Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
wird. Glossu Rabban, der designierte Erbe des Barons, wird unsere Leistung bewerten und höchstwahrscheinlich verlangen, dass ihr faulen Würmer härter arbeitet. Legt euch heute ins Zeug, denn morgen werdet ihr einen arbeitsfreien Tag haben, wenn ihr euch zur Inspektion aufstellt.«
    Die Miene des Aufsehers verfinsterte sich. »Aber denkt nicht, dass es eine besondere Ehre wäre. Es überrascht mich, dass Rabban überhaupt bereit ist, sich eurem Gestank auszusetzen.«
    Gurney kniff die Augen zusammen. Der schändliche Raufbold Rabban wollte in die Fabrik kommen? Er summte leise vor sich hin. Es war eins der satirischen Lieder, die er vor dem ersten Überfall der Harkonnens im Gasthaus von Dmitri gesungen hatte:
     
    Rabban, Rabban, dumm wie Lauch,
    Hat nichts im Kopf, nur Muskeln und Bauch.
    Was er denkt, ist der Hohn,
    Und ohne den Baron
    Da steht er total auf dem Schlauch!
     
    Gurney musste unwillkürlich grinsen, aber er hielt das Gesicht vom Aufseher abgewandt. Es wäre nicht gut, wenn der Mann bemerkte, dass sich einer der Sklaven amüsierte.
    Er konnte es kaum abwarten, dem ungehobelten Trampel von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen.
     
    * * *
     
    Rabban traf mit einem Gefolge ein, das so viele Waffen bei sich trug, dass Gurney wieder ein Grinsen unterdrücken musste. Wovor hatte er solche Angst? Vor einem Haufen ausgezehrter Arbeiter, denen man seit Jahren Gehorsam eingeprügelt hatte?
    Die Wachen hatten die Schellen aktiviert, sodass rasiermesserscharfer Shigadraht in seine Haut schnitt und ihn ständig daran erinnerte, das ein heftiger Ruck seine Handgelenke durchtrennen würde. Diese Maßnahme sollte die Sträflinge zur Kooperation ermutigen und ihnen vielleicht sogar Respekt vor Rabban vermitteln.
    Der steinalte Mann, an den Gurney gekettet war, hatte so knochige Gelenke, dass er wie ein Insekt wirkte. Das Haar war ihm büschelweise ausgefallen, und er zitterte unter den Auswirkungen einer Nervenkrankheit. Er begriff überhaupt nicht mehr, was um ihn herum geschah. Gurney bemitleidete den armen Kerl und fragte sich gleichzeitig, ob ihn eines Tages dasselbe Schicksal erwartete ... falls er überhaupt so lange lebte.
    Rabban trug eine Uniform aus schwarzem Leder. Die Polsterung sollte den Anschein ausgeprägter Muskeln und breiter Schultern erwecken. Ein blauer Harkonnen-Greif schmückte seine linke Brust. Die schwarzen Stiefel waren auf Hochglanz poliert und sein breiter Gürtel mit Zierrat behangen. Rabbans Gesicht hatte eine rötliche Färbung, als hätte er sich zu häufig einen Sonnenbrand zugezogen, und sein schwarzer Militärhelm glänzte im trüben Sonnenlicht. An der Hüfte trug er eine Nadelpistole mit mehreren Ersatzmagazinen.
    Eine gemein aussehende Inkvinepeitsche hing an der anderen Seite seines Gürtels. Rabban würde zweifellos jede Gelegenheit wahrnehmen, sie einzusetzen. Eine dunkelrote Flüssigkeit bewegte sich in der abgestorbenen Ranke und sorgte dafür, dass sich die dornenbewehrte Peitsche reflexhaft krümmte und wand. Der Saft, eine giftige Substanz, die auch als kommerzieller Farbstoff Verwendung fand, konnte einem Opfer große Schmerzen bescheren.
    Rabban schwang keine großartigen Reden vor den Sklaven. Seine Aufgabe bestand nicht darin, sie anzufeuern, sondern er sollte lediglich die Aufseher einschüchtern, damit sie die Produktivität ihrer Arbeitskräfte steigerten. Er hatte die Sklavenbergwerke bereits besichtigt, und nun ging er schweigend vor den Reihen der Gefangenen auf und ab.
    Der Fabrikverwalter folgte ihm und plapperte auf ihn ein. Durch die Geruchsfilter in seiner Nase klang seine Stimme noch quäkender. »Wir haben alles Mögliche unternommen, um unsere Effizienz zu steigern, Mylord. Wir versorgen sie nur mit einem Minimum an Nährstoffen, um sie zu höchster Leistung anzuregen. Ihre Kleidung ist billig, aber widerstandsfähig. Sie hält jahrelang, und wir können sie sogar wiederverwenden, wenn die Gefangenen gestorben sind.«
    Rabbans steinerne Miene zeigte keine Spur von Zufriedenheit.
    »Wir könnten Maschinen installieren, die einige der niederen Arbeiten übernehmen«, schlug der Verwalter vor. »Damit ließe sich unsere Produktivität ...«
    Der stämmige Mann warf ihm einen finsteren Blick zu. »Unser Ziel ist nicht allein die Steigerung der Produktion. Diese Menschen zu zerstören ist mindestens genauso wichtig.« Er betrachtete die Sklaven, während er nicht allzu weit von Gurney und dem zitternden Alten entfernt stand. Rabbans kleine Augen

Weitere Kostenlose Bücher