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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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schüttelte den Kopf. Diese Männer waren nicht in den Farben der Harkonnens gekleidet. Von den Ärmeln und Schultern waren die Abzeichen abgerissen worden. Es können nur Schmuggler sein.
    Der Kahlkopf blickte sich zu einem seiner Männer um. »Offenbar müssen wir noch etwas an unserer Tarnung arbeiten.«
    »Sind wir Ihre Gefangenen?«, sagte Liet und warf einen fragenden Blick auf die Waffen.
    »Ich möchte von euch wissen, was wir falsch gemacht haben, dass ihr unser Versteck so mühelos ausfindig machen konntet.« Der Kahlkopf ließ seine Waffe sinken. »Mein Name ist Dominic Vernius – und ihr seid meine Gäste ... vorläufig.«

38
     
    Die Zunahme der Vielfalt und Fülle des Lebens multipliziert wiederum die Menge der Nischen, die das Leben nutzen kann. Das resultierende System ist ein Netz aus Produzenten und Nutzern, Fressenden und Gefressenen, Kollaborateuren und Rivalen.
    Pardot Kynes,
    Bericht an Imperator Shaddam IV.
     
     
    Trotz seiner Listen und Tücken, trotz des vielen Blutes an seinen Händen konnte Hasimir Fenring so wunderbar zu ihr sein. Lady Margot vermisste ihn. Er war zusammen mit Baron Harkonnen in die Wüste aufgebrochen, um die Gewürzerntearbeiten zu inspizieren, nachdem sich Shaddam in einer wütenden Botschaft über die stockende Melangeproduktion beschwert hatte.
    Mit eiskalter Effizienz hatte ihr Gatte seine klar definierten Ziele verfolgt und im Namen des Imperators zahlreiche Grausamkeiten begangen. Margot vermutete, dass auch beim mysteriösen Tod von Elrood IX. seine Hand im Spiel gewesen war. Doch bei den Bene Gesserit hatte sie gelernt, sich auf Resultate und Konsequenzen zu konzentrieren. Hasimir Fenring wusste, wie er bekam, was er wollte, und dafür bewunderte Margot ihn.
    Sie seufzte wie jedes Mal, wenn sie das üppige Feuchtbiotop betrat, das ihr Mann für sie eingerichtet hatte. Margot trug ein bequemes und gleichzeitig atemberaubendes Hauskleid aus Glitzerstoff, das zu jeder Stunde des Tages die Farbe wechselte. Die gegen Feuchtigkeitsverlust versiegelte Tür öffnete sich, als sie das Handflächenschloss berührte. Sie trat durch den Bogen, der mit kunstvollen Mosaiken verziert war, in das Treibhaus und atmete tief die feuchte Luft ein. Automatisch setzte beruhigende Musik ein, ein Stück für Baliset und Klavier.
    Die Wände strahlten gelbes Nachmittagssonnenlicht ab. Die Filterglasscheiben dämpften die weiße Sonne von Arrakis, sodass die Farbe an das Tageslicht von Kaitain erinnerte. Dicke Blätter wedelten im künstlichen Luftstrom, wie Wimpel, die von jubelnden Bürgern geschwenkt wurden. In den vergangenen vier Jahren hatte sich dieser Garten prächtiger entwickelt, als sie zu hoffen gewagt hatte.
    Auf einer Welt, wo jeder Wassertropfen eine Kostbarkeit war, wo Bettler durch die Straßen zogen und um ausgewrungene Feuchtigkeit baten, wo farbenfroh kostümierte Wasserverkäufer mit lauten Rufen einen Schluck zu exorbitanten Preisen anboten, war Margots private Zuflucht ein extravaganter Luxus. Aber sie ist jeden Tropfen wert. Und wie ihr Gatte stets zu sagen pflegte – der Imperiale Gewürzminister konnte es sich leisten.
    Tief in der Vergangenheit, in den Echos der uralten Menschenleben, zu denen sie Zugang hatte, erinnerte sich Margot an eine Ehefrau, die in einem strengen islamischen Haushalt gelebt hatte, eine Frau, die nach Fatimah, der einzigen Tochter Mohammeds, benannt war. Ihr Mann war reich genug gewesen, um drei Frauen versorgen zu können, die nie sein Haus verlassen durften und jede eine eigene Zimmerflucht mit Hof zur Verfügung hatte. Nach der Hochzeit hatte Fatimah genauso wie die anderen Frauen ihr ganzes Leben innerhalb des Hauses verbracht. Ihre ganze Welt bestand aus dem üppigen Garten im Hof mit den Pflanzen und Blumen unter freiem Himmel. Das Plätschern des Wassers im Brunnen war die einzige musikalische Begleitung, wenn sie auf ihren Saiteninstrumenten spielte. Manchmal besuchten sie Schmetterlinge, um vom Nektar zu kosten ...
    Und nun, zahllose Generationen später, auf einem Planeten, der um eine Sonne kreiste, die weiter entfernt war, als sich diese Frau jemals hätte vorstellen können, fand sich Margot Fenring an einem ähnlichen Ort, der von der Welt isoliert und voller schöner Blumen war.
    Ein mechanischer Servok mit langen Armen aus Rohren und Düsen feuchtete die Luft an und besprühte die beschnittenen Bäume, die Farne und Blattpflanzen. Der Nebel kühlte Margots Haut, und sie atmete ihn genüsslich ein. Welch ein Luxus nach

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