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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schwürmern, dem Padischah-Imperator und den Wendehälsen des Landsraads, die mich verraten haben, zu rächen.«
    Sie kamen an Lagerhangars, in denen sich Ausrüstung unter großen Planen stapelte, und Werkstätten vorbei, wo Maschinenteile in verschiedenen Reparaturstadien herumlagen. »Aber meine Aktionen waren bisher nicht mehr als Vandalismus – die Zerstörung von Corrino-Denkmälern, die Schändung von Statuen, peinliche Streiche. Für Shaddam war ich nicht mehr als ein lästiger Unruhestifter. Aber mit seiner jüngsten Tochter Josifa – vier Mädchen und immer noch kein Sohn und Erbe – hat er viel mehr Probleme, als ich ihm bereiten könnte.«
    Hinter ihm brummte der narbengesichtige Johdam: »Den Corrinos Ärger zu machen ist zu unserer Lebensaufgabe geworden.«
    Asuyo kratzte sich im borstigen Haar und sagte mit rauer Stimme: »Graf Vernius hat mehr als einmal sein Leben für uns eingesetzt, und keiner von uns wird zulassen, dass ihm etwas widerfährt. Ich habe meine Position aufgegeben, meine Privilegien, meinen ordentlichen Dienstrang in der Armee des Imperiums, um mich diesem bunten Haufen anzuschließen. Wir werden nicht zulassen, dass irgendwelche dahergelaufenen Fremen unsere Geheimnisse verraten, stimmt's?«
    »Sie können sich auf das Wort eines Fremen verlassen«, sagte Warrick indigniert.
    »Aber wir haben Ihnen gar nicht unser Wort gegeben«, warf Liet ein, dessen Blick hart geworden war. »Noch nicht.«
    Sie erreichten einen Raum, der unbeholfen dekoriert wirkte, als hätte jemand ohne kulturelle Finesse kostbare Dinge zusammengesucht, an die er sich dunkel erinnerte, die aber nicht ganz zusammenpassten. Münzen aus Falschgold quollen aus Kisten, sodass man glauben konnte, in der Schatzkammer von Piraten gelandet zu sein. Die nachlässige Aufbewahrung der Gedenkmünzen – die auf der einen Seite mit Shaddams Porträt und auf der anderen mit dem Goldenen Löwenthron geprägt waren – erweckte den Eindruck, als ob der kahlköpfige Mann gar nicht wüsste, was er mit all dem gestohlenen Geld anfangen sollte.
    Dominic fuhr mit seiner schwieligen Hand durch eine Schale, die mit fingernagelgroßen, smaragdgrün schimmernden Kugeln gefüllt war. »Moosperlen von Harmonthep«, sagte er. »Shando hat sie geliebt. Sie sagte, ihre Farbe sei ein vollkommener Grünton.« Im Gegensatz zu Rondo Tuek schien dieser Mann überhaupt nicht mit seinen Schmuckgegenständen prahlen zu wollen, sondern sie ausschließlich zum Zweck der tröstlichen Erinnerung aufzubewahren.
    Nachdem er Johdam und Asuyo fortgeschickt hatte, setzte sich Dominic Vernius auf einen purpurrot gepolsterten Stuhl und bot seinen Besuchern die Kissen auf der anderen Seite des niedrigen Tisches an. Die glatte Holzoberfläche wurde wie eine Ölpfütze von unterschiedlichsten Rottönen durchflossen.
    »Poliertes Blutholz.« Dominic klopfte mit einem Fingerknöchel auf den Tisch, worauf sich eine Explosion aus Farben über das Muster ausbreitete. »Der Saft fließt immer noch, wenn warmes Licht darauf fällt, noch viele Jahre nachdem der Baum gefällt wurde.« Er blickte auf den Schmuck an den Wänden. Dort hingen mehrere grobe Zeichnungen von Personen in teuren Rahmen, als hätte Dominic sie nach deutlichen Erinnerungen, aber ohne besondere künstlerische Begabung angefertigt.
    »Meine Männer kämpften mit mir in den Blutholzwäldern von Ecaz. Dort töteten wir viele Rebellen und fackelten ihren Stützpunkt tief im Wald ab. Ihr habt Johdam und Asuyo gesehen – sie waren zwei meiner Hauptmänner. Johdam verlor seinen Bruder in diesen Wäldern ...« Er nahm zitternd einen tiefen Atemzug. »Damals war ich noch bereit, mein Leben für den Imperator zu geben. Ich hatte Elrood IX. die Treue geschworen und mir eine Belohnung erhofft. Er bot mir alles, was ich mir wünschte, und ich nahm mir das Einzige, womit ich ihn kränkte.«
    Dominic griff in einen emaillierten Behälter, der mit goldenen Gedenkmünzen gefüllt war. »Jetzt versuche ich, dem Imperator zu schaden, wo es mir möglich ist.«
    Liet runzelte die Stirn. »Aber Elrood ist doch schon viele Jahre tot. Er starb, als ich gerade auf die Welt gekommen war. Jetzt sitzt Shaddam IV. auf dem Goldenen Löwenthron.«
    Warrick setzte sich neben seinen Freund. »Wir erfahren nicht viele Neuigkeiten aus dem Imperium, aber das weiß sogar ich.«
    »Leider ist Shaddam genauso schlecht wie sein Vater.« Dominic spielte mit den Falschgoldmünzen und ließ sie in den Händen klingeln. Dann setzte er sich

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