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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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möchte Ihnen versichern, dass er in der Tat eine beeindruckende Kapazität ist.«

12
     
    Militärische Siege sind bedeutungslos, wenn sie nicht dem Willen des Volkes entsprechen. Ein Imperator kann nur dann existieren, wenn er diesen Willen zu ergründen versucht. Er muss den Willen des Volkes ausführen, ansonsten ist seine Herrschaft von kurzer Dauer.
    Principium, Akademie für Imperiale Politologie
     
     
    Unter einer schwarzen Sicherheitshaube saß der Imperator in seinem prächtigen Suspensorsessel, als er die Informationen des ridulianischen Kristalls abhörte. Hasimir Fenring, der ihm den verschlüsselten Bericht überbracht hatte, stand wartend daneben, während die Worte durch Shaddams Geist strömten.
    Der Imperator war nicht von den Neuigkeiten erbaut.
    Als der Bericht zu Ende war, räusperte sich Fenring. »Hidar Fen Ajidica hält vieles vor uns geheim, Hoheit. Wenn er nicht so wichtig für das Projekt Amal wäre, würde ich vorschlagen, ihn zu terminieren. Hmm?«
    Der Imperator nahm die Sicherheitshaube vom Kopf und entfernte den glitzernden Kristall aus dem Leseschlitz. Seine Augen mussten sich erst wieder an den hellen morgendlichen Sonnenschein gewöhnen, der durch ein Dachfenster in das private Turmzimmer drang. Dann sah er Fenring an. Der Mann hatte am Schreibtisch des Imperators aus goldenem Chusuk-Holz mit eingelegten milchweißen Soosteinen Platz genommen, als würde er ihm gehören.
    »Ich verstehe«, sagte Shaddam nachdenklich. »Der Gnom ist gar nicht begeistert, dass ich ihm zwei weitere Sardaukar-Legionen schicken will. Kommandant Garon setzt ihn unter Leistungsdruck, und er spürt, wie sich die Schlinge um seinen Hals immer enger zusammenzieht.«
    Fenring stand auf und ging vor einem Fenster auf und ab, durch das der Blick auf die üppigen orange- und lavendelfarbenen Blüten eines Dachgartens fiel. Er entfernte etwas, das sich unter einem Fingernagel befand, und schnippte es fort. »Geht es nicht uns allen so, hmm?«
    Shaddam bemerkte, dass der Blick des Grafen zu den Holofotos seiner drei jungen Töchter gewandert war, die Anirul an der Wand aufgehängt hatte – eine ärgerliche Erinnerung an die Tatsache, dass er immer noch keinen männlichen Erben hatte. Irulan war vier Jahre alt, Chalice anderthalb, und Wensicia zählte noch keine zwei Monate. Indigniert schaltete er die Porträts ab und wandte sich wieder seinem Freund zu.
    »Du bist mein Auge in der Wüste, Hasimir. Es beunruhigt mich, dass die Tleilaxu junge Sandwürmer von Arrakis schmuggeln konnten. Ich dachte, so etwas sei unmöglich.«
    Fenring hob die Schultern. »Was macht es schon, wenn sie ein paar kleine Würmer mitnehmen? Außerhalb der Wüste sterben diese Geschöpfe schnell, auch wenn sie bestens versorgt werden.«
    »Vielleicht sollte man nicht in das Ökosystem eingreifen.« Das rot-goldene Gewand des Imperators hing über den Rand des Suspensorsessels und berührte den Boden. Er knabberte an einer scharlachroten Obstscheibe, die er aus einer Schale genommen hatte. »In seinem letzten Bericht behauptet unser Wüstenplanetologe, dass die Dezimierung bestimmter Spezies gravierende Auswirkungen auf die Nahrungskette haben könnte. Er sagt, dass künftige Generationen den Preis für Fehler werden zahlen müssen, die heute begangen werden.«
    Fenring machte eine wegwerfende Geste. »Sie sollten sich nicht unnötig mit diesen Berichten belasten, Majestät. Wenn Sie mich aus dem Exil zurückholen würden, könnte ich Ihnen diese Sorgen sehr schnell vertreiben. Ich würde Ihnen das Denken abnehmen, hmm-äh?«
    »Deine Mission als Imperialer Beobachter ist alles andere als ein Exil. Du bist ein Graf und mein Gewürzminister.« Für einen Moment dachte Shaddam daran, etwas zu trinken zu bestellen, vielleicht mit Musik, exotischen Tänzerinnen oder gar einer Militärparade im Freien. Er musste nur den Befehl dazu geben. Aber eigentlich interessierten ihn diese Dinge im Augenblick gar nicht besonders. »Möchtest du einen zusätzlichen Titel, Hasimir?«
    Fenring wandte den Blick seiner übergroßen Augen ab. »Das würde viel zu viel Aufmerksamkeit auf mich lenken«, sagte er. »Es fällt mir schon jetzt schwer, vor der Gilde zu verheimlichen, wie häufig ich nach Xuttuh reise. Außerdem halte ich nichts von belanglosen Titeln.«
    Der Imperator warf den Kern der Frucht in die Schüssel und runzelte die Stirn. Er nahm sich vor, den Verantwortlichen zu sagen, dass sie die Kerne aus dem Obst schneiden sollten, bevor sie es ihm

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