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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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würde es einige Zeit dauern, bis Goire den Verlust bemerkte.
    Am nächsten Morgen drückte sie den kleinen Gegenstand in Chiaras ledrige Handfläche und schloss die Finger der alten Frau darum. »Damit hast du Zugang zur Waffenkammer der Atreides. Sei vorsichtig.«
    Chiaras rabenschwarze Augen funkelten, dann ließ sie den Schlüssel schnell unter ihren Gewändern verschwinden. »Ich werde alles weitere erledigen, Mylady.«

90
     
    Der Krieg als häufigste ökologische Katastrophe in jeder Epoche reflektiert lediglich den allgemeineren Zustand des Gesamtorganismus, der als Menschheit bezeichnet wird.
    Pardot Kynes, Die ökologische Sanierung von Salusa Secundus nach dem Holocaust
     
     
    Auf der Verwaltungsinsel von Ginaz trafen sich die fünf größten lebenden Schwertmeister, um die übrig gebliebenen Schüler in der mündlichen Prüfungsphase des Lehrplans zu beurteilen. Sie wurden in Geschichte, Philosophie, Militärtaktik, Haiku-Dichtung, Musik und vielem anderem ausgequetscht – gemäß den detaillierten Anforderungen und Traditionen der Schule.
    Doch diesmal fanden die Prüfungen vor einem tragischen Hintergrund statt.
    Auf sämtlichen Schulinseln herrschte Wut, Empörung und Trauer um die sechs getöteten jungen Männer. Die Grummaner hatten ihre Barbarei demonstriert, indem sie vier der Leichen nicht weit vom Ausbildungszentrum entfernt in die Brandung geworfen hatten, wo sie schließlich an Land gespült wurden. Die Leichen der übrigen zwei – Duncan Idaho und Hiih Resser – wurden nicht gefunden.
    Im höchsten Stockwerk des Hauptturms saßen die Schwertmeister an der geraden Seite eines halbkreisförmigen Tischs. Ihre Schwerter lagen mit den Spitzen nach außen vor ihnen, wie die Strahlen einer aufgehenden Sonne. Die Schüler, die vor dem Tisch standen, sahen die bedrohlich auf sie gerichteten Klingen, während sie schwierige Fragen beantworten mussten.
    Alle hatten bestanden. Jetzt kümmerten sich Karsty Toper und die Schulverwaltung um Heighliner-Passagen für die erfolgreichen Schüler, damit sie auf ihre Heimatwelten zurückkehren konnten, wo sie einsetzen würden, was sie gelernt hatten. Einige hatten sich bereits auf den Weg zum nahe gelegenen Raumhafen gemacht.
    Und die Schwertmeister mussten sich nun mit den Konsequenzen auseinander setzen.
    Der fette Rivvy Dinari holte das Schwert des Herzogs Paulus Atreides und ein juwelenbesetztes Moritani-Messer hervor, die man zwischen den Sachen von Idaho und Resser gefunden hatte. Mord Cour ließ betrübt den Kopf mit der grauen Mähne hängen. »Wir haben viel Erfahrung darin, den Besitz von Schülern zurückzuschicken – aber nicht unter solchen Umständen.«
    Der sehnige Meister Jamo Reed war nach dem jahrelangen Dienst auf der Gefängnisinsel abgehärtet, doch auch er musste weinen. »Wenn Ginaz-Schüler sterben, sollte es während eines besonders schwierigen Trainings geschehen – nicht durch die Hand von Mördern.«
    Ginaz hatte einen offiziellen Protest eingelegt und auf den Empfänger zugeschnittene Drohungen und Beleidigungen an den Grafen Hundro Moritani geschickt, der sich dadurch jedoch nicht beeindrucken ließ. Er hatte bislang auch keine angemessenen Entschädigungen für die brutalen Angriffe auf Ecaz geleistet. Der Landsraad und der Imperator berieten sich zur Zeit darüber, wie man am besten darauf reagieren sollte. Viele Fürsten großer Häuser hielten sich auf Kaitain auf, um vor dem Forum zu sprechen. Doch man hatte sich bestenfalls auf Verweise und Strafgebühren einigen können – die für den wahnsinnigen Grafen nicht mehr als leichte Schläge auf die Finger waren.
    Die Grummaner glaubten, sich alles erlauben zu können.
    »Ich fühle mich ... persönlich verletzt«, sagte Jeh-Wu. Seine Locken waren verworren. »Nie zuvor hat es jemand gewagt, einem Schwertmeister so etwas anzutun.«
    Der stutzerhafte Whitmore Bludd setzte sich aufrecht und zupfte an den Rüschen und schweren Manschetten seines Hemdes. »Ich schlage vor, dass wir sechs unserer Inseln nach den ermordeten Studenten benennen. Die Geschichte wird die Erinnerung an dieses niederträchtige Verbrechen bewahren, und wir erweisen den Sechs Ehre.«
    »Ehre?« Rivvy Dinari patschte mit seiner dicken Hand auf den Tisch, dass die Schwertklingen klirrten. »Wie können Sie in diesem Zusammenhang ein solches Wort benutzen? Ich habe vergangene Nacht drei Stunden an Jool-Norets Gruft verbracht, um zu beten und zu fragen, wie wir auf eine solche Situation reagieren

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