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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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servierten. »Ist der ›Padischah-Imperator‹ auch ein belangloser Titel?«
    Als es dreimal piepte, blickten die Männer zur Decke hinauf, von der sich eine Röhre aus Klarplaz zu einem Behälter im Schreibtisch des Imperators herabsenkte. Ein Zylinder mit einer dringenden Nachricht schoss durch die Röhre und landete an seinem Bestimmungsort. Fenring nahm den Zylinder aus dem Empfangsbehälter, brach das Kuriersiegel und holte zwei Blätter aus zusammengerolltem Kristallpapier heraus, die er an den Imperator weiterreichte – ohne vorher einen Blick darauf zu werfen. Shaddam entrollte die Botschaft und überflog die Seiten mit dem Ausdruck zunehmender Besorgnis.
    »Hmmmm?«, machte Fenring, ungeduldig wie immer.
    »Wieder ein offizieller Beschwerdebrief von Erzherzog Ecaz und die Erklärung der Kanly gegen das Haus Moritani auf Grumman. Eine ernste Angelegenheit.« Er bemerkte, dass er Sapho-Saft an den Fingern hatte, und wischte sie sich an seinem scharlachroten Gewand sauber, bevor er weiterlas. »Wie bitte? Herzog Leto Atreides hat dem Landsraad seine Dienste als Vermittler angeboten, aber die Ecazi haben es vorgezogen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.«
    »Interessant«, sagte der Graf.
    Wütend gab Shaddam den Brief an Fenring weiter. »Herzog Leto hat vor mir davon erfahren! Wie ist das möglich? Ich bin der Imperator!«
    »Majestät, diese Eskalation kommt keineswegs überraschend, wenn man den unangenehmen Zwischenfall während meines Banketts bedenkt.« Als er Shaddams verständnislosen Blick bemerkte, fuhr er fort. »Als der Botschafter von Grumman seinen Rivalen an meiner Tafel angriff und tötete. Sie erinnern sich an meinen Bericht? Ich habe ihn vor einigen Monaten an Sie persönlich geschickt, hmm?«
    Shaddam suchte angestrengt in seinem Gedächtnis, dann deutete er lässig auf ein Regal aus Schwarzplaz neben seinem Schreibtisch. »Wahrscheinlich liegt er irgendwo da drüben. Ich kann unmöglich alle Berichte lesen.«
    Fenrings dunkle Augen blitzten verärgert auf. »Sie haben Zeit, die völlig irrelevanten Berichte eines Planetologen zu lesen, aber nicht meine? Sie wären auf diese Fehde vorbereitet gewesen, wenn Sie meiner Nachricht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Ich habe Sie gewarnt, dass die Grummaner gefährlich sind und wir sie im Auge behalten müssen.«
    »Ich verstehe. Sag mir einfach, was in diesem Bericht steht, Hasimir. Ich bin sehr beschäftigt.«
    Fenring erzählte ihm, wie er den arroganten Lupino Ord freilassen musste, da er aufgrund seiner diplomatischen Immunität nicht belangt werden konnte. Mit einem Seufzer rief der Imperator seine Diener und arrangierte eine dringende Besprechung mit seinen Beratern.
     
    * * *
     
    Im Konferenzraum neben Shaddams imperialem Büro beschäftigten sich mehrere juristische Mentaten, Sprecher des Landsraads und Beobachter der Gilde mit den Bestimmungen der Kanly, der peniblen Choreografie der Kriegsführung, die gewährleisten sollte, dass nur die tatsächlichen Widersacher zu Schaden kamen und Kollateralschäden an der Zivilbevölkerung auf ein Minimum reduziert wurden.
    Die Große Konvention verbot den Einsatz von nuklearen und biologischen Waffen und verlangte, dass verfeindete Häuser ihre Fehde mit anerkannten direkten und indirekten Methoden austrugen. Diese strengen Regeln bildeten seit Jahrtausenden die Grundlage des Imperiums. Die Berater erklärten den Hintergrund des gegenwärtigen Konflikts, wie die Ecazi den Moritanis biologische Sabotage an ihren empfindlichen Nebelholzwäldern vorgeworfen hatten, wie der Botschafter von Grumman seinen Kollegen von Ecaz bei Fenrings Bankett ermordet hatte, wie Erzherzog Ecaz dem Grafen Moritani die offizielle Kanly erklärt hatte.
    »Es gibt noch einen Aspekt«, sagte der Handelsminister des Imperiums und fuchtelte mit seinem dicken Finger in der Luft herum. »Ich habe erfahren, dass eine komplette Schiffsladung Gedenkmünzen – die, wie Sie sich vielleicht erinnern, Hoheit, zur Feier des zehnten Jahrestages Ihrer Thronbesteigung geprägt wurden – bei einem dreisten Überfall auf eine kommerzielle Fregatte geraubt wurden. Angeblich von Weltraumpiraten, wenn man den Berichten Glauben schenken darf.«
    Shaddam verzog ungeduldig das Gesicht. »Inwiefern soll ein unbedeutender Diebstahl für unsere Situation relevant sein?«
    »Diese Lieferung war für Ecaz bestimmt, Hoheit.«
    Fenring wurde hellhörig. »Hmmm, wurde noch etwas anderes gestohlen? Kriegsgerät, Waffen oder

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