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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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begeistert. Sie hatte selbst einmal für die Missionaria Protectiva gearbeitet, eine wichtige Abteilung der Bene Gesserit, die infektiösen Aberglauben auf abgelegenen Welten säte. Mohiam hatte Jahrzehnte ihres Lebens damit verbracht, als einheimische Frau aufzutreten und Informationen auszustreuen, um Vorstellungen zu fördern, die der Schwesternschaft dienlich sein konnten. Mohiam war es niemals gelungen, in die isolierte Gesellschaft der Fremen einzudringen, aber im Laufe der Jahrhunderte hatten sich immer wieder Schwestern in die Wüste gewagt, um sich unter die Fremen zu mischen – und waren spurlos verschwunden.
    Seit sie sich als Gattin des Grafen auf Arrakis aufhielt, hatte Margot im Auftrag der Schwesternschaft Nachforschungen über die subtile Arbeit der Missionaria angestellt. Bislang hatte sie nur von unbestätigten Gerüchten erfahren, nach denen Ehrwürdige Mütter sich den Fremen angeschlossen hatten und untergetaucht waren. Außerdem sollte es in den Stämmen religiöse Rituale geben, die an Praktiken der Bene Gesserit erinnerten. Ein abgelegener Sietch verehrte angeblich eine heilige Frau, während Reisende in einem Kaffeezelt in der Stadt von einer Messiaslegende gesprochen hatten, die eindeutig von der Panoplia Propheticus inspiriert war. Doch keine dieser Informationen hatte sie aus erster Hand von den Fremen erfahren. Die Menschen der Wüste schienen genauso unzugänglich wie ihr Planet zu sein.
    Vielleicht haben die Fremen die Schwestern einfach ermordet, um sich das Wasser ihrer Körper anzueignen.
    »Alle anderen wurden vom Sand verschluckt«, teilten Margots Finger mit.
    »Such trotzdem weiter nach ihnen.« Mit einem Nicken deutete Mohiam das Ende der stummen Konversation an und strebte quer durch den Raum zu einem Seitenausgang.
    »Rondo Tuek«, kündigte der Ausrufer an, »der Wasserhändler.«
    Als Margot sich umdrehte, sah sie einen drahtigen Mann mit breitem Gesicht, der das Foyer mit seltsam wiegenden Schritten betrat. Sein Kopf wurde von einem Kranz aus rostgrauem Haar gesäumt, der den oberen Teil der Schädeldecke frei ließ, und er hatte weit auseinander liegende graue Augen. Sie streckte die Arme aus, um ihn zu begrüßen. »Ah – der Schmuggler!«
    Tueks Wangen nahmen eine dunklere Färbung an, dann verzog sich sein Gesicht zu einem breiten Grinsen. Er hob mahnend einen Zeigefinger, als wäre er ein Lehrer, der seine Schüler zur Ordnung rufen wollte. »Ich bin ein ehrenhafter Wasserlieferant, der hart arbeitet, um Feuchtigkeit aus den schmutzigen Eiskappen dieses Planeten zu gewinnen.«
    »Ich bin überzeugt, dass das Imperium ohne die fleißige Arbeit Ihrer Familie zu Grunde gehen würde.«
    »Sie sind zu freundlich, Mylady.« Tuek verbeugte sich und betrat den großen Saal.
    Draußen vor der Residenz hatten sich Bettler versammelt, die auf eine seltene Geste der Großzügigkeit seitens des Grafen hofften. Weitere Zuschauer waren gekommen, um die Bettler zu beobachten und sehnsüchtig zur kunstvoll verzierten Fassade des Anwesens aufzublicken. Wasserverkäufer in grell gefärbten traditionellen Gewändern schwangen ihre Glocken und stießen ihren unheimlichen Ruf aus: »Soo-Soo Sook!« Wachleute, die sich die Fenrings von den Harkonnens ausgeborgt hatten und die zu diesem Ereignis imperiale Uniformen tragen mussten, standen vor den Eingängen, um die Unerwünschten abzuweisen und für die Eingeladenen den Weg frei zu machen. Es ging zu wie auf einem Jahrmarkt.
    Als die letzten der erwarteten Gäste eingetroffen waren, schaute Margot auf eine antike Uhr an der Wand, die mit mechanischen Figuren und lieblichem Spielwerk verziert war. Sie waren fast eine halbe Stunde zu spät dran. Sie eilte an die Seite ihres Mannes und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er schickte einen Boten zu den Artisten, die sofort verstummten – ein Zeichen, das den Gästen vertraut war.
    »Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten, hmm?«, rief Fenring. Prächtig gekleidete Lakaien erschienen, um den Gästen den Weg zu zeigen. »Wir werden jetzt im Speisesaal Platz nehmen!« Traditionsgemäß bildeten Graf und Gräfin Fenring die Nachhut des Zuges.
    Auf beiden Seiten des breiten Durchgangs zum Speisesaal standen Waschbecken aus vergoldeten Kacheln mit kunstvollen Mosaiken, die die Wappen der Häuser Corrino und Harkonnen darstellten, um den politischen Notwendigkeiten Genüge zu tun. Das Wappen des Hauses Richese, der vorigen Verwalter von Arrakis, war sorgfältig herausgemeißelt und durch den blauen Greifen

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