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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schweigend beobachteten sie die Fremen-Kinder, die immer noch Sandforellen fingen. Er wusste, dass sein Vater irgendwo tief in der Schlucht über Möglichkeiten nachdachte, wie das Pflanzenwachstum verbessert werden konnte, durch welche zusätzlichen Arten die Fruchtbarkeit des Bodens gesteigert und die Transformation beschleunigt werden konnte. Er hat wahrscheinlich niemals im Leben mit einer Sandforelle gespielt, dachte Liet.
    Die jungen Männer starrten in die Nacht hinaus und hingen ihren Gedanken nach. Nach einer ganzen Weile sprachen beide gleichzeitig. Dann lachten sie und einigten sich. »Ja, wir beide werden sie fragen, wenn wir in den Rotwall-Sietch zurückgekehrt sind.«
    Sie hofften ... doch insgeheim waren sie erleichtert, dass sie die Entscheidung aus den Händen gegeben hatten.
     
    * * *
     
    In Heinars Sietch herrschte reges Treiben, als die Fremen den zurückgekehrten Pardot Kynes begrüßten.
    Die junge Faroula stemmte die Hände in die schlanken Hüften und sah zu, wie sich die Gruppe durch die feuchtigkeitsversiegelte Tür schleuste. Ihr langes schwarzes Haar mit den eingeflochtenen Wasserringen hing in seidigen Schleifen bis zur Schulter herab; ihr Gesicht war schmal und elfenhaft. Ihre großen Augen unter den geschwungenen Augenbrauen waren wie Teiche bei Mitternacht. Ihre braunen Wangen waren leicht gerötet.
    Zuerst sah sie Liet an, dann Warrick. Ihre Miene war ernst, auch wenn sie die Lippen ein klein wenig verzogen hatte; insgeheim war sie keineswegs beleidigt, sondern sehr angetan von der Frage, die die zwei jungen Männer ihr soeben gestellt hatten.
    »Und warum sollte ich mich ausgerechnet für einen von euch beiden entscheiden?« Faroula musterte ihre zwei Verehrer und überließ sie noch eine Weile der Qual der Ungewissheit. »Was macht euch so zuversichtlich?«
    »Aber ...« Warrick schlug sich auf die Brust. »Ich habe gegen viele Harkonnens gekämpft. Ich habe einen Sandwurm geritten und bin bis zum Südpol vorgestoßen. Ich habe ...«
    Liet unterbrach ihn. »Ich habe genauso viel wie Warrick geleistet – und ich bin der Sohn von Umma Kynes, sein Erbe und sein Nachfolger als Planetologe. Eines Tages werde ich diesen Planeten vielleicht verlassen, um den Hof des Imperators auf Kaitain zu besuchen. Ich bin ...«
    Faroula schnitt die Prahlereien mit einer ungeduldigen Geste ab. »Und ich bin die Tochter des Naibs Heinar. Ich kann jeden Mann haben, für den ich mich entscheide.«
    Liet stieß ein leises, tiefes Murren aus und ließ die Schultern hängen. Warrick sah seinen Freund an, doch dann riss er sich wieder zusammen. »Nun ... dann entscheide dich!«
    Faroula lachte, dann hielt sie schnell die Hand vor den Mund, um wieder eine ernste Miene aufzusetzen. »Ihr habt bewundernswerte Qualitäten ... zumindest einige. Und wenn ich mich nicht bald entscheide, schätze ich, dass ihr euch irgendwann gegenseitig umzubringen versucht, um meine Gunst zu gewinnen – als würde ich Wert auf solche Eskapaden legen!« Sie warf den Kopf zurück, wodurch ihre Wasserringe klingelnd aneinander schlugen.
    Dann legte sie nachdenklich einen Finger an die Lippen. Ihre Augen funkelten verschmitzt, als sie sagte: »Gebt mir zwei Tage Bedenkzeit. Diese Entscheidung will gut überlegt sein.« Als sich die beiden nicht von der Stelle rührten, wurde ihr Tonfall schärfer. »Glotzt mich nicht so an! Habt ihr nichts zu tun? Eins kann ich euch sagen: Ich werde niemals einen faulen Mann heiraten!«
    Liet und Warrick traten sich gegenseitig auf die Füße, als sie gleichzeitig losstürmen wollten, um sich irgendeiner wichtig erscheinenden Aufgabe zu widmen.
     
    * * *
     
    Nachdem er zwei quälend lange Tage gewartet hatte, fand Liet eine verschnürte Botschaft in seinem Zimmer. Er riss das Gewürzpapier auf, und sein Herz pochte gleichzeitig vor Aufregung und Verzweiflung. Wenn sich Faroula für ihn entschieden hätte, wäre sie dann nicht zu ihm gekommen, um es ihm persönlich zu sagen? Doch als er die Worte überflog, die sie geschrieben hatte, ging sein Atem immer schneller.
    Ich warte in der Höhle der Vögel. Ich werde den Mann nehmen, der mich als Erster findet.
    Das war der ganze Inhalt der Botschaft. Liet starrte sie eine Weile an, dann rannte er durch die Gänge des Sietches, bis er Warricks Zimmer erreicht hatte. Er zog den Vorhang beiseite und sah, wie sein Freund in aller Eile die Dinge zusammenpackte, die für einen langen Marsch durch die Wüste überlebensnotwendig waren.
    »Sie hat uns zum Mihna

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