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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dergleichen?«
    Der Handelsminister konsultierte seine Unterlagen. »Nein. Die so genannten Piraten beschlagnahmten nur die imperialen Gedenkmünzen und ließen alle anderen Wertgegenstände unbeachtet.« Er setzte mit gesenkter Stimme hinzu, als würde er ein Selbstgespräch führen: »Da wir minderwertige Rohstoffe für die Prägung der Münzen verwendet haben, hält sich der finanzielle Verlust in Grenzen ...«
    »Ich empfehle, Imperiale Beobachter nach Ecaz und Grumman zu entsenden«, sagte Kammerherr Ridondo, »um die Einhaltung der Formalien zu gewährleisten. Das Haus Moritani ist dafür bekannt ... nun ... die Regeln gelegentlich sehr eigenwillig zu interpretieren.« Ridondo war ein beinahe skeletthaft dürrer Mann mit gelblicher Haut, der die nützliche Fähigkeit besaß, Aufgaben zu erledigen, die schließlich Shaddam gutgeschrieben wurden. Er hatte sich in seiner Stellung als Kammerherr am imperialen Hof ausgezeichnet bewährt.
    Doch bevor Ridondos Vorschlag diskutiert werden konnte, traf ein weiterer Nachrichtenzylinder für den Imperator ein. Nachdem er die Botschaft überflogen hatte, knallte Shaddam sie auf den Konferenztisch. »Graf Hundro Moritani hat auf die Provokation geantwortet und die gesamte Halbinsel mit dem Ecazi-Palast flächendeckend bombardiert! Der Mahagoni-Thron ist zerstört. Einhunderttausend Zivilisten sind tot, und mehrere Wälder stehen in Flammen. Erzherzog Ecaz und seine drei Töchter konnten sich mit knapper Not in Sicherheit bringen.« Er beobachtete, wie sich das Kristallpapier wieder zusammenrollte, und warf Fenring einen kurzen Blick zu, fragte ihn aber nicht nach seinem Rat.
    »Er hat die Regeln der Kanly missachtet?«, rief der Handelsminister schockiert. »Wie kann er so etwas tun?«
    Die teigige Haut auf der Stirn des Kammerherrn runzelte sich besorgt. »Graf Moritani besitzt nicht die Ehre seines Großvaters, der ein guter Freund des Jägers war. Was sollen wir mit Hunden wie ihm machen?«
    »Den Grummanern hat es noch nie gefallen, ein Teil des Imperiums zu sein, Majestät«, gab Fenring zu bedenken. »Sie suchen ständig nach Gelegenheiten, uns ins Gesicht zu spucken.«
    Die Diskussion rund um den Tisch nahm einen erregteren Tonfall an. Während Shaddam zuhörte und versuchte, die imperiale Würde zu wahren, dachte er daran, wie sehr sich das Leben als Imperator von seinen ursprünglichen Vorstellungen unterschied. Die Wirklichkeit war entschieden komplizierter, es gab zu viele gegensätzliche Kräfte zu berücksichtigen.
    Er erinnerte sich an die Kriegsspiele, die er mit dem jungen Hasimir ausgetragen hatte, und erkannte, wie sehr er die Gesellschaft und den Rat seines Jugendfreundes vermisste. Doch ein Imperator konnte wichtige Entscheidungen nicht ohne weiteres zurücknehmen. Fenring sollte seine Arrakis-Mission fortsetzen und weiterhin das Projekt Amal beaufsichtigen. Es war besser, wenn Spione an die Geschichte glaubten, dass es Reibungen zwischen ihnen gab. Andererseits konnte Shaddam vielleicht dafür sorgen, dass er seinen alten Gefährten häufiger sah ...
    »Die Formen müssen gewahrt bleiben, Hoheit«, sagte Ridondo. »Das Imperium wird durch Gesetz und Tradition zusammengeschweißt. Wir können nicht zulassen, dass ein Adelshaus die Vorschriften nach Belieben ignoriert. Offensichtlich traut Moritani Ihnen nicht zu, dass Sie sich in den Streit einmischen. Er tanzt Ihnen auf der Nase herum.«
    Das Imperium soll mir nicht aus den Fingern gleiten, schwor sich Shaddam. Er beschloss, ein Exempel zu statuieren. »Lassen Sie im gesamten Imperium bekannt geben, dass eine Sardaukar-Legion für die Dauer von zwei Jahren auf Grumman stationiert wird. Wir werden diesem Grafen die Zügel anlegen.« Er wandte sich an den Beobachter der Raumgilde, der am Ende des Tisches Platz genommen hatte. »Außerdem möchte ich, dass die Gilde hohe Zölle auf alle Güter erhebt, die nach und von Grumman transportiert werden. Das Geld soll für Reparationszahlungen an Ecaz verwendet werden.«
    Der Gildevertreter saß für längere Zeit in kaltem Schweigen da, als würde er über die »Verfügung« nachdenken, die in Wirklichkeit nicht mehr als ein Antrag war. Die Gilde stand außerhalb der Befehlsgewalt des Padischah-Imperators. Endlich nickte er. »So wird es geschehen.«
    Einer der Mentaten setzte sich kerzengerade auf. »Sie werden Beschwerde einlegen, Hoheit.«
    Shaddam schniefte. »Wenn Moritani etwas zu sagen hat, soll er sein Anliegen vorbringen.«
    Fenring trommelte mit den

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