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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schwertspitze. Ohne allzu große Schwierigkeiten überwand er den Widerstand – und stürzte benommen auf raue Felsen aus schwarzer Lava. Er rollte sich ab und stand im nächsten Moment wieder auf den Beinen. Er hielt seine Waffe bereit, um sich gegen die Schwertmeister zu verteidigen, falls sie ihn für die Verletzung der Regeln bestrafen wollten. Plötzlich war er in Sicherheit vor dem Kessel und der vorrückenden Wand.
    »Ausgezeichnet! Wir haben einen weiteren Überlebenden!« Der kraushaarige Jamo Reed, der aus dem Wachdienst auf der Gefängnisinsel entlassen worden war, eilte herbei, um Duncan zu umarmen.
    Schwertmeister Mord Cour und Jeh-Wu waren ebenfalls in der Nähe. Ihre Gesichter trugen den fremdartigen Ausdruck der Freude. Duncan hatte keinen der beiden je zuvor so zufrieden gesehen.
    »War das der einzige Ausweg?«, wollte er wissen, während er Schwertmeister Cour ansah und nach Atem rang.
    Der alte Mann lachte ausgelassen. »Du hast einen von zweiundzwanzig Auswegen gefunden, Idaho.«
    Eine andere Stimme meldete sich zu Wort. »Willst du noch einmal hineingehen und nach den anderen Möglichkeiten suchen?« Es war Resser, der übers ganze Gesicht grinste. Duncan steckte das Schwert des alten Herzogs in die Scheide zurück und schloss seinen Freund in die Arme.

77
     
    Wie ist der Kwisatz Haderach zu definieren? Der Mann, der überall gleichzeitig ist, der einzige Mann, der wirklich zum größten Menschen von uns allen werden kann, der seine männliche und weibliche Abstammung mit unzertrennbarer Macht vermengt.
    Das Azhar-Buch der Bene Gesserit
     
     
    Zwei Frauen in schwarzen Anzügen schwammen durch das Netzwerk aus Wasserstraßen und miteinander verbundenen Becken unter dem Palast des Imperators. Die jüngere der beiden machte langsame Züge, um der älteren Frau helfen zu können, falls sie in Schwierigkeiten geriet. Ihre undurchlässigen Anzüge waren glatt und warm und ermöglichten eine gute Beweglichkeit, während sie sittsam die Brust, die Taille und die Oberschenkel bedeckten.
    Trotz der Tatsache, dass manche Bene Gesserit alltägliche Kleidung und sogar feinste Gewänder trugen, wenn sie an imperialen Festen und Galas teilnahmen, waren sie angehalten, ihre Körper ständig zu verhüllen – zur Unterstützung der geheimnisvollen Aura, die die Schwestern zu etwas Besonderem machte.
    »Ich bin nicht mehr ... so leistungsfähig ... wie früher einmal«, keuchte die Ehrwürdige Mutter Lobia, als Anirul ihr in das größte von sieben Becken half, eine dampfende Wasseroase, die mit duftenden Salzen und Kräutern angereichert war. Vor nicht allzu langer Zeit hätte Anirul keine Chance gehabt, die Wahrsagerin einzuholen, doch nun, im Alter von über einhundertsiebzig Jahren, ließen Lobias Kräfte allmählich nach. Warmes Kondenswasser tropfte wie ein tropischer Regen von der gewölbten Steindecke.
    »Sie machen das sehr gut, Ehrwürdige Mutter.« Anirul hielt den Arm der uralten Frau und half ihr eine Steintreppe hinauf.
    »Lüge niemals eine Wahrsagerin an«, sagte Lobia mit einem runzligen Lächeln. Ihre gelben Augen blitzten, obwohl sie nach Atem rang. »Insbesondere nicht die Wahrsagerin des Imperators.«
    »Und mit der Ehefrau des Imperators sollte man ein wenig Nachsicht üben.«
    Die alte Frau lachte.
    Anirul war ihr behilflich, sich in einen Formsessel zu setzen, und reichte ihr ein weiches Karthan-Handtuch. Lobia lehnte sich zurück und drückte einen Knopf, der die Massagefunktion des Sessels aktivierte. Sie seufzte, als die elektrischen Felder ihre Muskeln und Nerven stimulierten.
    »Es wurden Vorbereitungen getroffen, mich zu ersetzen«, sagte Lobia mit geschwächter Stimme, die sich kaum vom Summen des Sessels abhob. »Ich habe die Namen der Kandidatinnen gesehen. Ich freue mich darauf, in die Mütterschule zurückzukehren, obwohl ich bezweifle, dass ich sie jemals wiedersehen werde. Auf Kaitain herrscht ein ideales Klima, aber ich sehne mich nach der Kälte und Feuchtigkeit von Wallach IX. Seltsam, nicht wahr?«
    Anirul saß auf der Kante eines anderen Sessels und sah das Alter im Gesicht der Wahrsagerin, während sie das allgegenwärtige Raunen der vergangenen Leben in ihrem eigenen Kopf hörte. Als geheime Kwisatz-Mutter lebte Anirul mit einem klaren und eindringlichen Bewusstsein der Weitergehenden Erinnerungen. Alle Frauen aus der langen Reihe ihrer Vorfahren sprachen in ihr, verrieten ihr Dinge, von denen selbst die meisten Bene Gesserit nichts wussten. Trotz ihrer vielen

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