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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eine andere verzweifelte Maßnahme. Er und seine Männer würden ohnehin sterben.
    Die Ehre verlangte es, dass er bei seinen Truppen blieb, um gemeinsam mit seinen Männern bis zum Tod zu kämpfen – auch wenn es letztlich eine völlig sinnlose Geste war. Sie wussten es, und er wusste es. Die Sardaukar vertraten den Imperator und gaben Dominic Vernius damit die Gelegenheit, ihm einen symbolischen, aber dennoch tödlichen Schlag zu versetzen. Im Namen von Ix, im Namen seiner Kinder, im Namen des Grafen Dominic Vernius.
    Als sich die Wände der Schlucht im konzentrierten Feuer in Lawinen aus Matsch und Stein verwandelten, lief Dominic geduckt in die Basis. Einige seiner Männer folgten ihm, weil sie glaubten, er würde sie in eine bessere Deckung führen. Er schwieg und versuchte nicht, sie über sein tatsächliches Vorhaben aufzuklären.
    Die Sardaukar drangen in die Gänge ein und rückten in Angriffsformation vor. Sie töteten jeden, den sie sahen. Sie machten keine Gefangenen, weil es unnötig war, irgendjemand zu verhören.
    Dominic zog sich in die tieferen Ebenen zurück und näherte sich dem Lagerraum. Der Korridor endete in einer Sackgasse. Jetzt verstanden die Männer hinter ihm entsetzt, was er zu tun beabsichtigte.
    »Wir halten sie so lange hin, wie wir können, Dom«, versprach einer von ihnen. Sie bezogen Stellung an beiden Seiten des Tunnels und hielten ihre nicht sehr schlagkräftigen Waffen bereit. »Wir geben dir genügend Zeit.«
    Dominic hielt nur einen kurzen Moment inne. »Ich danke euch. Ich werde euch nicht enttäuschen.«
    »Sie haben uns noch nie enttäuscht, Herr. Jeder von uns wusste, worauf er sich einließ, als wir uns einverstanden erklärten, Ihnen zu folgen.«
    Er erreichte die offene Tür zum gesicherten Lagerraum im selben Augenblick, als hinter ihm eine laute Explosion ertönte. Die Wände stürzten ein, durchbrachen die Polymerverkleidung und setzten ihn und seine Männer hier unten fest. Aber den Rückweg hatte er ohnehin nicht mehr benutzen wollen.
    Die Sardaukar würden sich in wenigen Minuten durch die Barriere gearbeitet haben. Sie hatten das Blut von Dominic Vernius gerochen und würden keine Ruhe geben, bis sie ihn hatten.
    Er lächelte humorlos. Shaddams Männer würden eine Überraschung erleben.
    Mit dem Handflächenschloss versperrte Dominic das Eingangsschott des Gewölbes. Im letzten Moment sah er noch, wie die eingestürzten Trümmer aufglühten. Dann schnitten ihn feste Wände von allen Geräuschen ab.
    Hinter dem Schutz der schweren Tür drehte sich Dominic zu den noch verbliebenen Stücken seines nuklearen Waffenarsenals um. Er wählte einen Steinbrenner, eine kleinere Waffe, deren Wirksamkeit sich einstellen ließ. Sie konnte einen gesamten Planeten vernichten oder nur einen begrenzten Bereich verwüsten.
    Die Sardaukar hämmerten bereits gegen die Tür, als er den Steinbrenner aus dem Behälter hob und die Bedienungselemente studierte. Er hatte nie geglaubt, dass er es eines Tages nötig haben würde, die Funktionsweise dieser Waffen zu verstehen. Sie waren als Weltuntergangsmaschinen gedacht, die nie zum Einsatz kommen sollten. Ihr bloßes Vorhandensein genügte unter normalen Umständen als Abschreckung gegen übermäßige Aggression. Gemäß der Großen Konvention würde jeder Einsatz von Nuklearwaffen von der gesamten militärischen Streitmacht des Landsraads geahndet werden.
    Die Männer im Tunnel vor dem Lagerraum waren bereits tot. Dominic hatte nichts mehr zu verlieren.
    Er regulierte die Reaktionsmasse des Steinbrenners und stellte den Zündmechanismus so ein, dass nur die nähere Umgebung der Basis zerstört wurde. Es bestand kein Grund, alle unschuldigen Bewohner von Arrakis mit ins Verderben zu reißen.
    So etwas würden nur Corrinos tun.
    Er fühlte sich wie ein Kapitän zur See, der zusammen mit seinem Schiff unterging. Nur eins bedauerte er wirklich: dass er nun doch keine Gelegenheit erhalten hatte, sich von Rhombur und Kailea zu verabschieden, dass er ihnen nicht mehr sagen konnte, wie sehr er sie liebte. Sie mussten jetzt ohne ihn weiterleben.
    Durch einen Tränenschleier sah er noch einmal das schimmernde Bild Shandos, ihres Geistes ... oder nur seine Wunschphantasie. Ihre Lippen bewegten sich, aber er wusste nicht, ob sie ihn wegen seiner Rücksichtslosigkeit tadelte oder ihn zu sich rief.
    Die Sardaukar hatten sich nicht mit dem gepanzerten Schott aufgehalten, sondern sich einen Weg durch die Wand geschnitten. Als sie selbstgefällig und

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