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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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noch am Leben war.
    Bislang hatte er seine Messer und den Speer benutzt, aber nicht ein einziges Mal das Schwert des alten Herzogs. Es hing an seiner Seite und schien ihm allein durch seine Gegenwart Kraft zu geben. Es war, als würde der Geist von Paulus Atreides ihn begleiten und ihm ständig Ratschläge zuflüstern.
    »Jedes Kind mit deinem Mumm ist ein Mann, den ich unbedingt für mein Haus haben muss«, hatte der alte Herzog einmal zu ihm gesagt.
    Er ließ die besiegten Kampfmaschinen hinter sich, die nun reglos am Rand des Kraftfelds lagen, und stellte sich dem letzten Hindernis. Es war ein riesiger, im Boden versenkter Kessel mit brennendem Öl, der sich über die gesamte Breite des Korridors erstreckte – das Ende des tödlichen Parcours.
    Duncan hustete im beißenden Rauch und bedeckte Mund und Nase mit dem Stoff seines Hemdes. Trotzdem konnte er immer noch nichts sehen. Blinzelnd versuchte er seine tränenden Augen zu klären und betrachtete den Kessel, der wie das hungrige Maul eines unterirdischen Dämons wirkte. Nur ein schmaler Rand führte rund um den Bottich, voller glitschiger Ölspritzer, die sich im giftigen Rauch verbargen.
    Das letzte Hindernis. Duncan musste es irgendwie überwinden.
    Hinter ihm schob sich ein hohes Metallschott aus dem Boden und hinderte ihn daran, den Weg zurückzugehen, den er gekommen war. Es war mit Shigadraht gesichert und bot keinen Halt, um daran hochzuklettern.
    Ich hatte ohnehin nicht vor, wieder zurückzugehen.
    »Leg dich niemals mit deinen Instinkten an, Junge«, hatte Paulus Atreides ihm geraten. Es war eine intuitive Entscheidung gewesen, als der alte Herzog den jungen Flüchtling in seinen Haushalt aufgenommen hatte, obwohl er wusste, dass Duncan von einer Harkonnen-Welt stammte.
    Duncan fragte sich, ob es möglich war, den Kessel mit einem Sprung zu überwinden. Aber durch die Flammen und den Rauch konnte er den gegenüberliegenden Rand nicht erkennen. Was war, wenn der Bottich in Wirklichkeit gar nicht rund war, sondern sich weiter in der Gegenrichtung erstreckte? Eine tödliche Falle für jeden, der sich zu Spekulationen hinreißen ließ.
    War der Kessel nur eine Holoprojektion? Doch er spürte die Hitze, und der Rauch brannte in seiner Kehle. Er warf seinen Speer, der mit einem unverkennbaren Geräusch gegen den Metallrand schlug.
    Als er das Knirschen einer Mechanik und das Rumpeln schwerer Metallplatten hinter sich hörte, drehte er sich um und sah, dass sich das große Schott auf ihn zu bewegte. Wenn er nichts unternahm, würde er einfach in den Kessel geschoben werden.
    Er zog das Schwert des alten Herzogs und ließ es durch die Luft schneiden. Die Waffe erschien ihm in dieser Situation völlig nutzlos. Denk nach!
    Erwarte das Unerwartete.
    Er musterte das schimmernde Kraftfeld an der rechten Begrenzung des Korridors. Und erinnerte sich an seine Übungen im Schildkampf mit Thufir Hawat. Die langsame Klinge durchdringt den Körperschild, aber sie muss sich mit genau der richtigen Geschwindigkeit bewegen, weder zu schnell noch zu langsam.
    Er schwang das Schwert noch ein paarmal, um sich vorzubereiten. Konnte er die flackernde Abschirmung durchbrechen? Wenn eine langsame Klinge durch den Schild drang, konnte die Energie der Barriere beeinflusst und verändert werden. Die scharfe Schneide des Schwertes konnte das Feld verzerren und eine Öffnung schaffen. Aber wie lange würde der Schild beeinträchtigt bleiben? Konnte er seinen Körper durch die vorübergehende Öffnung bringen, bevor sich das Feld wieder stabilisierte?
    Das Schott hinter ihm rückte unerbittlich näher und schien ihn zwingen zu wollen, in den brennenden Bottich zu springen. Aber diesen Weg wollte er nicht gehen.
    Duncan stellte sich bildlich vor, wie er sein Vorhaben in die Tat umsetzen wollte. Seine Möglichkeiten waren äußerst eingeschränkt. Er lief zur pulsierenden Barriere und hielt an, als es nach Ozon roch und er das Energiefeld auf seiner Haut spürte. Er versuchte sich an eins der Gebete zu erinnern, die seine Mutter ihm vorgesungen hatte, bevor sie von Rabban ermordet worden war. Aber durch seinen Kopf schwirrten nur Fragmente, die keinen sinnvollen Zusammenhang ergaben.
    Er packte das schwere Schwert des alten Herzogs und lehnte sich damit gegen den Schildzaun. Es glitt hinein wie in eine Wand aus Wasser. Dann zog er es nach oben und spürte wellenförmige Bewegungen im Feld. Der Vorgang erinnerte ihn an das Ausweiden eines Fisches.
    Dann drängte er sich vor und folgte der

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