Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
geahnt?«
    »Du selbst hast gelegentlich darüber geredet, wenn wir ein paar Flaschen Wein intus hatten.«
    »Genau das ist es – eine Schnapsidee. Mein Haus ist tot, und Ix ist in den Händen von Fanatikern.«
    »Dann gründe ein neues Kleines Haus auf Caladan, ein Familienunternehmen. Wir könnten die Liste der Gewerbe durchgehen und schauen, was noch gebraucht wird. Kailea ist eine gute Geschäftsfrau. Ich stelle euch die Mittel zur Verfügung, die ihr als Starthilfe benötigt.«
    Rhombur erlaubte sich ein bittersüßes Lachen. »Mein Geschick wird stets aufs Engste mit deinem verbunden bleiben, großer Herzog. Nein, ich bleibe lieber hier, um auf dich aufzupassen, damit du nicht irgendwann deine ganze Burg verschenkst.«
    Leto nickte, ohne zu lächeln, dann reichten sie sich die Hände zum imperialen Gruß.

6
     
    Die Natur begeht keine Fehler; Richtig und Falsch sind rein menschliche Kategorien.
    Pardot Kynes, Arrakis-Vorträge
     
     
    Tage der Monotonie. Die aus drei Männern bestehende Patrouille der Harkonnens flog über die gewellten goldenen Dünen dahin. Der vorgegebene Kurs führte über etwa tausend Kilometer. In der unerbittlichen Wüstenlandschaft war selbst ein winziger Staubwirbel eine willkommene Abwechslung.
    Die Soldaten flogen einen weiten Bogen mit ihrem gepanzerten Ornithopter, sie wichen Bergen aus und setzten den Weg südwärts über große Becken und Ebenen fort. Glossu Rabban, der Neffe des Barons und derzeitiger Verwalter von Arrakis, hatte ihnen befohlen, regelmäßig Patrouille zu fliegen, um sichtbar zu bleiben. Damit die verwahrlosten Siedlungen sahen, dass die Harkonnens die Augen aufhielten. Jederzeit.
    Kiel, der Bordschütze, dachte über den Auftrag nach, die Jagd auf jeden Fremen zu eröffnen, der sich in der Nähe einer legalen Gewürzernteaktion herumtrieb. Wie konnten sich diese dreckigen Landstreicher erlauben, Harkonnen-Territorium zu betreten, ohne zuvor eine Genehmigung vom Aufsichtsamt in Carthag einzuholen? Aber nur wenige Fremen wurden jemals bei Tageslicht erwischt, sodass der Auftrag langweilig geworden war.
    Garan war der Pilot des Thopters. Er nutzte die Thermik über der Wüste und stieg auf und ab, sodass der Flug wie die Fahrt in einer Achterbahn verlief. Seine Miene blieb meistens ausdruckslos, bis auf ein gelegentliches Grinsen, wenn sich das Gefährt in einer besonders heftigen Turbulenz schüttelte. Auch während des fünften Tages ihres Patrouillenfluges notierte er die Widersprüche zu den Landkarten und brummte jedes Mal verärgert, wenn er einen weiteren Fehler entdeckte. Hier gab es die schlechtesten Karten, mit denen er jemals gearbeitet hatte.
    Hinten im Passagierabteil saß Josten, der erst vor kurzem von Giedi Primus nach Arrakis versetzt worden war. Bisher hatte er nur dreckige Städte, Industrieanlagen und einen grauen Himmel kennen gelernt, und nun starrte er gebannt auf die sandige Einöde und studierte Dünenmuster von hypnotischer Monotonie. Er entdeckte die kleine Staubwolke im Süden, tief in der weiten Ebene der Gefallenen. »Was ist das? Wird dort Gewürz geerntet?«
    »Vergiss es«, sagte Kiel. »Erntefabriken schießen eine gerade und dünne kegelförmige Staubwolke in die Luft.«
    »Zu tief für einen Staubteufel. Und zu klein.« Mit einem Achselzucken zog Garan an der Steuerung des Thopters und nahm Kurs auf die niedrige, rötlich-braune Wolke. »Schauen wir mal nach.« Nach so vielen langweiligen Tagen hätten sie sich sogar voller Neugier auf jeden Felsen gestürzt, der aus dem Sand ragte ...
    Als sie die Stelle erreichten, fanden sie weder Maschinen noch Spuren vor. Es gab nicht den geringsten Hinweis auf die Anwesenheit von Menschen. Trotzdem machte eine mehrere Hektar große Sandfläche den Eindruck der Verwüstung. Eine rostfarbene Sprenkelung gab dem Sand eine dunklere ockergelbe Färbung, als wäre eine blutende Wunde in der heißen Sonne getrocknet.
    »Sieht aus, als hätte jemand eine Bombe abgeworfen«, sagte Kiel.
    »Vielleicht hat es hier eine Gewürzeruption gegeben«, meinte Garan. »Ich gehe runter, damit wir uns die Sache aus der Nähe ansehen können.«
    Als der Thopter auf dem glühenden Sand aufsetzte, stieß Kiel die Luke auf. Die von der Klimaanlage aufbereitete Luft entwich zischend und wurde durch einen heißen Schwall ersetzt. Er hustete von dem Staub.
    Garan beugte sich im Pilotensitz nach hinten. »Riecht ihr es auch?« Der Geruch nach verbranntem Zimt drang ihm in die Nase. »Ganz klar eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher