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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sagte sie nur. »Die Schwesternschaft wäre sehr an Ihrem Genmaterial interessiert.«
    Sie hielt inne und genoss den schockierten Ausdruck, der auf seinem harten Gesicht erschien. Bevor er etwas erwidern konnte, erklärte sie ihm einige sorgsam ausgewählte Aspekte des Hintergrundes. Mohiam selbst kannte nicht alle Details und Gründe, aber sie wusste, wann sie gehorchen musste. »Ihnen ist zweifellos bewusst, dass die Bene Gesserit seit vielen Jahren wichtige Abstammungslinien in die Schwesternschaft integrieren. Unsere Schwestern verkörpern das gesamte Spektrum des Adels, konzentriert in den wünschenswerten Eigenschaften der meisten Großen und Kleinen Häuser im Landsraad. Unter uns gibt es sogar mehrere Vertreter des Hauses Harkonnen, die auf frühere Generationen zurückgehen.«
    »Und jetzt möchten Sie die Harkonnen-Linie auffrischen?«, fragte der Baron misstrauisch. »Geht es darum?«
    »Völlig richtig. Wir benötigen ein Kind von Ihnen, Wladimir Harkonnen. Eine Tochter.«
    Der Baron wich schwankend einen Schritt zurück, dann wischte er sich kichernd eine Lachträne aus dem Auge. »Dann müssen Sie sich anderswo umschauen. Ich habe keine Kinder, und es ist auch sehr unwahrscheinlich, dass ich in Zukunft welche haben werde. Der Zeugungsprozess, zu dem eine Frau nötig wäre, widert mich an.«
    Da Mohiam von den sexuellen Vorlieben des Barons wusste, ging sie nicht weiter auf diesen Punkt ein. Im Gegensatz zu vielen Adligen hatte er keinerlei Nachkommen, nicht einmal illegitime Kinder, die sich in der planetaren Bevölkerung tummelten.
    »Nichtsdestoweniger wollen wir eine Harkonnen-Tochter, Baron. Keinen Erben, nicht einmal einen Prätendenten. Also müssen Sie sich keine Sorgen wegen irgendwelcher ... dynastischen Ambitionen machen. Wir haben die Abstammungslinien sorgfältig untersucht und benötigen eine äußerst spezifische Mischung. Sie müssen mich schwängern.«
    Die Augenbrauen des Barons wanderten immer höher. »Warum, bei allen Monden des Imperiums, sollte ich etwas Derartiges tun wollen?« Sein Blick musterte ihren Körper von oben bis unten; er nahm Maß und sezierte sie geradezu. Mohiam war keineswegs hübsch mit dem langen Gesicht und dem dünnen braunen Haar. Sie war älter als er und stand kurz vor dem Ende ihrer fruchtbaren Jahre. »Insbesondere mit Ihnen.«
    »Die Bene Gesserit bestimmen solche Verbindungen durch genetische Projektionen, nicht auf der Basis gegenseitiger oder körperlicher Zuneigung.«
    »Wie auch immer – ich weigere mich.« Der Baron wandte sich von ihr ab und verschränkte die Arme über der Brust. »Gehen Sie. Nehmen Sie Ihre kleinen Sklaven mit und verlassen Sie Giedi Primus.«
    Mohiam starrte ihn noch eine Weile an und nahm die Einzelheiten des Raumes in sich auf. Mit Hilfe analytischer Bene-Gesserit-Techniken erfuhr sie aus dieser Umgebung, die nicht ständig im Hinblick auf offizielle Besucher in Ordnung gehalten wurde, vieles über den Baron. Unwissentlich hatte er ihr damit einen tiefen Einblick in seine innerste Persönlichkeit gestattet.
    »Wenn das Ihr Wunsch ist, Baron ...«, sagte sie. »Das nächste Flugziel meines Shuttles ist Kaitain, wo wir bereits einen Termin mit dem Imperator vereinbart haben. Meine private Datenbibliothek an Bord dieses Schiffes enthält Kopien aller Aufzeichnungen mit Beweisen für Ihre geheimen Gewürzlager auf Arrakis und eine Dokumentation der Aktivitäten, mit denen Sie diese Vorräte vor der MAFEA und dem Haus Corrino verborgen halten. Unsere vorläufige Untersuchung enthält genügend Informationen, um eine gründliche Revision durch die Gildebank und den sofortigen Verlust Ihres gegenwärtigen Vorstandspostens in der MAFEA zu rechtfertigen.«
    Der Baron erwiderte ihren gnadenlosen Blick. Keiner von beiden war bereit nachzugeben. Aber er erkannte in ihren Augen, dass ihre Worte der Wahrheit entsprachen. Er bezweifelte nicht, dass die Hexen ihre teuflischen intuitiven Methoden eingesetzt hatten, um herauszufinden, was er getan hatte, wie er Elrood IX. zum Narren gehalten hatte. Und er wusste auch, dass Mohiam nicht zögern würde, ihre Drohung in die Tat umzusetzen.
    Kopien aller Aufzeichnungen ... Es würde also nichts nützen, das Schiff zu zerstören. Die verdammte Schwesternschaft bewahrte demnach irgendwo weitere Kopien auf.
    Die Bene Gesserit besaßen wahrscheinlich sogar Material, mit dem sich das Haus Corrino erpressen ließ, vielleicht auch peinliche Daten über die wichtigen, aber heimlichen Geschäfte zwischen

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