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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ebenholz. Alle waren hübsch und intelligent ... und alle musterten ihn gelassen und erwartungsvoll.
    Da Leto seinen Freund recht gut kannte, war er nicht überrascht, als Rhombur vor einem eher unscheinbar wirkenden Mädchen stehen blieb. Sie hatte sepiafarbene Augen und mausbraunes Haar, das männlich kurz geschnitten war. Sie erwiderte Rhomburs prüfenden Blick, ohne die Augen niederzuschlagen und ohne Schüchternheit vorzutäuschen, wie es einige der anderen getan hatten. Leto bemerkte, dass die Andeutung eines Lächelns um ihre Lippen spielte.
    »Ihr Name ist Tessia«, sagte die Mutter Oberin. »Eine sehr intelligente und begabte junge Frau. Sie kann die alten Klassiker auswendig zitieren und spielt mehrere Musikinstrumente.«
    Rhombur legte die Finger an ihr Kinn und hob ihren Kopf, um ihr in die dunkelbraunen Augen zu blicken. »Aber kann sie auch über einen Witz lachen? Und vielleicht sogar einen noch besseren erzählen?«
    »Bevorzugen Sie witzige Wortspiele, Herr?«, erwiderte Tessia. »Lachen Sie lieber über schrecklich schlechte Witze oder über derbe Zoten, bei denen selbst Ihre Wangen erröten?«
    Rhombur prustete begeistert. »Die nehme ich!« Als er Tessias Arm berührte, trat sie aus der Reihe und folgte ihm. Leto freute es, dass sein Freund fündig geworden war, doch gleichzeitig war sein Herz schwer, weil er selbst immer noch keine Frau hatte. Rhombur handelte oft aus einem spontanen Impuls heraus, aber er hatte die Begabung, stets etwas Gutes aus seinen Entscheidungen zu machen.
    »Kommt zu mir, Kinder«, sagte Harishka in feierlichem Tonfall. »Tretet vor mich und verbeugt euch.« Sie nahmen sich an den Händen und gehorchten ihr.
    Leto trat mit einem väterlichen Stirnrunzeln vor, um Rhomburs Kragen zurechtzurücken und eine Knitterfalte in seinem Schulterumhang glatt zu streichen. Der ixianische Prinz wurde rot und bedankte sich murmelnd.
    Harishka fuhr fort: »Mögt ihr beiden ein langes, produktives Leben führen und euch an der gemeinsamen Partnerschaft erfreuen. Ihr seid jetzt miteinander verbunden. Wenn ihr eines Tages beschließt, zu heiraten und eure Verbindung nicht nur auf das Konkubinat zu beschränken, habt ihr den Segen der Bene Gesserit. Wenn du mit Tessia nicht zufrieden sein solltest, darf sie in die Mütterschule zurückkehren.«
    Leto war überrascht, mit welcher Feierlichkeit dieses Ereignis begangen wurde, obwohl es im Grunde nur eine geschäftliche Vereinbarung war. Per Kurier hatte er längst die Einzelheiten der Bezahlung ausgehandelt. Trotzdem verliehen die Worte der Mutter Oberin dieser Beziehung eine gewisse Ernsthaftigkeit und bildeten eine günstige Grundlage für die Zukunft.
    »Prinz Rhombur, dies ist eine ganz besondere Frau, die in vielen Disziplinen ausgebildet wurde. Unterschätze sie nicht und höre auf ihren Rat, denn Tessia ist weiser, als ihre Jugendlichkeit vermuten lässt.« Damit trat die Mutter Oberin zurück.
    Tessia beugte sich vor, um Rhombur etwas ins Ohr zu flüstern, worauf der Prinz lachte. Er blickte sich zu Leto um und sagte: »Tessia hat eine interessante Idee. Warum suchst du dir nicht ebenfalls eine Konkubine aus, Leto? Die Auswahl ist beträchtlich.« Er deutete auf die übrigen Akoluthen. »Dann musst du meiner Schwester keine verstohlenen Blicke mehr zuwerfen!«
    Leto errötete verärgert. Seine langjährige Zuneigung zu Kailea schien recht offenkundig zu sein, obwohl er sich alle Mühe gegeben hatte, seine Gefühle zu verbergen. Er hatte sich geweigert, mit ihr ins Bett zu gehen, um seinen Pflichten als Herzog und den Ermahnungen seines Vaters Genüge zu tun.
    »Ich habe keinen Mangel an Geliebten, Rhombur. Das weißt du. Die Mädchen aus der Stadt und den Dörfern mögen ihren Herzog. Das ist keine Schande – und ich kann meine Ehre auch ohne deine Schwester wahren.«
    Rhombur verdrehte die Augen. »Also ist die Tochter irgendeines Fischer gut genug für dich, nicht jedoch meine Schwester?«
    »Darum geht es nicht. Auf diese Weise zeige ich meinen Respekt vor dem Haus Vernius und vor dir.«
    Harishka meldete sich zu Wort. »Ich fürchte, dass die Frauen, die wir hier versammelt haben, ohnehin nicht für Herzog Atreides geeignet sind. Sie wurden danach ausgesucht, wie gut sie zu Prinz Rhombur passen.« Ihre trockenen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Dennoch ließe sich zweifellos etwas arrangieren ...« Sie blickte zu einer Galerie hinauf, als würde sich dort jemand verbergen.
    »Ich bin nicht wegen einer Konkubine hier«,

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