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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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langweiligen Stücks erspart.«

37
     
    In einer technischen Zivilisation kann der Fortschritt als Versuch betrachtet werden, sich schneller in die Zukunft zu bewegen, das Unbekannte rascher in Bekanntes zu verwandeln.
    Mutter Oberin Harishka
     
     
    Die geheimnisvolle Mütterschule der Bene Gesserit war für die drei richesischen Erfinder eine eigenartige Erfahrung gewesen, doch Haloa Rund konnte gar nicht genau sagen, warum er so empfand. Aus irgendeinem Grund kam ihm die Reise nach Wallach IX unwirklich vor.
    Das zurückkehrende Shuttle näherte sich dem Laborsatelliten Korona. Rund saß still auf einem Passagiersitz und fragte sich, ob die Bene Gesserit tatsächlich ihr Großprojekt bei seinem Onkel, dem Grafen Ilban Richese, in Auftrag geben würden. Die Schwesternschaft konnte zweifellos die nötige Summe für eine technische Verbesserung ihrer Energieversorgung aufbringen. Der Auftrag wäre ein Segen für die Ökonomie von Richese.
    Doch seltsamerweise konnte sich Rund gar nicht genau erinnern, was er und seine Begleiter eigentlich auf Wallach IX gemacht hatten. Es war eine beschwerliche Reise mit vielen Besprechungen gewesen. Sie waren mit den Schwestern detaillierte Pläne und Vorschläge durchgegangen ... nicht wahr? Direktor Kinnis und Talis Balt hatten sicherlich noch die Unterlagen in ihren Kristallspeichern. Kinnis nahm es peinlich genau mit Zeitplänen und dokumentierte die Aktivitäten all seiner Laborangestellten bis auf die Nanosekunde. Er hatte ständig ein Diktiergerät dabei, mit dem er sich Notizen machte. Und was der Bürokrat nicht dokumentiert hatte, würde Talis Balt aus dem Gedächtnis rekonstruieren können.
    Rund verstand nicht, was mit seinem Kopf los war. Immer wenn er sich an ein bestimmtes Gesprächsthema oder einen technischen Konstruktionsvorschlag erinnern wollte, schienen ihm seine Gedanken zu entgleiten. Er war noch nie zuvor so unkonzentriert gewesen, sondern hatte sich stets etwas auf seinen klaren Verstand eingebildet, den er seiner abgebrochenen Mentatenausbildung zu verdanken hatte.
    Als ihr Schiff nun am Orbitalsatelliten andockte, konnte er sich vage erinnern, verschiedene Anlagen auf Wallach IX inspiziert zu haben. Er hatte sich mit seinen Kollegen in der berühmten Schule aufgehalten und musste dieser Erfahrung seine ganze Aufmerksamkeit gewidmet haben. Er wusste noch, dass die Schwestern ihnen zu Ehren ein üppiges Bankett serviert hatten. Es war die beste Mahlzeit gewesen, die er jemals zu sich genommen hatte. Aber er konnte sich nicht mehr erinnern, aus welchen Speisen das Menü bestanden hatte.
    Weder Balt noch Kinnis schienen sich wegen derartiger Überlegungen zu beunruhigen, sondern diskutierten bereits über ganz andere Dinge. Die Männer sprachen überhaupt nicht von den Bene Gesserit und konzentrierten sich ganz auf Verbesserungsmöglichkeiten bei der Produktion der wertvollen richesischen Spiegel.
    Als er und seine Kollegen das Forschungszentrum von Korona betraten, hatte Rund das Gefühl, er würde aus einem Albtraum erwachen. Er drehte sich orientierungslos herum und erkannte, dass keiner von ihnen irgendwelches Gepäck oder andere private Sachen dabei hatte. Jedenfalls jetzt nicht mehr. Hatten sie überhaupt irgendetwas mitgenommen?
    Er war froh, sich wieder im Satellitenlaboratorium aufzuhalten, und wollte sich am liebsten sofort in seine Forschungs- und Entwicklungsarbeit stürzen. Es drängte ihn, alles zu vergessen, was mit der Schwesternschaft in Zusammenhang stand. Er ärgerte sich über die verlorene Zeit ... aber er wusste gar nicht genau, wie lange er eigentlich fort gewesen war. Aber das ließ sich überprüfen.
    Flinto Kinnis und Talis Balt gingen neben ihm durch die metallverkleideten Korridore und blinzelten im grellen Licht. Rund bemühte sich, seine Gedanken auf das Bankett bei den Bene Gesserit zu lenken, und spürte, wie flüchtige Bilder am Rand seines Bewusstseins aufflackerten. Er versuchte, Mentatentechniken einzusetzen, die er vor langer Zeit ansatzweise gelernt hatte, aber jedes Mal war es, als wollte er nach einem glitschigen Stein greifen. Er wollte mehr darüber wissen. Wenn er die Bilder festhalten konnte, würde vielleicht die ärgerliche Blockierung seines Gedächtnisses aufbrechen.
    Kalte Furcht packte ihn, und ihm wurde schwindlig. Hier stimmte etwas nicht. In seinen Ohren war ein lautes Summen. Haben die Hexen etwas mit uns angestellt?
    Er verlor das Gleichgewicht, als seine Beine weich wie Gummi wurden. Bevor seine

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