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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Tleilaxu-Schiffe innerhalb eines Gilde-Heighliners verantwortlich machte. Viele der Großen Häuser waren von ›Letos Gambit‹ tief beeindruckt gewesen, und er hatte sogar einen Glückwunschbrief von Hundro Moritani bekommen, dem koboldhaften und unsympathischen Grafen von Grumman, der sich häufig weigerte, der Politik des Imperiums zu folgen oder sie auch nur zu unterstützen. Der Graf hatte bewundert, wie sich Leto ›kühn über die Regeln hinwegsetzte‹, wodurch er bewiesen hatte, dass ›Macht von starken Männern mit starken Prinzipien gemacht wird, nicht von Beamten, die jedes Komma eines Gesetzestextes studieren‹. Leto war nicht völlig überzeugt, das Moritani an seine Unschuld glaubte; den Grafen schien es vielmehr zu freuen, dass Herzog Atreides ungestraft davongekommen war, obwohl seine Chancen denkbar schlecht standen.
    Gleichzeitig hatte Leto gute Beziehungen zum Haus Ecaz. Sein Vater, der alte Herzog, war einer der großen Helden im Ecazi-Konflikt gewesen, als er an der Seite von Dominic Vernius einen gewaltsamen Aufstand von Sezessionisten niedergeschlagen und die vom Landsraad autorisierten Herrscher des Waldplaneten verteidigt hatte. Paulus Atreides war persönlich bei der Siegesfeier zugegen gewesen, als der dankbare junge Erzherzog Armand Ecaz wieder den Mahagoni-Thron bestiegen hatte. Irgendwo in den Kisten mit den persönlichen Dingen des alten Herzogs befand sich die Tapferkeitskette, die Paulus von Armand Ecaz um den kräftigen Hals gelegt worden war. Und die Anwälte, die Leto während seines Prozesses vor dem Landsraad vertreten hatten, waren vom Kontinent Elacca auf Ecaz gekommen.
    Da er von beiden Parteien dieser Fehde respektiert wurde, glaube Leto, dass er ihnen möglicherweise den Weg zu einer friedlichen Lösung ebnen konnte. Politik! Sein Vater hatte ihn gelehrt, stets sorgsam das Gesamtbild im Auge zu behalten, von den großen Zügen bis zu den winzigsten Details.
    Aus einer Jackentasche zog Leto einen Stimmschreiber hervor und diktierte einen Brief an seinen Cousin Shaddam IV., um ihm zur freudigen Geburt eines weiteren Kindes zu gratulieren. Die Botschaft würde von einem offiziellen Kurier mit dem nächsten Gilde-Heighliner nach Kaitain gebracht werden.
    Als Leto genug vom Tuckern der Fischerboote hatte, stieg er über den steilen, gewundenen Pfad die Klippe hinauf.
     
    * * *
     
    Im Hof nahm er sein Frühstück gemeinsam mit dem zwanzigjährigen Duncan Idaho ein. Der junge Mann mit dem runden Gesicht trug eine Soldatenuniform der Atreides in Grün und Schwarz. Sein borstiges dunkles Haar war kurz geschnitten, damit er während seines intensiven Kampftrainings die Augen frei hatte. Thufir Hawat verbrachte viel Zeit mit ihm, da er ihn für einen besonders begabten Schüler hielt. Doch Duncan hatte längst die Grenzen dessen erreicht, was der Kriegermentat ihm beibringen konnte.
    Als kleiner Junge war er aus der Knechtschaft der Harkonnens entflohen und hatte sich in Burg Caladan der Gnade des alten Herzogs ausgeliefert. Im Laufe der Jahre war Duncan zu einem der treuesten Mitglieder des Atreides-Haushalts geworden und zweifellos zum besten Schüler an den Waffen. Die Schwertmeister von Ginaz, langjährige militärische Verbündete des Hauses Atreides, hatten Duncan Idaho vor kurzem die Zulassung zu ihrer berühmten Akademie gewährt.
    »Ich werde dich vermissen, wenn du fort bist, Duncan«, sagte Leto. »Acht Jahre sind eine lange Zeit ...«
    Duncan saß kerzengerade da und zeigte keine Furcht. »Aber wenn ich zurückkehre, mein Herzog, werde ich Ihnen in jeder Hinsicht ein besserer Diener sein. Ich werde immer noch jung sein, und niemand wird es wagen, Sie zu bedrohen.«
    »Ach, man wird mich trotzdem bedrohen, Duncan. Mach dir deswegen nur keine Illusionen.«
    Der junge Mann zögerte einen Moment, bevor er lächelte. »Dann machen sich diese Leute Illusionen, wenn sie glauben, Sie trotzdem bedrohen zu können.« Er nahm die Scheibe einer Paradan-Melone in die Finger, biss ein Stück vom gelben Fruchtfleisch ab und wischte sich den salzigen Saft vom Kinn. »Ich werde diese Melonen vermissen. Kein Vergleich mit Kantinenessen.« Dann schnitt er die Scheibe in kleinere Stücke.
    An den Steinwänden rundum rankten sich Bougainvilleen empor, aber da es noch Winter war, trugen sie keine Blüten. Doch an den Bäumen hatten sich bereits die ersten Knospen geöffnet, nachdem es für die Jahreszeit ungewöhnlich warm war und sich ein zeitiger Frühling angekündigt hatte. Leto stieß
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