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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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so vielen langen Jahren! Sie hob einen feuchten Farnwedel an und schob ihre Finger in den lehmigen Boden nahe dem Stamm der Pflanze. Kein Anzeichen für die mutierten Wurzelläuse, von denen dieses Exemplar befallen gewesen war, als es von der tropischen Welt Ginaz eingetroffen war.
    Als sie die Wurzeln untersuchte, hörte sie die flüsternde Stimme der Ehrwürdigen Mutter Biana aus ihren Weitergehenden Erinnerungen. Die Schwester, die vor über zwei Jahrhunderten die Gärtnermeisterin an der Mütterschule gewesen war, beriet Margot über sanfte Methoden der Gartenbauwissenschaft. Die Musik – Bianas Lieblingslied, eine schwermütige Melodie von Jongleur – hatte ihren Geist erweckt.
    Selbst ohne Bianas Unterstützung verfügte Margot über ein gründliches Pflanzenwissen. In diesem Garten gediehen Arten aus dem gesamten Imperium. Sie betrachtete die Pflanzen als die Kinder, die sie mit ihrem Mann, der ein genetischer Eunuch war, nicht haben konnte. Sie erfreute sich daran, wie sie auf einer so lebensfeindlichen Welt wuchsen und reiften.
    Ihr Mann war ebenfalls sehr geschickt darin, lebensfeindliche Situationen zu überleben.
    Sie streichelte ein langes, samtweiches Blatt. Ich werde dich beschützen.
    Margot verlor jedes Zeitgefühl und vergaß sogar, zu den Mahlzeiten zu erscheinen. Eine Bene-Gesserit-Schwester konnte notfalls eine Woche lang fasten. Sie war ganz allein mit ihren Pflanzen, ihren Gedanken und den Weitergehenden Erinnerungen an die Schwestern, die vor ihr gelebt hatten.
    Zufrieden setzte sie sich auf eine Bank vor einem kannelierten Springbrunnen in der Mitte des Raums. Sie stellte eine eingetopfte Philarose neben sich und schloss die Augen, um sich auszuruhen und zu meditieren ...
    Als ihr Geist wieder in die Welt zurückkehrte, ging eben die Sonne strahlend am Horizont unter und warf lange Schatten über die Wüste. Die Innenbeleuchtung des Treibhauses schaltete sich ein. Sie fühlte sich angenehm ausgeruht. Dann trug sie die Philarose zum Arbeitstisch und nahm sie aus dem Topf, der ihr zu klein geworden war. Sie summte leise die Jongleur-Melodie, während sie in einem neuen Topf die Wurzeln mit Erde bedeckte. Sie war im Frieden mit sich und der Welt.
    Als sie sich umdrehte, bemerkte Margot erschrocken, dass weniger als zwei Meter von ihr entfernt ein lederhäutiger Mann stand. Er starrte sie mit völlig blauen Augen an ... die etwas vage Vertrautes hatten. Er trug einen Djhubba-Umhang mit zurückgeworfener Kapuze. Ein Fremen!
    Wie war der Mann hereingekommen? Wie war er an all den strengen Sicherheitssystemen und Alarmanlagen des Treibhauses vorbeigekommen? Wie hatte er das Handflächenschloss überlistet, das nur auf Margot reagierte? Selbst mit ihren verfeinerten Bene-Gesserit-Sinnen hatte sie nichts von seiner Annäherung bemerkt.
    Der Topf mit der Philarose fiel ihr aus den Händen und zerbrach am Boden. Mit fließenden Bewegungen nahm sie eine Bene-Gesserit-Kampfhaltung ein. Ihre trainierten Muskeln waren gelockert und bereit, Schläge und Fußtritte auszuteilen, die einem Gegner tödliche Wunden zufügen konnten.
    »Wir haben von Ihren unheimlichen Kampfmethoden gehört«, sagte der Mann, ohne sich zu rühren. »Aber Sie wurden ausgebildet, sie niemals unbedacht anzuwenden.«
    Misstrauisch nahm Margot einen langsamen, beruhigenden Atemzug. Wie konnte er davon wissen?
    »Wir haben Ihre Botschaft erhalten. Sie haben den Wunsch geäußert, mit den Fremen zu sprechen.«
    Endlich konnte sie sein Gesicht einordnen. Sie hatte den Mann schon einmal in Rutii gesehen, einem abgelegenen Dorf, das sie auf einer Rundreise besucht hatte. Er war ein selbst ernannter Priester der Wüste, der den Menschen seinen Segen erteilte. Margot erinnerte sich an die unbehagliche Reaktion des Priesters, als er bemerkt hatte, wie sie ihn beobachtete. Er hatte seine Aktivitäten eingestellt und war fortgegangen ...
    Sie hörte es in den Büschen rascheln. Eine gebeugte Frau kam in Sicht, ebenfalls aus dem Volk der Fremen und ebenfalls vertraut. Es war die Shadout Mapes, die Haushälterin, die unter dem Einfluss der Sonne und des Wüstenwindes vorzeitig ergraut und runzlig geworden war. Auch Mapes hatte ihre übliche Arbeitskleidung abgelegt und trug einen schlichten Mantel, wie er für Reisen durch die Wüste benutzt wurde.
    Mapes sprach mit krächzender Stimme. »Hier drinnen wird sehr viel Wasser verschwendet, Mylady. Sie protzen mit den Reichtümern anderer Welten. So etwas ist unter Fremen nicht üblich.«
    »Ich

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