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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Welt zu bringen. Steckte vielleicht eine absichtliche Weigerung oder Verzögerung dahinter? Mohiam hatte das junge Mädchen als leidenschaftlich beschrieben, als loyale, aber gelegentlich störrische Schwester.
    Anirul hatte damit gerechnet, dass die nächste Tochter im genetischen Plan längst gezeugt war – das Kind, das schließlich zur Mutter ihrer Geheimwaffe werden sollte. Obwohl Jessica schon seit einiger Zeit mit Herzog Leto Atreides schlief, war sie immer noch nicht schwanger geworden. Weil sie es aus irgendeinem Grund nicht wollte? Die Fruchtbarkeit der attraktiven jungen Frau war getestet worden, sie war eine fähige Verführerin, und Herzog Atreides hatte bereits einen Sohn gezeugt.
    Warum dauerte es bei ihr so lange?
    Keine gute Neuigkeit. Wenn die lang erwartete Harkonnen-Atreides-Tochter nicht bald geboren wurde, blieb der Mutter Oberin keine andere Wahl, als Jessica nach Wallach IX zurückzubeordern und den Grund in Erfahrung zu bringen.
    Anirul überlegte, ob sie die Fledermaus freilassen sollte, doch dann beschloss sie, kein solches Risiko einzugehen. Sie drückte die Finger zusammen und brach dem kleinen Geschöpf das Genick. Den Kadaver warf sie in einen Materie-Recycler im Hintergrund des Raums.
    Dann ließ sie Lobia allein im Massagesessel zurück und eilte nach oben in den Palast.

78
     
    Du schneidest Wunden in mein Fleisch und schreibst mit Salz darin!
    Wehklage der Fremen
     
     
    Warrick überlebte, obwohl Liet-Kynes außer einem einfachen Erste-Hilfe-Set in seinem Überlebenssatz keine medizinischen Hilfsmittel zur Verfügung hatte.
    Blind vor Trauer und Schuldgefühlen zerrte Liet seinen fast toten Freund auf den Rücken eines Wurms. Während der langen Rückreise zum Sietch teilte Liet sein Wasser mit ihm und gab sich alle Mühe, Warricks zerfetzten Destillanzug zu reparieren.
    Die Menschen im Rotwall-Sietch weinten und klagten. Faroula, die großes Geschick im Umgang mit Heilkräutern besaß, wich nicht mehr von der Seite ihres Mannes. Sie pflegte ihn Stunde um Stunde, während er apathisch und blind dalag und sich an die Reste seines Lebens klammerte.
    Man hatte Warricks Gesicht bandagiert, doch seine Haut würde nicht mehr nachwachsen. Liet hatte gehört, dass die genetischen Hexenmeister der Bene Tleilax neue Augen, neue Gliedmaßen und neues Gewebe schaffen konnten, aber die Fremen würden solche Wunderheilungen niemals zulassen, nicht einmal für einen der ihren. Die Sietch-Ältesten und die ängstlichen Kinder machten bereits Abwehrzeichen, wenn sie sich dem Vorhang vor Warricks Wohnung näherten, als würden sie den Einfluss eines hässlichen Dämons fürchten.
    Heinar, der alte einäugige Naib, besuchte seinen verunstalteten Schwiegersohn. Faroula machte einen leidgeprüften Eindruck, wie sie neben der Pritsche ihres Mannes kniete. Früher war sie humorvoll und schlagfertig gewesen und hatte gerne gelacht, doch nun war ihr elfenhaftes Gesicht verhärmt. Ihre lebhaften und neugierigen Augen waren in hilfloser Verzweiflung geweitet. Obwohl Warrick nicht gestorben war, trug sie einen gelben Nezhoni -Schal als Zeichen der Trauer.
    Der Naib berief den Ältestenrat ein, dem Liet-Kynes genau berichtete, was geschehen war. Er wollte, dass die ernsten Männer verstanden und zu würdigen wussten, welches große Opfer Warrick gebracht hatte. Der junge Mann sollte als Held verehrt werden. Seine Taten sollten in Gedichten und ehrenhaften Gesängen verewigt werden. Nur leider hatte Warrick einen schweren Fehler begangen.
    Er war nicht gestorben.
    Heinar und die Ältesten trafen die Vorbereitungen für eine Fremen-Bestattung. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, sagten sie. Der völlig verstümmelte Mann konnte einfach nicht überleben.
    Trotzdem lebte er weiter.
    Unter der Einwirkung heilender Salben hörten Warricks Wunden auf zu bluten. Faroula fütterte ihn, und häufig sah Liet zu, während er sich verzweifelt wünschte, er könnte irgendetwas tun, um seinem Freund zu helfen. Doch selbst der Sohn von Umma Kynes war nicht in der Lage, die nötigen Wunder zu bewirken. Warricks Sohn Liet-chih, der noch zu jung war, um die Tragödie zu verstehen, wurde von seinen trauernden Großeltern versorgt.
    Obwohl Warrick wie ein halb verwester Leichnam aussah, roch sein Körper nicht nach Krankheit und Entzündung, und seine Wunden eiterten nicht. Stattdessen verheilten sie auf ungewöhnliche Weise, auch wenn sich nicht überall neue Haut über den freiliegenden Knochen bildete. Seine starren,

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