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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wollte nicht verraten, wer er wirklich war, wollte seinen Vater nicht erwähnen, und stellte sich mit seinem anderen Namen vor. »Ich heiße ... Weichih.«
    »Jedenfalls ist es gut, einem großen, unmöglichen Traum anzuhängen.« Dominic wirkte für einen kurzen Moment abwesend. »Wir alle haben solche Träume.«
    Liet war sich nicht sicher, was der große Mann damit meinte. »Warum verstecken Sie sich hier? Wer sind Sie?«
    Die anderen überließen es Dominic, diese Frage zu beantworten. »Wir leben jetzt seit fünfzehn Jahren hier, und das ist nur einer unserer Stützpunkte. Wir haben anderswo eine viel wichtigere Basis eingerichtet, aber ich habe immer noch eine Schwäche für unser erstes Versteck auf Arrakis.«
    Warrick nickte. »Sie haben sich hier einen eigenen Sietch aufgebaut.«
    Dominic blieb an einer Öffnung stehen, wo der Blick durch breite Plazfenster in eine tiefe Kluft zwischen hohen Felswänden hinausging. Auf dem flachen Schotterboden der Schlucht stand eine kleine Flotte aus unterschiedlichsten Schiffen in militärisch exakter Anordnung. Ein Leichter war von kleinen Gestalten umgeben, die ihn hastig mit Frachtkisten beluden und alles für den Start vorbereiteten.
    »Wir sind hier etwas umfangreicher ausgestattet als ein Sietch – und etwas kosmopolitischer ausgerichtet.« Er musterte die beiden Fremen. »Aber wir müssen darauf achten, unsere Geheimnisse zu wahren. Was hat eure Aufmerksamkeit erregt? Warum seid ihr hierher gekommen? Wie habt ihr unsere Tarnung durchschaut?«
    Als Warrick etwas sagen wollte, schnitt Liet ihm das Wort ab. »Und was haben wir davon, wenn wir es Ihnen verraten?«
    »Ihr bleibt vielleicht am Leben«, sagte Asuyo missmutig. »Ist das ein Angebot?«
    Liet schüttelte den Kopf und wollte nicht nachgeben. »Sie könnten uns töten, nachdem wir Ihnen gesagt haben, welche Fehler Sie begangen haben. Sie sind Gesetzlose, keine Fremen – warum sollte ich Ihrem Wort vertrauen?«
    »Gesetzlose?« Dominic lachte humorlos. »Die Gesetze des Imperiums haben mehr Schaden angerichtet, als irgendeine Person gezielt bewirken könnte ... vielleicht mit Ausnahme des Imperators selbst. Zuerst der alte Elrood und nun Shaddam.« Seine Augen behielten den unkonzentrierten Blick bei, der in weite Fernen gerichtet schien. »Verdammte Corrinos ...« Er trat einen Schritt vom Fenster zurück und hielt erneut inne. »Überlegt ihr, ob ihr mich an die Sardaukar ausliefern könntet? Ich bin überzeugt, dass immer noch ein hoher Preis auf meinen Kopf ausgesetzt ist.«
    Warrick und Liet warfen sich gegenseitig ratlose Blicke zu. »Wir wissen ja nicht einmal, wer Sie sind, Herr.«
    Einige der Schmuggler lachten leise. Dominic stieß einen erleichterten Seufzer aus, dann zeigte sich Enttäuschung in seiner Miene. Schließlich reckte er sich zu voller Größe empor. »Ich war ein Held der Ecazi-Revolte und mit einer Konkubine des Imperators verheiratet. Ich wurde gestürzt, als Eroberer meinen Heimatplaneten besetzten.«
    Die politischen Verhältnisse im unermesslichen Imperium gingen weit über Liets Erfahrungshorizont hinaus. Gelegentlich sehnte er sich danach, fremde Planeten zu besuchen, aber er bezweifelte, dass er jemals die Gelegenheit dazu erhalten würde.
    Dominic Vernius strich mit der Hand über die Polymerverkleidung. »Wenn ich mich in diesen Tunneln aufhalte, fühle ich mich fast wie auf Ix ...« Er machte eine wehmütige Pause. »Deshalb habe ich diesen Ort erwählt, deshalb komme ich von unserer anderen Basis immer wieder hierher.«
    Dann schien es, als würde Dominic aus seinem Traum erwachen und überrascht feststellen, dass seine Schmugglergefährten ebenfalls anwesend waren. »Asuyo, Johdam – wir bringen diese Jungs in mein Privatbüro.« Mit einem ironischen Lächeln blickte er sich zu den zwei jungen Fremen um. »Er ist nach dem Vorbild eines Raumes im Großen Palais gestaltet, so gut ich mich daran erinnern konnte. Ich hatte keine Zeit, die Baupläne mitzunehmen, als ich fliehen musste.«
    Der kahlköpfige Mann marschierte weiter, gefolgt von den anderen, und erzählte seine Lebensgeschichte, knapp wie ein historischer Text aus einem Filmbuch. »Meine Frau wurde von Sardaukar ermordet. Mein Sohn und meine Tochter leben im Exil auf Caladan. Ich habe einen Angriff auf Ix unternommen und hätte dabei fast das Leben verloren. Viele meiner Männer kamen um, und Johdam konnte mich nur mit Mühe lebend herausholen. Seitdem halte ich mich versteckt und versuche, mich an diesen

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