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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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durch die Geburt Ihres Kindes geschwächt ist. Sie bittet um Ihr Verständnis und Ihre Erlaubnis, im Bett bleiben zu dürfen. Könnten Sie vielleicht in Erwägung ziehen, sie und das Kind zu besuchen, Hoheit?«
    »So. Sie bittet um mein Verständnis? Ich bin nicht daran interessiert, mir eine weitere nutzlose Tochter anzusehen oder mir weitere Ausflüchte anzuhören. Der Imperator hat befohlen, dass Anirul hier erscheinen soll. Und sie soll sich allein auf den Weg machen, ohne die Hilfe eines Dieners oder irgendeines mechanischen Geräts. Haben Sie mich verstanden? «
    Wenn er Glück hatte, brach sie vielleicht unterwegs tot zusammen.
    Eingeschüchtert verbeugte sich die Hofdame. »Wie Sie wünschen, Herr.«
    Schließlich stand seine grauhäutige Ehefrau im Eingang zu seinem privaten Arbeitszimmer und hielt sich an der kannelierten Stützsäule fest. Sie trug einen zerknitterten rot-goldenen Morgenmantel, der ihr Nachthemd nicht völlig verbarg. Obwohl sie schwankte, hatte sie den Kopf hoch erhoben.
    »Was hast du zu deiner Entschuldigung vorzubringen?«, wollte er von ihr wissen.
    »Ich habe gerade eine schwierige Geburt hinter mich gebracht und fühle mich sehr erschöpft.«
    »Ausreden. Ausflüchte. Du bist intelligent genug, um zu begreifen, was ich wirklich meine. Zumindest warst du schlau genug, mich all die Jahre zum Narren zu halten.«
    »Zum Narren? Dich?« Sie blinzelte mit ihren großen Rehaugen, als hätte er plötzlich den Verstand verloren. Dann deutete sie eine höfliche Verbeugung an. »Verzeihen Sie mir, Majestät, aber ich bin sehr müde. Warum besitzen Sie die Grausamkeit, mich hierher zu bestellen und sich zu weigern, unsere Tochter zu sehen?«
    Seine Lippen waren blutleer und farblos, seine Augen wie stille Seen. »Weil du mir einen männlichen Erben gebären könntest, dich aber weigerst, es zu tun.«
    »Das ist nicht wahr. Das sind nur Gerüchte.« Sie benötigte all ihre Selbstbeherrschung, die sie bei den Bene Gesserit gelernt hatte, um sich auf den Beinen zu halten.
    »Ich gebe nichts auf Gerüchte, sondern nur auf Berichte meines Geheimdienstes.« Der Imperator musterte sie mit einem Auge, als könnte er sie auf diese Weise besser durchschauen. »Möchtest du sterben, Anirul?«
    Anirul wurde sich bewusst, dass dieser Gedanke möglicherweise gar nicht so abwegig war. Wir lieben uns zwar nicht, aber würde er wirklich den Zorn der Schwesternschaft in Kauf nehmen, um sich meiner zu entledigen? Als Shaddam seinerzeit den Thron bestiegen hatte, war er einverstanden gewesen, sie zu heiraten, weil ihm der stabilisierende Einfluss einer Allianz mit den Bene Gesserit im unbeständigen politischen Klima sehr nützlich gewesen war. Doch nachdem ein Jahrzehnt vergangen war, fühlte sich Shaddam viel zu sicher in seiner Position. »Jeder wird irgendwann sterben«, sagte sie.
    »Aber nicht so, wie ich es für dich arrangieren könnte.«
    Anirul bemühte sich, keine Regung zu zeigen, und erinnerte sich daran, dass sie nicht allein war, dass sich in ihrem Geist die kollektiven Erinnerungen von Bene-Gesserit-Schwestern befanden, die vor ihr gelebt hatten und in die Weitergehenden Erinnerungen eingegangen waren. Ihre Stimme blieb ruhig und gefasst. »Wir sind nicht die undurchschaubaren, intriganten Hexen, als die wir gerne dargestellt werden.« Das war natürlich nicht wahr, aber sie wusste, dass Shaddam das Gegenteil bestenfalls mit Mutmaßungen belegen konnte.
    Seine Miene blieb hart. »Was ist für dich wichtiger ... deine Schwestern oder ich?«
    Sie schüttelte bestürzt den Kopf. »Du hast kein Recht, mir eine solche Frage zu stellen. Ich habe dir niemals einen Grund gegeben, an meiner Treue zur Krone zu zweifeln.«
    Anirul hob stolz den Kopf und erinnerte sich an ihre wichtige Stellung innerhalb der langen Geschichte der Schwesternschaft. Unter keinen Umständen würde sie ihm gegenüber eingestehen, dass die Bene Gesserit ihr befohlen hatten, niemals einen Sohn der Familie Corrino zu gebären. Eine Weisheit der Schwestern hallte durch ihren Geist: Liebe macht schwach. Sie ist gefährlich, denn sie trübt die Vernunft und lenkt uns von unseren Pflichten ab. Sie ist eine Abweichung, eine Schande, eine unverzeihliche Verirrung. Wir dürfen nicht lieben.
    Sie unternahm einen weiteren Versuch, Shaddams Zorn zu zerstreuen. »Akzeptiere deine Tochter, denn du kannst sie benutzen, um wichtige politische Allianzen zu knüpfen. Wir sollten darüber reden, wie wir sie nennen wollen. Was hältst du von

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