Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
er größere Ähnlichkeit mit einem Fremen als einem Diener des Imperiums.
    »Sie haben also von unserem kleinen Geheimnis erfahren, hmm-äh?« Fenring reagierte mit offensichtlichem Unbehagen. »Ich hatte in der Tat vorgesehen, meinen Gästen heute Abend das Treibhaus zu zeigen, doch bedauerlicherweise kam es bei den Arbeiten zu ... äh-hmm ... Verzögerungen, die eine Besichtigung unmöglich gemacht haben. Vielleicht ein andermal.«
    »Durch dieses Treibhaus wollen Sie nicht mit Dingen prahlen, die das Volk von Arrakis nicht haben kann?«, fragte der junge Weichih.
    » Noch nicht«, fügte Pardot Kynes leise hinzu.
    Margot hatte es gehört. Interessant. Sie erkannte, dass es ein großer Fehler wäre, diesen Mann oder seinen Sohn zu unterschätzen. »Es ist doch sicher ein lobenswertes Vorhaben, Pflanzen aus dem gesamten Imperium sammeln zu wollen, oder?«, gab sie geduldig zu bedenken. »Ich betrachte es als Demonstration der Reichtümer, die das Universum zu bieten hat – und nicht dessen, was das Volk nicht hat.«
    Mit leiser, aber fester Stimme wies Pardot Kynes den jungen Mann zurecht. »Wir sind nicht hergekommen, um anderen unsere Sichtweise aufzuzwingen.«
    »Im Gegenteil. Bitte erklären Sie uns Ihre Sichtweise«, drängte Margot, während sie die bösen Blicke zu ignorieren versuchte, die immer noch zwischen den Botschaftern von Ecaz und Grumman ausgetauscht wurden. »Ich verspreche Ihnen, dass wir uns nicht angegriffen fühlen.«
    »Ja«, sagte ein Waffenimporteur aus Carthag, der in der Mitte des Tisches saß. An den Fingern trug er so viele juwelenbesetzte Ringe, dass er kaum die Hände heben konnte. »Erklären Sie uns, wie die Fremen denken. Das interessiert uns alle.«
    Kynes nickte bedächtig. »Ich lebe jetzt schon viele Jahre bei ihnen. Um die Fremen zu verstehen, muss man sich bewusst machen, dass ihr Leben eine Überlebensfrage ist. Sie verschwenden nichts. Alles wird bewahrt und wiederverwertet.«
    »Bis zum letzten Wassertropfen«, sagte Fenring. »Einschließlich des Wassers in Leichen, hmm?«
    Kynes warf seinem Sohn einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder Margot zuwandte. »Und Ihr privates Treibhaus wird eine große Menge dieses kostbaren Wassers benötigen.«
    »Sicher, aber als hiesiger Imperialer Beobachter kann ich natürliche Ressourcen verwenden, wie ich möchte«, sagte Fenring. »Ich betrachte das Treibhaus meiner Frau als lohnende Investition.«
    »Niemand stellt Ihre Rechte in Frage«, sagte Kynes, dessen Stimme so fest wie der Schildwall klang. »Und ich bin der Planetologe des Imperators Shaddam IV., genauso wie ich es zuvor für Elrood IX. war. Wir alle haben unsere Rechte und Pflichten, Graf Fenring. Ich werde Ihnen keine Vorträge über ökologische Themen halten. Ich habe lediglich auf eine Frage von Lady Fenring geantwortet.«
    »Nun, dann erzählen Sie uns etwas, das wir noch nicht über Arrakis wissen, Planetologe«, sagte der Baron und blickte ihn quer über den Tisch hinweg an. »Sie haben sich schließlich lange genug hier aufgehalten. Auf diesem Planeten sterben mehr meiner Männer als auf allen anderen Gütern der Harkonnens. Der Gilde gelingt es nicht einmal, ein funktionierendes System von orbitalen Wettersatelliten zu errichten, mit denen zuverlässige Daten für Vorhersagen gewonnen werden könnten. Das ist sehr frustrierend.«
    »Gleichzeitig ist Arrakis durch das Gewürz ein äußerst profitables Gut«, sagte Margot. »Insbesondere für Sie, Baron.«
    »Dieser Planet entzieht sich jedem Verständnis«, sagte Kynes. »Obwohl ich es zu meiner Lebensaufgabe gemacht habe, werde ich bestenfalls in Ansätzen ergründen können, was hier vor sich geht. Ich weiß nur soviel: Wir müssen lernen, mit der Wüste zu leben – und nicht gegen sie.«
    »Hassen uns die Fremen?«, fragte Herzogin Caula, eine Cousine des Imperators. Sie hatte etwas Bries in Weinbrandsauce auf ihre Gabel gehäuft und auf halbem Wege zum Mund geführt.
    »Sie bleiben unter sich und misstrauen jedem, der kein Fremen ist. Aber es sind ehrliche, freimütige Menschen mit einem Ehrencodex, den niemand an diesem Tisch – mich selbst eingeschlossen – je zur Gänze verstehen wird.«
    Margots Augenbrauen hoben sich auf anmutige Weise, als sie ihre nächste Frage stellte und sorgfältig auf Kynes' Reaktion achtete. »Stimmt es, was wir gehört haben, dass Sie einer von ihnen geworden sind, Planetologe?«
    »Ich bin und bleibe ein Imperialer Diener, Mylady, obwohl ich noch viel von den Fremen lernen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher