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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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die reichsten Bewohner von Arrakeen kamen nur selten in den Genuss von Meeresfrüchten.
    »Ah!«, rief Fenring entzückt vom anderen Ende des Tisches, als ein Diener die Abdeckung eines Tabletts fortnahm. »Ich werde diese Ecazi-Rüben genießen, hmmmm! Vielen Dank, mein Lieber.« Der Diener goss eine dunkle Soße auf das Gemüse.
    »Für unsere geschätzten Gäste ist uns nichts zu teuer«, sagte Margot.
    »Lassen Sie mich erklären, warum dieses Gemüse so kostspielig ist«, meldete sich ein Diplomat von Ecaz zu Wort, der sofort die Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte. Bindikk Narvi war ein kleiner Mann mit tiefer, volltönender Stimme. »Sabotageakte in den Anbaugebieten haben unsere Vorräte für das Imperium drastisch reduziert. Wir haben diesem Ärgernis den Namen ›Grumman-Geißel‹ gegeben.«
    Er blickte quer über den Tisch zum Botschafter von Grumman, einem schwergewichtigen Mann mit runzliger dunkler Haut und kräftigem Durst. »Außerdem haben wir Hinweise auf biologische Sabotage in unseren Nebelholz-Wäldern auf dem Kontinent Elacca entdeckt.« Die Nebelholzskulpturen der Ecazi, die durch die Kraft menschlicher Gedanken in die gewünschte Form wuchsen, wurden im gesamten Imperium geschätzt.
    Trotz seiner massigen Gestalt sprach der Moritani-Vertreter namens Lupino Ord mit piepsiger Stimme. »Wieder einmal täuschen die Ecazi eine Verknappung vor, um die Preise in die Höhe zu treiben. Ein uralter Trick, den Sie immer wieder einsetzen, seit Ihre raffgierigen Vorfahren in Ungnade von Altterra vertrieben wurden.«
    »Das entspricht nicht den Tatsachen ...«
    »Bitte, meine Herren!«, rief Fenring. Die Grummaner waren schon immer ein aufbrausendes Volk gewesen, das beim leisesten Anschein einer Beleidigung in Wut geriet. Für Fenring war es eine dünnhäutige und langweilige Angewohnheit. Er warf seiner Frau einen Blick zu. »Haben wir einen Fehler in der Sitzordnung übersehen, meine Liebe?«
    »Vielleicht schon in der Gästeliste«, gab sie schlagfertig zurück.
    Die Gesellschaft reagierte mit höflichem und verlegenem Gelächter. Die Streithähne verstummten, obwohl sie sich immer noch böse Blicke zuwarfen.
    »Wie schön, dass unser berühmter Planetologe seinen prächtigen Sohn mitgebracht hat«, sagte Baron Harkonnen in schmierigem Tonfall. »Ein hübscher Bursche. Ihnen gebührt die Ehre des jüngsten anwesenden Gastes.«
    »Ich fühle mich aufs Höchste geehrt«, erwiderte der Junge, »mich in so erlauchter Gesellschaft bewegen zu dürfen.«
    »Wie ich höre, sollen Sie eines Tages in die Fußstapfen Ihres Vaters treten«, fuhr der Baron fort. Margot registrierte den Anflug von sorgsam unterdrücktem Sarkasmus in der Bassstimme. »Ich wüsste nicht, wie wir ohne unseren Planetologen zurechtkommen würden.« In Wirklichkeit ließ sich Kynes nur äußerst selten in der Stadt blicken und schickte nur sehr sporadisch Berichte an den Imperator ab. Andererseits hatte Shaddam niemals in irgendeiner Weise darauf reagiert. Margot hatte Andeutungen ihres Gatten entnommen, dass der Imperator mit anderen Angelegenheiten beschäftigt war – die er ihr jedoch nicht offenbart hatte.
    Die wachen Augen des jungen Mannes leuchteten auf. Er hob einen Wasserkrug. »Darf ich einen Trinkspruch auf unsere Gastgeber ausbringen?« Pardot zuckte angesichts der Kühnheit seines Sohnes zusammen – und fragte sich im nächsten Moment, warum er nicht selbst auf diese Idee gekommen war.
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag«, tönte der Baron. Margot bemerkte seine leicht schleppende Aussprache, deren Ursache im übermäßigen Konsum von Melangewein liegen musste.
    Der zwölfjährige Junge sprach mit fester Stimme, bevor er einen Schluck nahm: »Möge der Reichtum, den Sie uns hier demonstrieren, all das Essen und der Überfluss an Wasser, nur ein matter Widerschein der Reichtümer in Ihrem Herzen sein!«
    Die versammelten Gäste stimmten dem Trinkspruch begeistert zu, obwohl Margot in vielen Augen puren Neid aufblitzen sah. Der Planetologe wand sich eine Weile, dann sprach er endlich aus, was er auf dem Herzen hatte, während immer noch mit den Krügen angestoßen wurde. »Graf Fenring, wie ich hörte, errichten Sie in Ihrem Haus ein komplexes Feuchtbiotop. Ich wäre sehr daran interessiert, es zu besichtigen.« Plötzlich verstand Margot, warum Kynes die Einladung angenommen hatte, warum er aus der Wüste zurückgekehrt war. In seinem einfachen, aber praktischen Kittel und den Bundhosen unter einem sandbraunen Umhang hatte

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