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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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lautlos zuzuschlagen. »Manchmal lässt sich mit einer unbemerkten Berührung die dramatischste Aussage treffen«, hatte der Ninja gesagt.
    Duncan kondensierte acht Jahre der Ausbildung, indem er Parallelen zwischen den verschiedenen Disziplinen zog, methodische Ähnlichkeiten sowie Unterschiede nutzte. Einige Techniken waren eindeutig auf die gegenwärtige Situation anwendbar. Seine Gedanken rasten, um die besten auszusuchen und die angemessene Reaktion auf jede Herausforderung zu finden.
    Als er an den letzten tödlichen Maschinen vorbeistürmte, spürte er, wie sein Herz gegen seinen Brustkorb pochte. Duncan folgte den Wegweisern und stolperte den Abhang zum zerklüfteten Ufer hinunter, während er sich immer noch innerhalb des Kraftfeldes befand. Rot leuchtende Suspensoren führten ihn zu einem schäumenden weißen See aus Geysiren und vulkanischen Quellen. Doch ständig schwappten aquamarinblaue Wellen über den Rand des felsigen Beckens und kühlten die Temperatur bis knapp unter den Siedepunkt ab.
    Duncan sprang und tauchte ein. Unter der Oberfläche sprudelte Mineralwasser aus Lavaröhren. Er bekam kaum noch Luft, während er durch das heiße Wasser schwamm. Dann erreichte er eine weitere heiße Quelle, wo gefährlich aussehende Maschinen ins dampfende Wasser sprangen, um ihn anzugreifen.
    Er kämpfte wie ein wildes Tier – bis ihm klar wurde, dass seine Aufgabe darin bestand, durch den Korridor des Todes zu gelangen. Dazu musste er gar nicht sämtliche Gegner besiegen. Er blockierte Schläge, trieb die Kampfmaschinen zurück, und tauchte wieder auf, um weiter den Weg entlangzustürmen, der zum Hochlanddschungel und dem nächsten Prüfungsabschnitt führte ...
    Eine schmale Seilbrücke hing über einem tiefen Abgrund, eine schwierige Aufgabe für seinen Gleichgewichtssinn. Doch Duncan wusste, dass es noch schlimmer kommen würde. Auf der Hälfte des Weges wurden Solidholo-Bestien projiziert. Bevor sie angreifen konnten, hatte Duncan sie mit dem Speer und seinen bloßen Händen außer Gefecht gesetzt.
    Trotzdem stürzte er nicht ab. Der größte Feind eines Schülers ist sein eigener Geist. Er schnappte nach Luft und versuchte seine Gedanken zu konzentrieren. Die Herausforderung besteht in der Beherrschung der Furcht. Ich darf niemals vergessen, dass es keine wirklichen Gegner sind, ganz gleich, wie real sich ihre Schläge anfühlen mögen.
    Er musste jede Technik benutzen, die er gelernt hatte, verschiedene Techniken kombinieren – und überleben, genauso wie in einem wirklichen Kampf. Die Schule von Ginaz konnte ihn nur in Methoden unterrichten, aber in der Realität gab es keine Situationen, die jemals identisch waren. Die stärksten Waffen eines Kriegers sind seine mentale und körperliche Beweglichkeit, gepaart mit schneller Anpassungsfähigkeit.
    Er achtete genau auf den Weg, der über den Abgrund führte, und machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen. Mit dem Speer kämpfte er gegen unwirkliche Gegner, bis er das Ende der Brücke erreicht hatte. Er schwitzte und war so erschöpft, dass er beinahe abgestürzt wäre.
    Aber er zwang sich zum Weitergehen. Bis zum Ende.
    Er rannte durch eine kleine Felsschlucht – der ideale Platz für einen Hinterhalt. Seine nackten Füße schlugen in gleichmäßigem Rhythmus auf die Bretter des Pfades. Er bemerkte die vorbereiteten Fallen. Als er eine Projektilsalve hörte, rollte er sich auf dem Boden ab und sprang wieder auf. Ein Speer flog auf ihn zu, doch er stieß sich mit Hilfe seiner Lanze ab und übersprang die Gefahr.
    Er drehte sich in der Luft und landete wieder, dann bemerkte er eine verschwommene Bewegung vor dem Gesicht. Blitzschnell ließ er den Speer vor seinen Augen rotieren und spürte, wie zweimal etwas gegen den Schaft schlug. Zwei winzige fliegende Kampfmaschinen hatten sich wie selbstgelenkte Pfeile hineingebohrt.
    Wieder bemerkte er frisches Blut auf dem Holzbrettern und einen Toten, der nicht weit entfernt am Boden lag. Obwohl von ihm keine Rücksicht auf gescheiterte Mitschüler erwartet wurde, trauerte er um den Verlust dieses hochbegabten Kämpfers, der ein langes Training mitgemacht hatte ... nur um hier zu sterben, in der letzten Prüfung, so kurz vor dem Ziel.
    Gelegentlich erkannte er die Gesichter von Ausbildern hinter der Abschirmung – Schwertmeister, die ihn beobachteten und von denen er viele kannte. Duncan wagte es nicht, darüber nachzudenken, wie sich seine Mitschüler geschlagen hatten. Er hatte keine Ahnung, ob Resser

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