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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sollen.«
    »Und hat er Ihnen geantwortet?« Jeh-Wu erhob sich mürrisch und blickte aus dem Fenster auf den Raumhafen und die felsige Küste. »Selbst zu seinen Lebzeiten hat Jool-Noret niemals irgendjemand unterrichtet. Er ertrank in einer Flutwelle, und seine Schüler versuchten ihm nachzueifern. Wenn Noret schon nicht seinen nächsten Anhängern helfen wollte, wird er uns auf gar keinen Fall helfen.«
    Bludd schniefte beleidigt. »Dieser große Mann lehrte, indem er mit leuchtendem Beispiel voranging. Eine sehr effektive Methode für alle, die lernfähig sind.«
    »Und er hatte Ehre, genauso wie die Samurai des Altertums«, sagte Dinari. »Im Laufe der Jahrtausende sind wir immer unzivilisierter geworden. Wir haben so viel vergessen.«
    Mord Cour runzelte nachdenklich die Stirn und musterte den korpulenten Schwertmeister. »Sie vergessen die Geschichte, Dinari. Die Samurai zeichneten sich vielleicht durch eine besondere Ehre aus, aber als die Briten mit Gewehren in Japan eintrafen, waren die Samurai nach nur einer Generation verschwunden.«
    Jamo Reed blickte bestürzt auf. »Bitte, wir dürfen nicht gegeneinander kämpfen, sonst werden die Grummaner uns sehr schnell besiegen.«
    Jeh-Wu schnaufte. »Das haben sie doch längst ...«
    Er wurde durch laute Geräusche von der Tür unterbrochen. Er wandte sich vom Fenster ab, während sich die anderen vier Schwertmeister schockiert von ihren Plätzen erhoben.
    Zwei verdreckte und zerschundene Gestalten setzten sich über die Einwände dreier uniformierter Schulangestellter hinweg, indem sie die Männer einfach zur Seite stießen. Dann traten Duncan Idaho und Hiih Resser in den Raum. Sie humpelten und sahen sehr erschöpft aus, aber in ihren Augen brannte ein Feuer.
    »Kommen wir zu spät?«, fragte Resser mit einem gezwungenen Grinsen.
    Jamo Reed lief um den Tisch und umarmte Duncan und Resser. »Meine Jungen – ihr seid am Leben!«
    Selbst auf Jeh-Wus Leguangesicht zeigte sich ein erleichtertes und erstauntes Lächeln. »Ein Schwertmeister redet nicht über offenkundige Tatsachen«, sagte er. Doch Jamo Reed ging überhaupt nicht auf diese Rüge ein.
    Duncans Augen leuchteten, als er das Schwert des alten Herzogs auf dem halbrunden Tisch liegen sah. Er trat einen Schritt vor und blickte auf das Blut, das aus einer Wunde in seinem linken Schienbein sickerte und die schlecht sitzende Hose tränkte. »In den vergangenen Tagen hatten Resser und ich wenig Gelegenheit, für die mündlichen Prüfungen zu üben ... wir waren eher mit der praktischen Anwendung unserer Ausbildung beschäftigt.«
    Resser schwankte leicht und schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Duncan stützte ihn. Mord Cour schenkte ihnen etwas zu trinken ein, und sie leerten die Wassergläser in einem Zug. Dann erzählten sie, wie sie in der rauen See über Bord gesprungen waren, wie sie geschwommen waren und sich gegenseitig geholfen hatten, möglichst weit vom großen dunklen Schiff wegzukommen. Ihre Fähigkeiten waren bis an die Grenzen beansprucht worden, sie hatten sich an jeden Fetzen Wissen geklammert, den sie in den acht Jahren der harten Ausbildung erworben hatten. Auf diese Weise hatten sie sich stundenlang über Wasser halten können. Sie hatten sich an den Sternen orientiert, bis die Strömung sie endlich an die Küste einer der zahlreichen Inseln geschwemmt hatte – zum Glück eine bewohnte. Dort hatten sie sich provisorisch verarzten und trockene Kleidung geben lassen, um unverzüglich die nächste Reisemöglichkeit in Anspruch zu nehmen.
    Obwohl Ressers typische gute Laune sichtlich getrübt war, gelang es ihm trotzdem, sein Anliegen mit erhobenem Haupt vorzubringen. »Wir möchten offiziell die Verschiebung unserer letzten Prüfungen beantragen ...«
    »Verschiebung?«, fragte Jamo Reed, der Tränen in den Augen hatte. »Ich schlage einen Dispens vor. Diese zwei Schüler haben ihre Eignung zum Schwertmeister unzweifelhaft unter Beweis gestellt.«
    Whitmore Bludd zupfte indigniert an seinen Manschetten. »Die Formen müssen gewahrt bleiben!«
    Der alte Mord Cour warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Haben die Grummaner uns nicht gerade gezeigt, wie dumm es ist, sich blind an die Formen zu halten?« Die anderen vier Meister wandten den Kopf Rivvy Dinari zu, um seine Ansicht zu hören.
    Nach einiger Zeit wuchtete der Schwertmeister seinen gewichtigen Körper vom Sitz hoch und sah die verdreckten Schüler an. Dann deutete er auf das Schwert des alten Herzogs und den Zierdolch

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