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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Aufzeichnungen über diese Frau vor langer Zeit verloren gingen, als bei einem Angriff das Bibliotheksgebäude abbrannte und die Originalstatue zerstört wurde. Äh ... woher wissen Sie, wie sie ausgesehen hat?«
    Mit einem runzligen Lächeln erwiderte Harishka geheimnisvoll: »Weil wir Hexen sind.« Ohne ein weiteres Wort führte die alte Frau sie über eine kurze Treppe in ein feuchtes Treibhaus, wo sich Akoluthen und Schwestern um exotische Pflanzen kümmerten – vielleicht medizinische Kräuter, vielleicht sogar Giftpflanzen.
    Die Mütterschule war ein von Mythen und Legenden umrankter Ort, den nur wenige Menschen jemals zu Gesicht bekamen, sodass Leto über das herzliche Entgegenkommen überrascht war, mit dem man seine erste forsche Anfrage beantwortet hatte. Er hatte die Bene Gesserit gebeten, eine talentierte, intelligente Partnerin für Rhombur auszusuchen, und sein Freund hatte sich einverstanden erklärt, mit ihm einen ›Einkaufsbummel‹ zu unternehmen.
    Mit schnellen Schritten überquerte Harishka eine Rasenfläche, auf der Frauen in kurzen, leichten Gewändern unmöglich erscheinende Streckübungen ausführten. Die Kommandos kamen von einer gebeugten alten Frau, die jede der Übungen mitmachte. Leto staunte über die Körperbeherrschung der Schwestern.
    Als sie schließlich in ein großes verziertes Gebäude mit dunklen Holzbalken und auf Hochglanz polierten Holzfußböden traten, war Leto froh, nicht mehr dem schneidenden Wind ausgesetzt zu sein. Im Gebäude roch es nach Staub und Kalk, da die Putzschicht an den Wänden schon sehr alt war. Vom Foyer gelangten sie in einen Trainingssaal, wo sich ein Dutzend junger Frauen in weißen Roben aufgestellt hatte – in tadelloser Haltung, wie Soldaten, die zum Appell angetreten waren. Die Kapuzen hingen ihnen über die Schultern.
    Die Mutter Oberin trat vor die Akoluthen. Die zwei Ehrwürdigen Mütter, die sie begleiteten, stellten sich hinter den jungen Frauen auf. »Wer ist gekommen, um eine Konkubine zu suchen?«, fragte Harishka gemäß dem traditionellen Ritual.
    Rhombur trat vor. »Ich ... äh ... Prinz Rhombur, erstgeborener Sohn und Erbe des Hauses Vernius. Vielleicht suche ich sogar eine Ehefrau.« Er blickte sich zu Leto um und senkte die Stimme. »Da mein Haus abtrünnig geworden ist, muss ich mich nicht mehr an dumme politische Spielregeln halten. Im Gegensatz zu manch anderen Personen, die mir bekannt sind.«
    Leto errötete, als er sich an die Lektionen seines Vaters erinnerte. Genieße die Liebe nach Herzenslust, aber heirate niemals aus Liebe. Nutze deinen Status für das bestmögliche Geschäft.
    Er war erst vor kurzem zum Waldplaneten Ecaz gereist, um sich mit Erzherzog Armand in der provisorischen Hauptstadt zu treffen, nachdem sein Familiensitz bei der Bombardierung durch die Moritanis zerstört worden war. Als der Imperator hart durchgegriffen und eine Sardaukar-Legion nach Grumman geschickt hatte, um den tobenden Grafen in Schach zu halten, waren die offenen Feindseligkeiten zwischen den zwei Häusern eingestellt worden. Zumindest vorübergehend.
    Erzherzog Armand Ecaz hatte eine offizielle Untersuchung der angeblichen Sabotage gegen die berühmten Nebelholzwälder von Ecaz und anderer Plantagen gefordert, was Shaddam jedoch abgelehnt hatte. »Schlafende Hunde soll man nicht wecken«, hatte es in der offiziellen Begründung geheißen. Und dass er davon ausging, das Problem sei damit erledigt.
    In Anerkennung der Bemühungen Letos, für eine Entspannung der nach wie vor schwierigen Situation zu sorgen, hatte der Erzherzog inoffiziell erwähnt, dass seine älteste Tochter Sanyá möglicherweise als Heiratskandidatin für das Haus Atreides in Frage käme. Leto hatte sich daraufhin ein genaueres Bild vom Stand des Hauses Ecaz gemacht, die wirtschaftliche, politische und militärische Macht abgewogen und überlegt, wie sich diese Aktivposten mit denen von Caladan ergänzten. Er hatte sich das fragliche Mädchen noch nicht einmal angesehen. Studiere die politischen Vorteile einer Heiratsallianz. Sein Vater wäre mit ihm sehr zufrieden gewesen ...
    Jetzt sagte die Mutter Oberin: »Diese jungen Frauen sind hervorragend darin ausgebildet, den Bedürfnissen des Adels auf vielfältigste Weise gerecht zu werden. Alle wurden gemäß Ihren Vorgaben ausgewählt, Prinz Rhombur.«
    Rhombur näherte sich den Frauen und blickte jeder aufmerksam ins Gesicht. Es waren Blondinen, Brünette, Rothaarige, manche mit alabasterweißer Haut, andere so dunkel wie

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