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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gewürzeruption.«
    Josten drängte sich an Kiel vorbei und sprang auf den weichen Boden. Atemlos ging er in die Knie, hob eine Handvoll ockerfarbenen Sand auf und kostete mit der Zunge davon. »Wir könnten etwas vom frischen Gewürz einsammeln und mitnehmen. Es muss ein Vermögen wert sein.«
    Kiel hatte genau denselben Gedanken gehabt, doch dem Vorschlag des Neulings brachte er nur Verachtung entgegen. »Wir haben keine entsprechende Ausrüstung dabei. Man braucht Maschinen, um das Gewürz vom Sand zu trennen. Mit den Fingern schaffst du es nie.«
    »Wenn du nach Carthag gehst«, sagte Garan in ruhigem, festem Tonfall, »und versuchst, einem Straßenhändler das Rohgewürz anzubieten, wirst du sofort gepackt und vor Gouverneur Rabban geschleift. Oder – was noch viel schlimmer wäre – du müsstest Graf Fenring erklären, wieso ein Teil des Gewürzes, das dem Imperator gehört, in den Taschen eines Wachmanns gelandet ist.«
    Als die Soldaten auf die Sandfläche hinaustraten und sich dem aufgewühlten Zentrum der verwehenden Staubwolke näherten, blickte sich Josten besorgt um. »Ist es hier auch sicher für uns? Heißt es nicht, dass die großen Würmer zum Gewürz kommen?«
    »Hast du Angst, Kleiner?«, fragte Kiel.
    »Wenn wir einen Wurm sehen, werfen wir ihm Josten zum Fraß vor«, schlug Garan vor. »Das gibt uns genügend Zeit zu verschwinden.«
    Kiel sah, dass sich etwas in der Senke bewegte, sich durch den Sand grub und ihn aufwühlte, wie wimmelnde Maden in verwesendem Fleisch. Josten öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann schloss er ihn wieder.
    Ein Wesen, das an eine Peitsche erinnerte, tauchte aus dem Sand auf, zwei Meter lang und mit segmentierter, fleischfarbener Haut. Es hatte die Ausmaße einer größeren Schlange, und das Maul war ein runder offener Schlund, der mit nadelscharfen Zähnen besetzt war.
    »Ein Sandwurm!«, rief Josten.
    »Nur ein Baby«, höhnte Kiel.
    »Ein Junges? Meinst du wirklich?«, fragte Garan.
    Der augenlose Kopf des Wurmes pendelte hin und her. Weitere dieser schlüpfrigen Wesen wanden sich im Sand. Es war ein ganzes Nest, als wäre der Nachwuchs in der Eruption gezeugt worden.
    »Wie kommen die Viecher hierher?«, fragte Kiel.
    »Davon stand nichts in meinen Anweisungen«, sagte Garan.
    »Könnten wir ... eines fangen?«, fragte Josten.
    Kiel verschluckte im letzten Moment eine schroffe Erwiderung, als ihm bewusst wurde, dass die Idee des jungen Rekruten gar nicht so übel war. »Na los!« Er marschierte los, mitten in den aufgewühlten Sand.
    Der Wurm spürte die Bewegung und bäumte sich auf, als wäre er sich nicht sicher, ob er angreifen oder fliehen sollte. Dann krümmte er sich wie eine Seeschlange und grub sich mit windenden Bewegungen in den Sand.
    Josten rannte los und warf sich einfach auf den Wurm. Er packte das hintere Viertel des segmentierten Körpers. »Er ist zu stark!« Der Bordschütze folgte ihm und griff sich den wild peitschenden Schwanz.
    Der Wurm versuchte sich tiefer einzugraben, doch Garan hatte den Sand aufgewühlt und ihn hinter dem Kopf gepackt. Alle drei Männer zerrten und kämpften mit dem Geschöpf, das wie ein Aal auf dem Trockenen zappelte.
    Auf der anderen Seite der Sandgrube erhoben sich die Köpfe mehrerer Sandwürmer, als wäre im Meer der Dünen plötzlich ein kleiner Wald aus Periskopen gewachsen. Ihre runden Mäuler waren wie schwarze Augen den Männern zugewandt. Kiel erschauderte, als er sich vorstellte, sie könnten wie ein Schwarm Blutegel angreifen, doch die Jungwürmer tauchten kurz darauf wieder unter den Sand.
    Garan und Kiel hatten ihre Beute ans Tageslicht gezerrt und schleppten sie nun zum Ornithopter. Als Harkonnen-Patrouille verfügten sie über die nötige Ausrüstung, um Kriminelle dingfest zu machen, einschließlich altertümlicher Fesseln, mit denen sie einen Gefangenen wie ein Stück Vieh anketten konnten. »Josten, hol die Fesseln aus dem hinteren Fach!«, sagte der Pilot.
    Der Rekrut kehrte kurz darauf mit den Stricken zurück und knüpfte eine Schlinge, die er um den Kopf des Wurmes legte und zuzog. Garan ließ den gummiartigen Körper los und packte das Seil, während Josten eine zweite Schlinge am hinteren Teil des Wurmes anbrachte.
    »Was machen wir damit?«, fragte Josten.
    Ganz zu Anfang seiner Dienstzeit auf Arrakis hatte Kiel den Neffen des Barons auf einer gescheiterten Wurmjagd Rabbans begleitet. Sie hatten einen Fremen-Führer, gut bewaffnete Männer und sogar einen Planetologen dabeigehabt.
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