Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
spezielle Schöpfung, einer der berüchtigten »verderbten Mentaten« der Tleilaxu.
    »Aber was wollen sie von uns?«, murmelte der Baron, während er auf das gelandete Shuttle starrte. »Ziemlich selbstbewusst von den Hexen, einfach hierher zu kommen.« Seine blau uniformierten Truppen schwärmten aus wie ein Rudel Wölfe, bevor auch nur ein Passagier das Schiff verlassen konnte. »Wir könnten sie von einem Moment auf den nächsten mit den einfachsten Verteidigungseinrichtungen unseres Hauses auslöschen.«
    »Die Bene Gesserit kommen nie ohne Waffen, Baron. Manche sagen, dass sie selbst Waffen sind.« De Vries hob einen dünnen Finger. »Es ist niemals klug, den Zorn der Schwesternschaft zu erregen.«
    »Das weiß ich, du Idiot! Wie lautet also der Name der Ehrwürdigen Mutter und was will sie?«
    »Gaius Helen Mohiam. Was ihr Anliegen betrifft ... hüllt sich die Schwesternschaft in Schweigen.«
    »Die verdammten Hexen und ihre Geheimnisse!«, knurrte der Baron, als er auf dem Balkon herumwirbelte. Er marschierte in den Korridor, um sich zum Shuttle zu begeben.
    Piter de Vries blickte ihm lächelnd nach. »Wenn eine Bene Gesserit spricht, tut sie es oft in Rätseln und Andeutungen, aber in ihren Worten liegt stets eine große Wahrheit. Man muss ihr nur auf den Grund gehen.«
    Der Baron antwortete mit einem Brummen und ging weiter. Piter, der ebenfalls sehr neugierig war, folgte ihm.
    Unterwegs rief der Mentat sein Wissen über die schwarz gewandeten Hexen auf. Die Bene Gesserit verfolgten zahlreiche Zuchtprogramme, als wollten sie die Menschheit nach ihren eigenen Vorstellungen weiterentwickeln. Außerdem verfügten sie über eins der größten Informationslager des Imperiums und nutzten ihre umfangreichen Bibliotheken dazu, historische Veränderungen zu verfolgen und die Auswirkungen der Handlungen einzelner Personen auf die interplanetare Politik zu studieren.
    Als Mentat hätte de Vries alles gegeben, Zugang zu diesem Wissenslager zu erhalten. Mit einer solchen Datenmenge könnte er fundierte Berechnungen und Vorhersagen anstellen – mit denen er vielleicht sogar die Schwesternschaft selbst zu Fall bringen konnte.
    Aber die Bene Gesserit ließen keine Fremden in ihre Archive, nicht einmal den Imperator. Daher gab es selbst für einen Mentaten nicht viel, worauf er seine Berechnungen gründen konnte. De Vries konnte nur mutmaßen, was das Anliegen der Hexen betraf.
     
    * * *
     
    Die Bene Gesserit nahmen vorzugsweise durch geheime Manipulationen Einfluss auf Politik und Gesellschaft, so dass kaum jemand ihr Wirken rekonstruieren konnte. Dennoch wusste die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam, wie man einen spektakulären Auftritt inszenierte. Mit rauschenden schwarzen Gewändern, in Begleitung zweier tadellos gekleideter Wachmänner und gefolgt von einem Trupp Akoluthen betrat sie den Empfangssaal des Familienstammsitzes der Harkonnens.
    Der Baron erwartete sie an einem blitzsauberen Tisch aus Schwarzplaz, in Anwesenheit seines Mentaten und einiger handverlesener Leibwachen. Um seiner Verachtung und Interesselosigkeit für diese Besucher Ausdruck zu verleihen, hatte er sich nachlässig gekleidet. Und er hatte keine Erfrischungen, keine Fanfare, keinerlei Zeremonie für diesen Anlass angeordnet.
    Nun gut, dachte Mohiam, vielleicht ist es ohnehin das Beste, wenn wir diese Begegnung als Privatangelegenheit behandeln.
    Mit starker, fester Stimme stellte sie sich vor und trat dann einen Schritt näher an ihn heran, um sich von ihrem Gefolge abzusetzen. Sie hatte ein klares Gesicht mit kräftigen Zügen – nicht hässlich, aber auch nicht besonders attraktiv. Während ihre Nase in der Vorderansicht völlig gewöhnlich wirkte, zeigte sich im Profil, dass sie recht lang war. »Baron Wladimir Harkonnen, meine Schwesternschaft hat einige Dinge mit Ihnen zu besprechen.«
    »Ich bin nicht an Geschäften mit Hexen interessiert«, sagte der Baron und stützte sein kräftiges Kinn mit den Fingerknöcheln. Seine pechschwarzen Augen musterten die Versammelten, schätzten die Statur und körperliche Verfassung der männlichen Wachen ein. Mit den Fingern seiner freien Hand trommelte er einen nervösen Rhythmus auf seinem Oberschenkel.
    »Trotzdem werden Sie sich anhören, was ich zu sagen habe.« Sie sprach mit eisenharter Stimme.
    Als Piter de Vries bemerkte, wie der Baron einen kaum beherrschbaren Zorn entwickelte, trat er vor. »Ehrwürdige Mutter, muss ich Sie daran erinnern, wo Sie sich befinden? Wir haben Sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher