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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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leeren Lagerraum mit, um ihn auf Überwachungseinrichtungen zu überprüfen. Er wollte die Tleilaxu auf keinen Fall unterschätzen – insbesondere seit zwei weitere Legionen imperialer Sardaukar auf Ix stationiert worden waren, um für Ordnung zu sorgen.
    Er stand mitten im Raum und drehte sich langsam im Kreis. Vor allem die fünf Tunnel, die von hier ausgingen, machten ihm Sorgen. Zu viele Eingänge, zu viele Möglichkeiten für einen Hinterhalt. Er dachte eine Weile nach, dann lächelte er, als ihm eine Idee kam.
    Am folgenden Nachmittag stahl er einen kleinen Holoprojektor, mit dem er die Illusion einer glatten Felswand erzeugte. Vorsichtig stellte er den Projektor in einem der Tunnel auf und schaltete ihn ein. Jetzt war ein Ausgang durch eine scheinbar solide Felsbarriere blockiert – eine perfekte Täuschung.
    C'tair hatte so lange in Misstrauen und Furcht gelebt, dass er nie Großes von seinen Plänen erwartete. Aber das bedeutete nicht, dass er die Hoffnung aufgegeben hatte ...
     
    * * *
     
    Die Freiheitskämpfer trafen einer nach dem anderen ein, als der verabredete Zeitpunkt näher rückte. Niemand ging das Risiko ein, sich zusammen mit einem anderen Rebellen auf den Weg zu machen. Jeder kam in Verkleidung, jeder hatte eine Ausrede, warum er sich hier unten in der Suboiden-Stadt aufhielt.
    C'tair kam spät – aber nicht zu spät. Die misstrauischen Widerstandskämpfer tauschten überlebenswichtige Dinge aus und diskutierten in energischem Flüsterton. Niemand verfolgte eine größere Strategie. Manche ihrer Pläne waren so abwegig, dass C'tair sich zusammenreißen musste, um nicht laut zu lachen, während andere mit Vorschlägen kamen, die er sich vielleicht zu eigen machen konnte.
    Er benötigte weitere Kristallstäbe für seinen Rogo-Sender. Nach jedem Versuch, mit seinem Bruder irgendwo in den Weiten des Alls zu kommunizieren, waren mehrere der Kristalle gesprungen oder zersplittert, was ihm bohrende Kopfschmerzen verursachte.
    Als er den Rogo das letzte Mal ausprobiert hatte, war C'tair nicht in der Lage gewesen, Kontakt mit D'murr aufzunehmen. Er hatte seinen Zwillingsbruder gespürt und einige Gedankenfetzen aufgefangen, ohne dass es zu einer richtigen Verbindung gekommen war. Als er anschließend stundenlang in seiner dunklen Kammer wach gelegen hatte, war er sich verloren und völlig einsam vorgekommen. Ihm war bewusst geworden, wie sehr er vom Wohlergehen seines Bruders abhängig war – zu wissen, dass andere von Ix entkommen und am Leben waren.
    Manchmal fragte sich C'tair, was er in all den Jahren seines Kampfes eigentlich erreicht hatte. Er wollte mehr bewirken, wollte mächtige Schläge gegen die Tleilaxu führen – aber was konnte er tun? Er betrachtete die versammelten Rebellen, die viel redeten, aber wenig bewerkstelligten. Er blickte in ihre Gesichter, erkannte Habgier in denen der Schwarzmarkthändler und Nervosität in denen der anderen. C'tair fragte sich, ob das die Verbündeten waren, die er wirklich brauchte. Er hegte zumindest gewisse Zweifel.
    Miral Alechem war ebenfalls anwesend und feilschte energisch um weitere Komponenten für ihren mysteriösen Plan. Sie machte einen anderen Eindruck als die übrigen Rebellen; sie schien bereit, notwendige Maßnahmen zu ergreifen.
    Unauffällig ging er zu Miral hinüber und fing den Blick ihrer großen, wachsamen Augen auf. »Ich habe mir Gedanken über die Komponenten gemacht, die Sie kaufen.« Er deutete mit einem Nicken auf die Stücke, die sie in den Händen hielt. »Aber ich komme nicht darauf, welchen Plan Sie verfolgen. Ich könnte ... ich könnte Ihnen vielleicht helfen. Ich habe selbst schon etliche Dinge zusammengebastelt.«
    Sie trat einen halben Schritt zurück, wie ein misstrauisches Kaninchen, und versuchte die Bedeutung hinter seinen Worten zu erkennen. Schließlich sprach sie mit blassen Lippen, ohne dass ihr Mund den verhärmten Ausdruck verlor. »Ich habe eine ... Idee. Ich will mit der Suche ...«
    Bevor sie zu Ende sprechen konnte, hörte C'tair ein Geräusch in den Tunneln – leise Schritte, die allmählich lauter wurden. Die Wachen gaben Alarm. Ein Mann lief geduckt in den Raum, als Schüsse durch den Gang peitschten.
    »Wir wurden verraten!«, rief einer der Rebellen.
    Dann sah C'tair, wie Sardaukar-Soldaten und Tleilaxu-Kämpfer in allen vier Eingängen erschienen. Sie feuerten in die Menge der Widerstandskämpfer, als sollte ein Wettschießen veranstaltet werden.
    Schreie, Rauch und Blut erfüllten die Luft.

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