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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ein Abenteuer erlauben, das großartiger – und sicherer – als ihre Attacken gegen Harkonnen-Festungen war. »Wir werden die Gletscher besteigen.«
    Im ewigen Zwielicht des Südpols marschierten sie los. Die Tundra besaß ihre eigene strenge Schönheit, vor allem für jemanden, der die Wirklichkeit der Wüste gewohnt war.
    Als sie Tueks Fabriken und Maschinen hinter sich gelassen hatten, wurde die Wolke aus Staub und Dreck zu einem braunen Schleier über dem Horizont. Liet und Warrick kletterten immer höher hinauf und lockerten Steine und Erde, bis sie auf eine dünne Eisschicht stießen. Sie lutschten an gefrorenen Stücken des Bodens, der nach bitteren alkalischen Chemikalien schmeckte, und spuckten den Sand wieder aus.
    Warrick lief voraus und genoss die Freiheit. Als Fremen hatten sie gelernt, jederzeit wachsam zu bleiben, doch die Harkonnen-Jäger wagten sich niemals bis zum Südpol. Hier gab es vermutlich keine Gefahren. Vermutlich.
    Liet musterte ständig den Boden und die weichen Formen der hoch aufragenden Massen aus gefrorenem braunem Gestein. Dann bückte er sich, um eine leichte Delle im Boden zu untersuchen. »Warrick, schau dir das an.«
    Es handelte sich offenbar um einen Fußabdruck, den jemand während einer wärmeren Jahreszeit im aufgeweichten Untergrund hinterlassen hatte. Nach genauerer Untersuchung fanden sie Hinweise, dass weitere Spuren sorgfältig verwischt worden waren.
    »Wer hat sich hier aufgehalten?«
    »Und warum hat man ein Geheimnis daraus gemacht?«, setzte Warrick hinzu. »Wir sind weit von Tueks Wasserfabrik entfernt.«
    Liet sog prüfend die Luft ein und betrachtete die Klippen und Felsformationen, bis er ein weißes Glitzern auf der kalten Oberfläche bemerkte. »Vielleicht sind es Prospektoren, die in der Nähe des Pols nach reineren Eisvorkommen suchen.«
    »Aber warum haben sie dann ihre Spuren verwischt?«
    Liet blickte in die Richtung, in die die Fußspuren führten – eine zerklüftete Wand, an der getauter und wieder gefrorener Matsch zu abenteuerlichen Formen erstarrt war. Er konzentrierte sich ganz auf diese Umgebung, studierte angestrengt jedes Detail, jeden Schatten, jeden Spalt. »Irgendetwas stimmt hier nicht.«
    Sein Körper schaltete auf höchste Alarmstufe, und er gab Warrick einen Wink, still zu sein. Als sie kein Geräusch mehr hörten und keine andere Bewegung mehr wahrnahmen, schlichen die beiden weiter. Seit ihrer Kindheit hatten Liet und Warrick gelernt, sich ohne einen Laut und ohne Spuren durch die Wüste zu bewegen.
    Liet konnte immer noch nicht genau sagen, was ihn irritierte, doch als sie näher kamen, verstärkte sich sein Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Obwohl die Kälte ihre feinen Sinne dämpfte, setzten sie ihren Weg mit äußerster Vorsicht fort. Sie stiegen über Stufen aus gefrorener Erde und erkannten einen Pfad, der zumindest für die Augen von Fremen offenkundig war.
    Menschen benutzten regelmäßig diesen Weg hinauf in die Gletscher.
    Die zwei jungen Männer bemühten sich, vor dem Hintergrund der Landschaft unsichtbar zu werden; sie dachten wie das Land und bewegten sich wie natürliche Dinge. Dann bemerkte Liet im Abhang eine leichte Verfärbung, einen Fleck, der zu gleichmäßig wirkte, um nicht künstlichen Ursprungs zu sein. Die Stelle war gut getarnt worden, aber nicht gut genug.
    Es war ein großes Tor – so groß, dass ein kleineres Raumschiff hindurchpasste. Ein geheimes Lager von Rondo Tuek? Eine Einrichtung der Gilde? Oder ein Schmugglerversteck?
    Liet stand reglos da. Bevor er ein Wort sagen konnte, taten sich andere Öffnungen im Boden und in den Felsen auf, die so gut getarnt waren, dass nicht einmal er sie bemerkt hatte. Vier Männer sprangen heraus. Sie waren kräftig gebaut und trugen verschlissene Uniformen. Und sie waren bewaffnet.
    »Ihr habt euch sehr leise und unauffällig bewegt, Jungs«, sagte einer der Männer. Er war groß und muskulös und hatte helle Augen und einen glänzenden, kahlen Schädel. Sein dunkler, beeindruckender Schnurrbart reichte von der Oberlippe bis zum Kinn. »Aber ihr habt vergessen, dass euer Atem hier in der Kälte zu Dampf kondensiert. Daran habt ihr nicht gedacht, stimmt's?«
    Zwei grauhaarige Männer bedeuteten den Jungen mit einem Wink ihrer Waffen, durch die Eingänge in den Berg zu steigen. Warrick legte eine Hand auf das Crysmesser an seinem Gürtel und warf Liet einen Blick zu. Sie waren bereit, Rücken an Rücken im Kampf zu sterben, wenn es sein musste.
    Aber Liet

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