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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sie hatten den Fremen als Köder benutzt, um einen der riesigen, ausgewachsenen Sandwürmer anzulocken, und das Tier dann mit Sprengstoff getötet. Doch bevor Rabban seine Trophäe bergen konnte, hatte sich das Monstrum einfach aufgelöst, war in amöbenartige Wesen zerfallen, die im Sand verschwunden waren und nur ein knorpeliges Skelett und lose Kristallzähne zurückgelassen hatten. Rabban hatte vor Wut getobt.
    Kiels Eingeweide krampften sich zusammen. Rabban mochte es als Kränkung empfinden, wenn drei einfache Wachsoldaten einen Wurm fingen, während er nicht dazu in der Lage gewesen war. »Wir sollten ihn ertränken.«
    »Ertränken?«, fragte Josten. »Wieso das? Und warum sollte ich meine Wasserration für so etwas verschwenden?«
    Garan blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. »Ich habe gehört, dass die Fremen es tun. Wenn man ein Wurmbaby ertränkt, soll es irgendein Gift ausscheiden, das sehr selten ist.«
    Kiel nickte. »Ja. Das verrückte Wüstenvolk benutzt es für religiöse Rituale. Das Gift versetzt die Leute in wilde, orgiastische Raserei, bei der viele sterben.«
    »Aber ... wir haben nur noch zwei Literjons Wasser im Thopter«, sagte Josten nervös.
    »Dann benutzen wir nur einen. Außerdem weiß ich, wo wir ihn wieder auffüllen können.« Der Pilot und der Bordschütze tauschten einen vielsagenden Blick. Sie waren lange genug im gemeinsamen Patrouillendienst, um zu wissen, dass sie beide dasselbe dachten.
    Als hätte er verstanden, welches Schicksal ihm drohte, schlug der Wurm wieder um sich, doch seine Kräfte ließen bereits nach.
    »Wenn wir die Droge haben«, sagte Kiel, »kann der Spaß losgehen.«
     
    * * *
     
    In der Nacht flog der Patrouillenthopter im Tarnmodus über rasiermesserscharfe Berggipfel hinweg, näherte sich in der Deckung eines Grats und landete auf einem felsigen Plateau über einem armseligen Dorf namens Bilar-Lager. Die Bewohner lebten in Höhlen, die sie tiefer ins Gestein getrieben hatten, und in oberirdischen Behausungen, die sich bis in die Ebene erstreckten. Windmühlen erzeugten Elektrizität, an Vorratsbehältern glommen winzige Lichter, die vereinzelte Motten und Fledermäuse, die sich von ihnen ernährten, anlockten.
    Im Gegensatz zu den zurückgezogenen Fremen waren die Bewohner dieses Dorfes etwas zivilisierter, aber nicht so unabhängig. Die Männer arbeiteten als Wüstenführer und in den Erntefabriken. Sie hatten vergessen, wie sie auf ihrer Welt überleben konnten, ohne sich von den planetarischen Gouverneuren ausbeuten zu lassen.
    Auf einem früheren Patrouillenflug hatten Kiel und Garan eine verborgen angelegte Zisterne voller Wasser auf dem Plateau entdeckt. Kiel hatte keine Ahnung, wie die Dorfbewohner an eine solche Menge der kostbaren Flüssigkeit gelangt waren. Höchstwahrscheinlich durch Betrug, indem sie falsche Zahlen über die Einwohnerschaft angaben, sodass sie mehr von den Harkonnens erhielten, als ihnen eigentlich zustand.
    Die Bewohner des Bilar-Lagers hatten die illegale Zisterne mit Steinen abgedeckt, damit sie wie ein natürlicher Felsvorsprung aussah, doch auf Wachen hatten sie verzichtet. Diebstahl war in der Wüstenkultur ein viel größeres Verbrechen als Mord. Sie schienen einfach darauf zu vertrauen, dass ihr kostbarer Wasservorrat vor Banditen oder nächtlichen Dieben sicher war.
    Natürlich hatten die Harkonnen-Soldaten nicht die Absicht, das Wasser zu stehlen – jedenfalls nicht mehr, als sie für ihre eigenen Zwecke benötigten.
    Gehorsam trug Josten den Behälter, in dem die zähe, giftige Flüssigkeit schwappte, die der ertränkte Wurm abgesondert hatte, nachdem er aufgehört hatte, wild um sich zu schlagen. In einem Anfall von schlechtem Gewissen hatten sie den erschlafften Kadaver in der Nähe der Gewürzeruption abgeworfen und waren weitergeflogen. Kiel hatte sich Sorgen gemacht, dass die giftigen Ausscheidungen des Wurms sich durch den Literjon fressen könnten.
    Garan bediente den verborgenen Hahn der Bilar-Zisterne und füllte den einen ihrer Wasserbehälter wieder auf. Es hatte keinen Sinn, sämtliches Wasser für einen bösen Streich an den Dorfbewohnern zu vergeuden. Dann hob Kiel den Behälter mit dem Wurmgift auf und kippte ihn in die Zisterne. Wenn die Leute das nächste Mal von ihrem illegalen Wasservorrat tranken, erwartete sie eine böse Überraschung. »Geschieht ihnen recht.«
    »Weißt du, was die Droge mit ihnen anstellt?«, fragte Josten.
    Garan schüttelte den Kopf. »Darüber habe ich schon die
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