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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Hochsitz beobachteten C'tair und Miral, wie die Sardaukar verwirrt umherliefen, während Kommandant Garon seine Truppen anbrüllte, die Ordnung wiederherzustellen. Hoch oben erschienen Tleilaxu-Meister auf Balkonen und gestikulierten. Wachen liefen in die Verwaltungsgebäude zurück.
    C'tair und Miral genossen diesen Augenblick und wagten es, sich mit einem breiten Lächeln anzusehen.
    »Wir haben's geschafft«, sagte sie. Im Chaos war er der Einzige, der ihre Worte verstehen konnte.
    Die beiden hatten Wochen benötigt, um die Systeme zu studieren und festzustellen, wie sich die Projektorkontrollen manipulieren ließen. Niemand hatte daran gedacht, Vorkehrungen gegen eine derartige Sabotage zu treffen, gegen einen so dreisten Missbrauch einer alltäglichen Einrichtung.
    Rhombur Vernius hatte diese Botschaft in der einzigen Lieferung, die durchgekommen war, nach Ix geschmuggelt, in der Hoffnung, sie könnte heimlich loyalen Ixianern bekannt gemacht werden. Alternativ hatte der Prinz sprechende Poster oder kurze Einspeisungen im regulären Kommunikationssystem der Untergrundstadt in Erwägung gezogen.
    Doch das findige Guerilla-Duo hatte beschlossen, diese Gelegenheit zu einer Aktion zu nutzen, die viel länger im Gedächtnis blieb. Es war Mirals Idee gewesen, und C'tair hatte viele Einzelheiten des Plans beigesteuert.
    Rhomburs Gesicht war breit und kantig, seine Augen funkelten mit einer Leidenschaft, um die ihn jeder andere verbannte Herrscher beneiden musste. Sein blondes Haar war in leichter Unordnung, was einen gleichzeitig noblen und verwegenen Eindruck machte. Der Prinz hatte während seines Aufenthalts im Haus von Herzog Atreides sehr viel über Staatskunst gelernt.
    »Ihr müsst euch erheben und diese üblen Sklaventreiber stürzen. Die Usurpatoren haben kein Recht, euch Befehle zu erteilen oder euer tägliches Leben zu bestimmen. Ihr müsst mir helfen, Ix in seiner früheren Pracht wiederauferstehen zu lassen. Merzt die Seuche namens Bene Tleilax aus. Tut euch zusammen und setzt jedes verfügbare Mittel ein ...«
    Seine Worte wurden plötzlich abgeschnitten, als offenbar jemand im Verwaltungskomplex versuchte, die Übertragung zu unterbrechen. Doch die Stimme des Prinzen drang hartnäckig immer wieder durch das Rauschen und Knistern. »... zurückkehren werde. Ich warte nur auf den geeigneten Zeitpunkt. Ihr seid nicht allein. Meine Mutter wurde ermordet. Mein Vater musste sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Aber meine Schwester und ich sind noch da, und wir beobachten Ix. Ich beabsichtige ...«
    Rhomburs Bild wurde verzerrt und verschwand schließlich ganz. Über die Untergrundstadt senkte sich eine Finsternis, die dunkler als die tiefste Nacht war. Die Tleilaxu schalteten lieber die gesamte Himmelsprojektion ab, als Prinz Rhombur die Gelegenheit zu geben, den Rest seiner Rede zu halten.
    C'tair und Miral jedoch lächelten in der Dunkelheit. Rhombur hatte genug gesagt. Auf diese Weise mussten sich seine Zuhörer stärker zum Aufstand angestachelt fühlen als durch irgendetwas, das der Exil-Prinz noch hätte hinzufügen können.
    Nach wenigen Sekunden erstrahlten grellweiße Leuchtgloben, die Notbeleuchtung, die die Höhle in kaltes Licht tauchte. Sirenen ertönten, aber die geknechteten Ixianer hatten sich bereits überall zu Gruppen zusammengefunden, in denen aufgeregt diskutiert wurde. Jetzt schrieben sie die Explosionen der weitreichenden Macht des Prinzen Rhombur zu. Sie hatten die ständigen Sabotageaktionen miterlebt, und diese Ansprache war ein noch viel größeres Zeichen. Sie glaubten an das, was er gesagt hatte. Vielleicht befand sich Prinz Rhombur sogar in Verkleidung mitten unter ihnen! Das Haus Vernius würde zurückkehren und die verhassten Tleilaxu vertreiben. Rhombur würde dafür sorgen, dass wieder Glück und Wohlstand auf Ix Einzug hielten.
    Sogar die Suboiden jubelten. C'tair erinnerte sich an die bittere Ironie, dass diese geistlosen, biotechnisch gezüchteten Arbeiter für die Vertreibung des Grafen Vernius mitverantwortlich gewesen waren. Ihr unkluger Aufstand und ihre Leichtgläubigkeit gegenüber den Versprechungen der Tleilaxu hatten den Umsturz überhaupt erst ermöglicht.
    Doch C'tair wollte nicht nachtragend sein. Er würde jeden Verbündeten willkommen heißen, der zum Kampf bereit war.
    Sardaukar-Truppen schwärmten aus und schwenkten demonstrativ die Waffen. Sie befahlen den Menschen, in ihre Unterkünfte zurückzukehren. Dröhnende Lautsprecher kündigten die

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