baron?«
    Er zog seine Lippen schmollend zu einer dunkelroten Rose zusammen. »Warum sollte ich eine Bene-Gesserit-Hexe in meine privaten Räume einladen?«
    »Weil Ihnen keine andere Wahl bleibt«, sagte sie mit tiefer und strenger Stimme.
    Schockiert dachte der Baron über ihre Unverfrorenheit nach, doch dann lachte er laut auf. »Warum eigentlich nicht? Es ist kaum anmaßender als die gegenwärtige Situation.«
    De Vries beobachtete die beiden mit zusammengekniffenen Augen. Er rechnete seinen Vorschlag noch einmal durch, wog verschiedene in seinem Gehirn gespeicherte Daten gegeneinander ab und kalkulierte Wahrscheinlichkeiten. Die Hexe hatte sich zu schnell einverstanden erklärt. Sie wollte mit dem Baron allein sein. Warum? Was wollte sie mit ihm unter vier Augen besprechen?
    »Erlauben Sie mir, Sie zu begleiten, Baron«, sagte de Vries und wandte sich bereits zur Tür, die durch mehrere Korridore und Suspensorröhren zu den Privatgemächern des Barons führte.
    »Diese Angelegenheit sollte ausschließlich den Baron und mich betreffen«, sagte Mohiam.
    Baron Harkonnen erstarrte. »Es steht Ihnen nicht zu, meinem Personal Befehle zu erteilen, Hexe«, sagte er in tiefem, drohendem Tonfall.
    »Wie lauten also Ihre Anweisungen?«, fragte sie dreist.
    Nach kurzem Zögern entschied er: »Ich gebe Ihrer Bitte um eine Privataudienz statt.«
    Mit dem Kopf deutete sie kaum merklich eine Verbeugung an, dann blickte sie sich kurz zu ihren Begleitern um. De Vries bemerkte eine schnelle Fingerbewegung, irgendein Handzeichen der Hexen.
    Als sich ihre vogelgleichen Augen ihm zuwandten, richtete sich de Vries auf. »Es gäbe etwas, das Sie für mich tun könnten, Mentat«, sagte sie. »Wenn Sie die Freundlichkeit hätten, dafür zu sorgen, dass man sich um meine Begleiter kümmert und ihnen etwas zu essen reicht, da uns nicht genügend Zeit für Geselligkeiten zur Verfügung steht. Wir müssen postwendend nach Wallach IX zurückkehren.«
    »Tun Sie es«, sagte Baron Harkonnen.
    Sie entließ de Vries mit einem knappen Blick, als wäre er der geringste Diener im ganzen Imperium, und folgte dem Baron hinaus ...
    Als er seine Gemächer betrat, stellte der Baron zu seiner Zufriedenheit fest, dass er seine verschmutzte Kleidung auf einem Haufen zurückgelassen hatte. Die Möbel standen unordentlich herum, und einige Blutflecken an den Wänden waren noch nicht entfernt worden. Er wollte unterstreichen, dass der Hexe keine bevorzugte Behandlung oder ein besonders entgegenkommender Empfang zustand.
    Er legte die Hände an die schmalen Hüften, reckte die Schultern und hob den Kopf. »Jetzt können Sie mir sagen, was Sie wollen, Ehrwürdige Mutter. Meine Geduld für weitere Wortspiele ist erschöpft.«
    Mohiam zeigte ein leichtes Lächeln. »Wortspiele?« Sie wusste, dass das Haus Harkonnen bestens mit den Nuancen der Politik vertraut war ... vielleicht nicht der gutmütige Abulurd, aber zweifellos der Baron und seine Berater. »Wie Sie meinen, Baron«,

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