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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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stiegen mit Suspensoren in den Himmel auf und hinterließen verbrannte Flecken auf dem großen Platz der erneut verwüsteten Bergstadt. Abulurd sank in untröstlicher Verzweiflung auf die Knie. In seinem Geist war nur hallende Fassungslosigkeit und schrille Qual, beherrscht vom selbstzufriedenen Gesichtsausdruck Glossu Rabbans.
    »Wie konnte ich nur ein solches Monstrum in die Welt setzen?«, fragte er sich. Aber er wusste, dass er niemals eine Antwort auf diese Frage finden würde.

52
     
    Liebe ist die höchste Errungenschaft, nach der ein Mensch streben kann. Sie ist ein Gefühl, das die ganze Tiefe des Herzens, des Geistes und der Seele umfasst.
    Weisheit der Zensunni-Wanderer
     
     
    Liet-Kynes und Warrick verbrachten einen gemeinsamen Abend in der Nähe des Splitterfelsens im Hagga-Becken. Sie hatten eine weitere der alten botanischen Teststationen geplündert und alles Brauchbare mitgenommen – ein paar Werkzeuge und Aufzeichnungen, die die Wüste jahrhundertelang konserviert hatte.
    In den zwei Jahren seit ihrer Rückkehr aus der Südpolarregion hatten die jungen Männer Pardot Kynes von einem Sietch zum anderen begleitet, um die Fortschritte der alten und neuen Anpflanzungen zu begutachten. Der Planetologe unterhielt im Gipsbecken eine geheime Treibhaushöhle, einen isolierten Garten Eden, der demonstrieren sollte, wozu Dune einmal werden könnte. Windfallen und Destillatoren versorgten die Büsche und Blumen mit Wasser. Viele Fremen hatten Proben dessen erhalten, was im Demonstrationsprojekt herangewachsen war. Die süßen Früchte waren für sie wie ein heiliges Abendmahl; sie genossen den Geschmack mit ehrfürchtig geschlossenen Augen.
    All dies hatte Pardot Kynes ihnen versprochen ... und all dies hatte er ihnen gegeben. Er war stolz, dass seine Visionen Wirklichkeit wurden. Und er war stolz auf seinen Sohn. »Eines Tages wirst du hier der Imperiale Planetologe sein, Liet«, sagte er und nickte feierlich dazu.
    Obwohl er voller Leidenschaft über die Erweckung der Wüste sprach, von Grasflächen und Biodiversität, die für ein sich selbst erhaltendes Ökosystem notwendig war, gelang es Kynes nicht, irgendein Thema auf didaktisch geordnete Weise zu präsentieren. Warrick verfolgte jedes Wort, das er sagte, doch der Mann schweifte immer wieder scheinbar wahllos zu ganz anderen Dingen ab.
    »Wir alle sind Teil eines großen Gewebes, und jeder von uns muss seinen eigenen Fäden folgen«, sagte Pardot Kynes mit unangemessener Begeisterung über seine Worte.
    Häufig erzählte er Geschichten aus seiner Zeit auf Salusa Secundus, wie er eine Wildnis studiert hatte, an die sonst niemand einen zweiten Blick verschwendete. Der Planetologe hatte Jahre auf Bela Tegeuse verbracht und beobachtet, wie sich die zähe Vegetation trotz des schwachen Sonnenlichts und des sauren Bodens behauptete. Außerdem hatte er Reisen nach Harmonthep, III Delta Kaising, Gammont und Poritrin unternommen – und an den prächtigen Hof von Kaitain, wo Imperator Elrood IX. ihn mit der Erforschung Arrakis' beauftragt hatte.
    Nachdem Liet und Warrick vom Splitterfelsen aufgebrochen waren, kam ein heftiger Wind auf – ein heinali. Liet stemmte sich gegen die staubigen Böen und deutete auf den Windschatten einer Felserhebung. »Wir sollten dort unser Lager aufschlagen.«
    Warrick, der sein schwarzes Haar zu einem schulterlangen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, stapfte mit gesenktem Kopf voraus und öffnete bereits seinen Überlebenssatz. Gemeinsam hatten sie bald einen geschützten und getarnten Unterschlupf errichtet, in dem sie den Abend mit Gesprächen verbrachten.
    In den zwei Jahren hatten die jungen Männer niemandem von Dominic Vernius und seiner Schmugglerbasis erzählt. Sie hatten dem Mann ihr Wort gegeben und das Geheimnis für sich behalten ...
    Beide waren jetzt achtzehn Jahre alt und sollten bald heiraten. Doch Liet war so sehr von den Hormonen der Jugend berauscht, dass er sich nicht entscheiden konnte. Er fühlte sich mehr und mehr zu Faroula hingezogen, der gertenschlanken, rehäugigen, aber recht aufbrausenden Tochter von Heinar, dem Naib des Rotwall-Sietches. Faroula erhielt Unterricht in der Kräuterkunde und würde eines Tages eine angesehene Heilerin sein.
    Unglücklicherweise hatte Warrick ebenfalls ein Auge auf Faroula geworfen. Daher musste Liet damit rechnen, dass sein Blutsbruder früher als er den Mut aufbrachte, die Tochter des Naibs zu fragen.
    Die zwei Freunde schliefen ein, während sie auf das

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