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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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auf Arrakis so kostbar war, hatten die Fabriken, die aus der antarktischen Eiskappe Feuchtigkeit gewannen, Rondo Tuek zu einem reichen Wasserhändler gemacht. Er besaß genügend Vermögen, um sich alles zu kaufen, was sich ein Mann wünschen konnte.
    Dennoch lebte er in ständiger Furcht. Er bezweifelte, dass er sich je wieder sicher fühlen würde, ganz gleich, wohin er sich flüchtete.
    Tuek verbarrikadierte sich in seinem Haus in Carthag, einer eleganten Villa voller wunderschöner Kunstobjekte, die er gesammelt hatte. Er hatte viel Geld ausgegeben, um sich ein hochmodernes Sicherheitssystem installieren zu lassen und eine große Anzahl Waffen zur persönlichen Verteidigung anzuschaffen. Seine Wachen waren Söldner, die er auf anderen Planeten angeworben hatte, allesamt Männer ohne verwandtschaftliche Beziehungen zu den Opfern seines Verrats.
    Eigentlich hätte er sich sicher fühlen müssen.
    Nachdem er den Standort des Lagers preisgegeben hatte, in dem sich die Schmuggler über lange Zeit versteckt hatten, war es in Tueks Leben zu einer drastischen Wende gekommen. Viele Jahre lang hatte er die Anwesenheit von Dominic Vernius geheim gehalten, seine Bestechungszahlungen angenommen und den Schmugglern geholfen, Dinge zu besorgen, die sie benötigten. Er hatte keine Schuldgefühle, weil er mit beiden Seiten zusammengearbeitet hatte, solange sein Profit gesichert war. Als Tuek später eine Gelegenheit erkannt hatte, sich einen großen Haufen Solaris auf einmal zu verdienen, hatte er Graf Hasimir Fenring einen Tipp gegeben, wo die Flüchtlinge zu finden waren. Gut bewaffnete Sardaukar-Truppen waren gegen die Schmugglerbasis vorgerückt.
    Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass die Renegaten über Atomwaffen verfügten. Als Dominic Vernius in die Enge getrieben worden war, hatte er einen Steinbrenner aktiviert und den gesamten Unterschlupf, seine Männer und ein komplettes Regiment imperialer Soldaten vernichtet ...
    Da ihm stets das Bild einer hübschen Assassinin vor Augen stand, hatte Tuek seine Konkubinen entlassen und schlief seitdem allein. Außerdem musste er ständig an die Möglichkeit eines Giftanschlags denken, sodass er sein Essen selbst zubereitete und jedes Krümelchen mit den besten Kronin-Giftschnüfflern prüfte. Er wagte sich nicht mehr ohne Schutz in die Stadt hinaus, da er den Angriff eines Scharfschützen befürchtete.
    Und jetzt hatten auch noch die unberechenbaren Fremen ihre geschäftlichen Beziehungen zu ihm abgebrochen. Ohne Erklärung. Sie wollten ihn nicht mehr als Kontaktmann für die Raumgilde benutzen. Viele Jahre lang hatte er die Bestechungsgelder weitergeleitet, die in Form von Gewürz von den Fremen zur Gilde flossen.
    Ahnten die Fremen, was er getan hatte? Andererseits – warum sollte ihnen etwas an einem Haufen von Schmugglern liegen? Nun, wenn sie unbedingt auf seine Beteiligung verzichten wollten, hatte Tuek keine Gewissensbisse, ihre illegalen Aktivitäten nach Kaitain zu melden. Vielleicht würde Shaddam IV. ihm eine stattliche Belohnung zukommen lassen, genauso wie es Graf Fenring getan hatte.
    Doch eine tief sitzende Furcht fesselte den Wasserhändler an die innersten Zimmer seines schwer bewachten Hauses. Ich habe mir zu viele Feinde gemacht.
    Er versuchte, in den weichen Kissen und Seidendecken Trost zu finden. Das hypnotische Säuseln extrem kostspieliger Springbrunnen hätte ihn in den Schlaf lullen sollen, aber es funktionierte nicht. Er redete sich zum tausendsten Mal ein, dass seine Sorgen völlig unbegründet waren.
     
    * * *
     
    Liet-Kynes und Stilgar konnten sich zusammen mit drei weiteren Fremen-Kriegern mühelos an den Sicherheitssystemen vorbeischleichen. Sie waren in der Lage, freie Sandflächen zu überqueren, ohne eine Spur zu hinterlassen. Also war diese Aktion eine leichte Übung für sie.
    Nachdem sie zwei Söldnern die Kehle durchgeschnitten hatten, drangen die Fremen ins Haus des Wasserhändlers ein und bewegten sich lautlos durch die gut ausgeleuchteten Gänge. »Tuek hätte bessere Leute anheuern sollen«, flüsterte Stilgar.
    Liet hatte sein Crysmesser gezogen, aber die milchig-weiße Klinge war an diesem Abend bislang unblutig geblieben. Er hatte vor, sie gegen den Mann einzusetzen, der es am meisten verdiente.
    Vor Jahren hatte der junge Liet die Schmuggler am Südpol aufgespürt und sich mit Dominic Vernius zusammengetan. Dominic war für ihn ein großer Freund und Lehrer gewesen, der bei seinen Männern sehr beliebt war. Doch als Liet sie

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