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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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linke Körperhälfte gelähmt. Er schlug unkontrolliert um sich.
    Bheth konnte nur wortlose, keuchende Laute von sich geben, während sie sich gegen die Drähte stemmte, die sie ans Bett fesselten. Dann sah Gurney eine lange dünne Narbe an ihrem Hals. Sie hatte keinen Kehlkopf mehr.
    Vor Gurneys Augen wurde alles rot. Er hörte schwere Schritte und Rufe, die durch die Gänge hallten. Die Verstärkung war eingetroffen. Er konnte nicht mehr aufstehen.
    Deprimiert machte er sich klar, dass er versagt hatte. Sie würden ihn töten und Bheth wahrscheinlich ebenfalls. Hätte ich doch nur nicht gezögert! Dieser Augenblick der Unentschlossenheit war sein Verderben gewesen.
    Einer der Männer blickte auf ihn herab, die Lippen zu einer Grimasse der Wut verzogen. Speichel lief ihm aus dem linken Mundwinkel, und seine blauen Augen, die unter anderen Umständen oder an einer anderen Person vielleicht sogar hübsch gewesen wären, funkelten ihn an. Der Mann riss Gurney das Erntemesser und das Rohr aus den schlaffen Händen und hob sie hoch. Grinsend warf er das Messer fort – und behielt das Metallrohr in der Hand.
    »Wir wissen schon, wohin wir dich schicken werden, Kleiner«, sagte er.
    Gurney hörte wieder Bheths unheimliches Flüstern, aber sie konnte keine Worte artikulieren.
    Dann ließ der Mann das Rohr auf Gurneys Kopf niedersausen.

42
     
    Träume sind so einfach oder kompliziert wie der Träumer.
    Liet-Kynes,
    In den Fußstapfen meines Vaters
     
     
    Liet-Kynes schwieg, als die zwei jungen Fremen von den bewaffneten Männern tiefer in das Versteck im Berghang geführt wurden. Er nahm jedes Detail auf und versuchte zu verstehen, wer diese Leute waren. Ihre abgewetzten Uniformen in Purpur- und Kupferrot schienen nach einer bestimmten militärischen Mode gestaltet zu sein.
    In den Dauerfrostboden aus Eis und Sand hatte man Tunnel getrieben und die Wände mit durchsichtigem Polymer verkleidet. Die Luft war immer noch so kalt, dass Liet seinen eigenen Atem sehen konnte, was ihn auf dramatische Weise daran erinnerte, wie viel Körperfeuchtigkeit bei jedem Atemzug aus seinen Lungen entwich.
    »Sie sind also Schmuggler?«, fragte Warrick. Anfangs hatte er beschämt den Blick gesenkt, weil man sie so mühelos überrumpelt hatte, doch schon bald sah er sich fasziniert um.
    Dominic Vernius schaute sich zu ihnen um, ohne langsamer zu werden. »Schmuggler ... und noch mehr, Jungs. Unsere Mission geht weit über finanzielle und eigennützige Interessen hinaus.« Er wirkte überhaupt nicht verärgert. Er ließ die weißen Zähne unter dem Schnurrbart in einem ehrlichen Grinsen aufblitzen. Sein Gesicht hatte etwas Offenes, und sein Kahlkopf glänzte wie poliertes Holz. In seinen Augen war ein gewisses Funkeln, das auf ein freundliches Wesen hinwies, und gleichzeitig eine Leere, als hätte der Mann viel von dem verloren, was er einmal gewesen war.
    »Zeigst du ihnen nicht viel zu viel, Dom?«, fragte ein narbengesichtiger Mann, dessen rechte Augenbraue aus einem wächsernen Brandmal bestand. »Wir sind bisher immer unter uns geblieben, weil wir unsere Loyalität mit Blut besiegelt haben. Keine Fremden. Stimmt's, Asuyo?«
    »Ich kann nicht behaupten, ich würde den Fremen weniger als diesem Tuek vertrauen, mit dem wir immerhin Geschäfte machen«, sagte einer der anderen Männer – ein hagerer Veteran mit borstigem, grauweißem Haarschopf. An seinem abgewetzten Overall und der Uniform hatte er sorgsam alte Dienstabzeichen und ein paar lädierte Orden angebracht. »Tuek verkauft Wasser, aber er hat etwas ... etwas Öliges an sich.«
    Der kahlköpfige Schmuggler setzte den Weg ins Innere des Berges fort, ohne anzuhalten. »Johdam, diese Jungen haben uns gefunden, ohne dass ich ihnen irgendetwas gezeigt hätte. Wir waren nachlässig, und wir können froh sein, dass es Fremen und keine Sardaukar waren. Fremen haben genauso wenig für den Imperator übrig wie wir, nicht wahr, Jungs?«
    Liet und Warrick blickten sich an. »Imperator Shaddam ist weit weg und weiß nichts über unsere Welt.«
    »Und er weiß auch nichts von der Ehre.« Eine Gewitterwolke schien über Dominics Gesicht zu ziehen, aber er beruhigte sich wieder, indem er das Thema wechselte. »Ich habe gehört, dass der Imperiale Planetologe sich eingemeindet hat, dass er zu einem Fremen geworden ist und davon redet, den Planeten umzugestalten. Ist das wahr? Unterstützt Shaddam diese Aktivitäten?«
    »Der Imperator weiß nichts von irgendwelchen ökologischen Plänen.« Liet

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