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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gehöre nicht zu den Fremen«, erwiderte Margot streng, aber sie war noch nicht bereit, mit der lähmenden Befehlskraft der Stimme zuzuschlagen. Sie hatte tödliche Waffen zur Verfügung, die diese Primitiven sich nicht einmal vorstellen konnten. »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Sie haben mich schon einmal gesehen«, sagte der Mann.
    »Sie sind ein Priester.«
    »Ich bin ein Akoluth, einer der Assistenten der Sayyadina«, antwortete er, ohne ihr auch nur einen Schritt näher zu kommen.
    Sayyadina, dachte Margot. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Diesen Titel hatte sie schon einmal gehört; er bezog sich auf eine Frau, die auf unheimliche Weise an eine Ehrwürdige Mutter erinnerte. Derartige Dinge wurden durch die Missionaria Protectiva verbreitet.
    Plötzlich wurde ihr alles klar. Aber ihre Bitte an die Fremen lag schon so lange zurück, dass sie längst die Hoffnung aufgegeben hatte. »Sie haben meine Botschaft gehört, meine geflüsterte Anfrage.«
    Der Priester senkte den Kopf. »Sie sagten, Sie hätten Informationen über den Lisan al-Gaib .« Er sprach den Namen mit voller Stimme und großem Respekt aus.
    »So ist es. Ich muss mit Ihrer Ehrwürdigen Mutter sprechen.« Um Zeit zu gewinnen, ihre Gedanken zu sammeln, hob Margot die Pflanze auf, die ihr aus den Händen gefallen war. Sie ließ die Topfscherben und die Erde liegen und setzte die Philarose in einen neuen Behälter, in der Hoffnung, dass sie diesen Zwischenfall überlebte.
    »Sie müssen uns begleiten, Sayyadina von einer anderen Welt«, sagte Mapes.
    Margot klopfte sich den Dreck von den Händen. Obwohl sie sich äußerlich keine Regung anmerken ließ, raste ihr Herz vor Aufregung. Vielleicht würde sie endlich Zugang zu eindeutigen Fakten erhalten, die sie an die Mutter Oberin Harishka weiterleiten konnte. Vielleicht würde sie erfahren, was mit den Schwestern geschehen war, die vor über einem Jahrhundert in den Wüsten von Arrakis verschwunden waren.
    Sie folgte den zwei Fremen hinaus in die Nacht.

39
     
    Zu wissen, was man tun sollte, ist nicht genug.
    Prinz Rhombur Vernius
     
     
    Die Wellen spielten ein sanftes Wiegenlied unter der Motoryacht und vermittelten Letos besorgten Gedanken ein falsches Gefühl des Friedens.
    Der Herzog beugte sich über die Reling und griff nach einer Kugel, die im dichten Gestrüpp aus Blättern trieb. Er zog ein kunstvoll verziertes Messer aus der vergoldeten Scheide an seiner Seite und schnitt die reife Paradan-Melone von der Unterwasserpflanze ab. »Hier, Rhombur, lass es dir schmecken.«
    Der Prinz blinzelte überrascht. »Äh ... ist das nicht das Messer des Imperators, das Shaddam dir nach dem Verwirkungsverfahren schenkte?«
    Leto hob die Schultern. »Ich sehe es lieber aus der praktischen statt der protzigen Perspektive. Ich denke, mein Cousin wird keine Einwände haben.«
    Rhombur nahm die nasse Melone und drehte sie in den Händen, um die raue Schale im trüben Sonnenlicht zu betrachten. »Kailea wäre entsetzt. Sie würde das Messer des Imperators am liebsten auf Samt und innerhalb eines Schildes aufbewahren.«
    »Nun, sie begleitet mich nur selten auf Bootsausflügen.«
    Als Rhombur keine Anstalten machte, die Melone zu schälen, nahm Leto sie zurück und benutzte die Spitze der scharfen Klinge, um die harte Außenschicht zu entfernen und sie dann aufzubrechen. »Sie geht wenigstens nicht in Flammen auf, wenn du sie zu lange in der Sonne liegen lässt«, stichelte Leto, als er sich an ihr Korallenjuwelendebakel erinnerte, bei dem seine damalige Lieblingsyacht vernichtet worden war und die zwei jungen Männer an einem abgelegenen Riff Schiffbruch erlitten hatten.
    »Finde ich überhaupt nicht witzig«, sagte Rhombur, der die Schuld an allem trug.
    Leto hielt das Messer hoch und beobachtete, wie sich das Licht funkelnd an der Schneide brach. »Weißt du, ich habe es beim Treffen mit dem Grafen Moritani an meiner offiziellen Uniform getragen. Ich glaube, damit habe ich seine Aufmerksamkeit erregt.«
    »Dieser Mann ist nur schwer zu beeindrucken«, sagte Rhombur. »Der Imperator hat endlich seine Sardaukar zurückgezogen, und nun ist alles ruhig. Äh ... glaubst du, dass die Moritani-Ecaz-Fehde wirklich vorbei ist?«
    »Nein, das kann ich einfach nicht glauben. Während der ganzen Zeit, die ich auf Grumman verbracht habe, standen meine Nerven unter Hochspannung. Ich denke, der Graf will nur Zeit schinden.«
    »Und du steckst mitten in der Sache drin.« Mit seinem eigenen Messer schnitt Rhombur ein Stück

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