Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
war, sodass seine dichte weiße Brustbehaarung freilag. Er stand auf der Landeplattform, kratzte seine Stoppelhaare und wirkte besorgt. »Was gibt es, Dom? Was ist passiert?«
    Dominic Vernius starrte nur auf die hohen Felswände der Schlucht, die ihn wie Festungsmauern umgaben. »Ich habe Dinge gesehen, die kein Ixianer je erleben sollte. Meine Heimatwelt ist genauso tot wie meine geliebte Frau.«
    Benommen lief er von seinem leeren Schiff ins Labyrinth aus Gängen, das seine Männer in den gefrorenen Hügel gebohrt hatten. Andere Schmuggler begrüßten ihn und fragten nach Neuigkeiten ... aber er ging weiter, ohne zu antworten. Verwirrt blickten sich die Männer an.
    Ziellos streifte Dominic durch die Gänge. Er ließ die Fingerspitzen an den mit Polymer versiegelten Wänden entlangstreichen und stellte sich vor, es wären die Höhlen von Ix. Dann hielt er plötzlich inne, atmete tief durch und schloss die Augen halb. Er zwang sich dazu, Bilder vom einstigen Ruhm des Hauses Vernius heraufzubeschwören, die Wunder der unterirdischen Stadt Vernii, das Große Palais, die kristallene Architektur der hängenden Stalaktit-Gebäude.
    Trotz jahrhundertelanger scharfer Konkurrenz durch Richese waren die Ixianer die unbestrittenen Meister der Technik und Innovation gewesen. In nur wenigen Jahren hatten die Tleilaxu all ihre Leistungen zunichte gemacht, Ix vom Rest des Imperiums isoliert und sogar die Gildebank vertrieben, sodass die Transaktionen nun über Tleilaxu-Niederlassungen auf anderen Planeten abgewickelt werden mussten ...
    In seinen besten Jahren hatte Dominic Vernius während der Revolte auf Ecaz alles für seinen Imperator gegeben. Er hatte gekämpft, geschwitzt und geblutet, um die Ehre der Corrinos zu verteidigen. Diese Zeit lag so lange zurück ...
    Damals schienen die Separatisten von Ecaz törichte Träumer gewesen zu sein, gewalttätige und dennoch naive Guerillas, denen eine Lektion erteilt werden musste, damit sie nicht zum Vorbild für andere unzufriedene Welten im galaktischen Imperium wurden.
    In diesen Kämpfen hatte Dominic viele gute Männer verloren. Er hatte viele Kameraden begraben. Er hatte gesehen, wie Soldaten qualvoll gestorben waren, die auf seinen Befehl hin in die Schlacht gezogen waren. Er erinnerte sich, wie er an der Seite von Johdams Bruder, einem tapferen Mann mit schneller Auffassungsgabe, durch einen niedergebrannten Wald gelaufen war. Unter wildem Gebrüll hatten sie in das Nest der Widerstandskämpfer gefeuert. Plötzlich war Johdams Bruder zu Boden gegangen. Dominic hatte gedacht, er wäre über eine verkohlte Wurzel gestolpert, doch als er dem Mann wieder auf die Beine helfen wollte, blickte er auf einen verschmorten Halsstumpf, den die Photonengranate hinterlassen hatte ...
    Die Schlacht jenes Tages hatte Dominic gewonnen, aber der Sieg hatte ihn fast ein Drittel seiner Männer gekostet. Seinen Truppen war es gelungen, die Ecazi-Rebellen auszulöschen, und dafür hatten sie hohe Auszeichnungen erhalten. Die gefallenen Soldaten waren in Massengräbern auf einem Planeten weit entfernt von ihrer Heimat beigesetzt worden.
    Die Corrinos waren solcher Opfer nicht würdig.
    Aufgrund seiner Heldentaten hatte das Haus Vernius mehr Einfluss im Vorstand der MAFEA bekommen. Dominic war Ehrengast der Siegesfeier auf Kaitain gewesen und hatte neben dem sehr jungen Erzherzog Ecaz gesessen, der wieder seinen Mahagoni-Thron hatte besteigen können. Gemeinsam mit Elrood war Dominic durch Säle gestreift, in denen Kristall, wertvolle Metalle und poliertes Holz funkelten. Er hatte an Festtafeln gesessen, die sich über Kilometer zu erstrecken schienen, während draußen die Menschenmassen seinen Namen skandierten. Er hatte stolz unter dem Goldenen Löwenthron gestanden, während der Imperator ihm den Tapferkeitsorden verlieh. Auch seine Offiziere waren mit Medaillen ausgezeichnet worden.
    In diesen Schlachten hatte sich Dominic den Ruf eines berühmten Helden und die unerschütterliche Loyalität seiner Männer erworben. Noch heute konnte er sich auf sie verlassen, selbst an einem heruntergekommenen Ort wie diesem. Nein, die Corrinos hatten all das nicht verdient!
    Was denkst du, Dominic? Die Stimme schien flüsternd in seinem Kopf zu ihm zu sprechen, eine sanfte und melodische Stimme, die merkwürdig vertraut klang ... und beinahe vergessen war.
    Shando. Aber das war nicht möglich! Was denkst du, Dominic?
    »Was ich auf Ix sah, zerstreute meine letzten Bedenken. Meine Selbstbeherrschung wurde

Weitere Kostenlose Bücher