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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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von euch werden heute sterben. Daran gibt es keinen Zweifel. Wir sind verpflichtet, dem Imperium nur die besten Kämpfer zur Verfügung zu stellen. Es gibt kein Zurück mehr.«
    Die Tore öffneten sich. Helfer mit Listen in den Händen riefen Namen, einen nach dem anderen, und mehrere Schüler traten ein. Sie verschwanden hinter der Abgrenzung. Resser gehörte zu den Ersten, die aufgerufen wurden.
    »Viel Glück!«, wünschte er Duncan. Sie gaben sich die Hand zum imperialen Gruß, dann musste er gehen. Ohne sich noch einmal umzublicken, durchschritt der Rotschopf das unheilverkündende Tor.
    Acht Jahre hartes Training erreichten in diesem Moment ihren Höhepunkt.
    Duncan wartete hinter den anderen Schülern. Manche waren nervös und schweißnass, andere prahlten zuversichtlich. Eine weitere Gruppe ging durch das Tor. Sein Magen verkrampfte sich erwartungsvoll.
    »Duncan Idaho!«, rief schließlich einer der Assistenten. Durch die Öffnung sah er, wie sich der letzte aufgerufene Schüler gegen Waffen zur Wehr setzte, die ihn von allen Seiten bedrängten. Der junge Mann sprang, drehte und duckte sich, bis er zwischen den Kampfmaschinen aus Duncans Blickfeld verschwand.
    »Kommen Sie, es ist gar nicht so schwierig!«, tönte der schwergewichtige Helfer. »Wir hatten heute schon ein paar Überlebende.«
    Duncan entließ ein stummes Stoßgebet und machte sich auf den Weg ins Unbekannte. Hinter ihm schloss sich das Tor mit einem bedrohlichen Donnerschlag.
    Er konzentrierte sich und versetzte seinen Geist in einen Zustand, der ihm sofortige Reaktionen ermöglichte. Gleichzeitig hörte er einen Chor aus Stimmen: Paulus Atreides, der ihm sagte, dass er alles erreichen konnte, was er sich vornahm; Herzog Leto, der ihn ermahnte, niemals vom Weg der Moral und des Mitgefühls abzuweichen; Thufir Hawat, der ihm riet, stets sämtliche Punkte in einem halbkugelförmigen Bereich um seinen Körper im Auge zu behalten.
    Zwei Kampfmaschinen lauerten auf beiden Seiten des Korridors, Monster aus Metall, die jede seiner Bewegungen mit funkelten Sensoraugen verfolgten. Duncan stürmte los, hielt plötzlich an, führte einen Scheinangriff aus, duckte sich und lief weiter.
    Behalte alles im Auge. Duncan wirbelte herum, stieß mit dem Speer nach hinten und hörte, wie die Spitze gegen scharfkantiges Metall prallte. Dadurch wehrte er eine Waffe ab, einen Speer, den die Maschine in seine Richtung geworfen hatte. Eine perfekte Reaktion. Misstrauisch bewegte er sich auf den Fußballen weiter, während er auf sein Gleichgewicht achtete und bereit war, in jede Richtung auszuweichen.
    Die Worte seiner Lehrer kamen ihm wieder in den Sinn – des grauhaarigen Mord Cour, des leguangesichtigen Jeh-Wu, des fetten Rivvy Dinari, des stutzerhaften Whitmore Bludd und selbst des ernsten Jamo Reed, des Wächters der Gefangeneninsel.
    Für die Ausbildung in Tai-Chi war eine attraktive junge Frau verantwortlich gewesen. Ihr Körper war so biegsam, dass es schien, als würde er nur aus Sehnen bestehen. Ihre sanfte Stimme war trotzdem scharf gewesen. »Erwarte das Unerwartete!« Einfache Worte, in denen jedoch eine tiefe Wahrheit lag.
    Die Mechanik der Kampfmaschinen wurde durch Sensoraugen ausgelöst, die auf seine Bewegungen reagierten. Doch gemäß den Prinzipien von Butlers Djihad konnten sie nicht wie er denken. Duncan rammte die Metallspitze seiner Lanze in eine Maschine, dann drehte er sich und wandte dieselbe Taktik gegen die andere an. Mit einem akrobatischen Manöver wich er nur knapp mehreren Messern aus, die in seine Richtung geflogen kamen.
    Während er weiterging, musterte er den hölzernen Pfad unter seinen Füßen und hielt nach Druckflächen Ausschau. Die Bretter wiesen frische Blutflecken auf, und seitlich des Parcours sah er einen verstümmelten Körper, aber er nahm sich nicht die Zeit, ihn zu identifizieren.
    Die nächsten Maschinen blendete er, indem er Messer warf und ihre Glasaugen zerstörte. Andere setzte er mit einem kräftigen Fußtritt außer Gefecht. Vier waren lediglich holographische Projektionen, wie er an winzigen Unstimmigkeiten der Lichtverhältnisse erkannte – ein Trick, den Thufir Hawat ihm beigebracht hatte.
    Einer der Ausbilder war kaum mehr als ein Junge gewesen, doch hinter dem Milchgesicht verbarg sich ein tödlicher Killerinstinkt ... ein Ninja-Krieger, der die Schüler in verstohlenen Methoden des Tötens und der Sabotage unterrichtete, in der Kunst, sich im leichtesten Schatten unsichtbar zu machen und völlig

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