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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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unfertigen Bauten wirkten beeindruckend.
    Seit der Lawine hatte es das Wetter gut mit ihnen gemeint, aber in ein bis zwei Monaten würde der Einbruch des nächsten Winters sie zwingen, die Arbeiten einzustellen und sich ein halbes Jahr lang hinter dicken Steinmauern zu verkriechen. In dieser Saison würde Bifrost Eyrie nicht mehr fertig werden. Angesichts des Ausmaßes der Bauarbeiten wurde es vielleicht niemals fertig. Aber die Menschen würden stets weiterbauen und ihr in Stein gehauenes Gebet an den Himmel von Lankiveil vervollkommnen.
    Als sich die Menge versammelt hatte, hob Abulurd die Hände und rief sich seine Rede ins Gedächtnis. Dann verschwanden plötzlich alle Worte aus seinem Geist und ließen nur Nervosität zurück. Emmi, die wie eine Königin an seiner Seite stand, berührte seinen Arm, um ihm Zuversicht zu geben. Sie flüsterte ihm den ersten Satz seiner Rede zu, damit er sich erinnerte, was er sagen wollte.
    »Meine Freunde«, rief er laut und grinste verlegen, »die Lehren des Buddhislam halten uns zur Wohltätigkeit, harten Arbeit und Unterstützung der Bedürftigen an. Es gibt kein besseres Beispiel für eine Zusammenarbeit, die von Herzen kommt, als den freiwilligen Aufbau, den Sie hier unternehmen ...«
    Ein Raunen ging durch die Menge, und die Menschen zeigten bedeutungsvoll zum Himmel hinauf. Abulurds Verunsicherung wuchs wieder, bis er sich umblickte. In diesem Moment schrie Emmi auf.
    Eine Formation schwarzer Schiffe war am azurblauen Himmel erschienen. Es waren Kampfschiffe mit dem Greifen des Hauses Harkonnen, die genau auf die Berge zuhielten. Abulurd legte die Stirn in Falten, doch eher vor Verwirrung als vor Schreck. Er sah seine Frau an. »Was hat das zu bedeuten, Emmi? Ich habe keine Schiffe gerufen.« Aber sie hatte auch keine bessere Erklärung als er.
    Sieben Kampfjäger näherten sich mit brüllenden Triebwerken im Tiefflug. Abulurd machte sich Sorgen, dass der Lärm weitere Lawinen auslösen könnte – dann fuhren die Schiffe ihre Waffen aus. Die Bewohner der Bergfestung gerieten in Bewegung, sie schrien und liefen verwirrt hin und her. Einige suchten offensichtlich Deckung. Abulurd verstand immer noch nicht, was geschah.
    Drei der schlanken Schiffe wurden langsamer und schwebten über dem Platz, wo sich die Menschen versammelt hatten. Die Lasguns waren auf die Menge gerichtet.
    Abulurd winkte, um die Piloten auf sich aufmerksam zu machen. »Was machen Sie da? Hier muss ein Missverständnis vorliegen!«
    Emmi drängte ihm vom Podium, wo er ein ausgezeichnetes Ziel abgab. »Das ist kein Missverständnis.«
    Die Dorfbewohner flüchteten sich in den Schutz der Häuser, als die Schiffe zur Landung ansetzten. Abulurd hatte den Eindruck, dass die Piloten keine Rücksicht auf die Zuschauer genommen hätten, wenn der Platz nicht so schnell geräumt worden wäre. »Bleib hier«, sagte er zu Emmi und marschierte dann zu den drei Schiffen hinüber, um eine Erklärung zu verlangen.
    Die vier übrigen Schiffe flogen eine Runde über der Stadt und kehrten dann zurück. Mit lautem Knistern stachen heiße Lasgun-Strahlen durch die Luft und rissen die Gerüste von den Steingebäuden.
    »Aufhören!«, rief Abulurd in den Himmel, die Fäuste geballt, doch keiner der Soldaten konnte ihn hören. Es waren Harkonnen-Truppen, die seiner Familie dienten, aber nun griffen sie seine Leute an, die Bürger von Lankiveil. »Aufhören!«, wiederholte er, während er von den Schockwellen zurückgetrieben wurde.
    Emmi packte ihn und zerrte ihn zur Seite, als eins der Schiffe im Tiefflug über den Platz sauste und einen heftigen heißen Sturm hinter sich her zog.
    Die nächsten Lasgun-Salven zielten mitten in die wimmelnden Massen. Jeder Schuss mähte Dutzende Menschen nieder.
    Blauweiße Eisblöcke lösten sich von den Gletschern und stürzten in dichten Dampfwolken herab. Halb fertiggestellte Gebäude brachen zusammen, als sie durch Lasgun-Strahlen zerstückelt wurden.
    Die vier Angriffsschiffe setzten zu einem dritten Anflug an, während die gelandeten Schiffe am Boden blieben und die Triebwerke herunterfuhren. Zischend öffneten sich die Türen, und Harkonnen-Truppen quollen heraus. Die Männer trugen dunkelblaue Einsatzuniformen, die gegen die Kälte isoliert waren.
    »Ich bin Abulurd Harkonnen, und ich befehle Ihnen, den Angriff einzustellen!« Die Soldaten warfen ihm nur einen flüchtigen Blick zu und beachteten ihn nicht weiter.
    Schließlich trat Glossu Rabban aus einem der Schiffe. Sein Gürtel war

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