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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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rechteckigen Spiegelteich fielen.
    Hassik III., einer der ersten Herrscher, die nach der Zerstörung von Salusa Secundus auf Kaitain regierten, hatte seine Untertanen mit hohen Steuern fast in den Bankrott getrieben, um eine neue Verwaltung aufbauen zu können. Mitglieder des Landsraads, die sich nicht vom Haus Corrino übertreffen lassen wollten, hatten in der wachsenden Stadt ihre eigenen Monumente errichtet. Nach nur einer Generation war die zuvor unbedeutende Welt zu einem beeindruckenden Sammelsurium imperialer Architektur, wuchtigen Museen und bürokratischer Maßlosigkeit geworden. Das Zentrum der Darstellenden Künste war nur ein Beispiel von vielen.
    Besorgt blickte Anirul an der Fassade des imposanten Gebäudes empor und wandte sich dann Jessica zu. »Wenn du zu einer Ehrwürdigen Mutter geworden bist, wirst du die Wunder der Weitergehenden Erinnerungen erleben. In meiner kollektiven Vergangenheit sehe ich« – sie hob eine schlanke Hand, die ohne Ringe oder sonstigen Schmuck war, und umfasste alles mit einer Geste –, »wie dieser Platz erbaut wurde. Die erste Aufführung war ein uraltes und recht amüsantes Stück – Don Quichotte .«
    Jessica hob die Augenbrauen. In der Schule hatte Mohiam ihr jahrelang alles über Kultur und Literatur sowie Politik und Psychologie eingepaukt. » Don Quichotte erscheint mir eine seltsame Wahl, Mylady, insbesondere nach der Tragödie von Salusa Secundus.«
    Anirul betrachtete das Profil ihres Mannes, der aus dem Fenster der Kutsche blickte. Shaddam lauschte der mitreißenden Fanfare und war von den Massen fasziniert, die ihm zu Ehren Wimpel schwenkten. »Damals war es unter Imperatoren noch nicht verpönt, einen Sinn für Humor zu haben«, sagte sie.
    Der imperiale Tross entstieg den Kutschen und trat durch den Torbogen. Diener trugen dem Imperator die lange Schleppe des Walpelzmantels hinterher. Hofdamen drapierten einen ähnlichen, wenn auch nicht so beeindruckenden pelzbesetzten Umhang auf Aniruls Schultern. Der Zug bewegte sich mit langsamer Präzision ins Zentrum der Darstellenden Künste, damit den Zuschauern und Hofreportern kein Detail entging.
    Shaddam stieg einen Wasserfall aus polierten Stufen hinauf, bis er die geräumige imperiale Loge erreichte. Sie war der Bühne so nahe, dass er jede Pore im Gesicht der Schauspieler hätte sehen können, wenn er ihnen jemals Aufmerksamkeit schenken würde. Er nahm in einem gepolsterten Ohrensessel Platz, dessen Proportionen so verkleinert waren, dass der Imperator darin groß und beherrschend wirkte.
    Ohne ein Wort zu ihrem Mann setzte sich Anirul zu seiner Linken und setzte ihr Gespräch mit Jessica fort. »Hast du jemals die Aufführung eines offiziellen Jongleur-Ensembles gesehen?«
    Jessica schüttelte den Kopf. »Stimmt es, dass die Meister von Jongleur übernatürliche Kräfte besitzen, mit denen sie selbst das härteste Herz zu heftigen Gefühlen rühren können?«
    »Ihr Talent scheint eine Technik der Resonanzhypnose zu sein, ähnlich der, die von der Schwesternschaft eingesetzt wird. Nur dass die Schauspieler sie lediglich zur Unterstützung ihrer Kunst anwenden.«
    Jessica warf ihr bronzefarbenes Haar zurück. »Dann freue ich mich darauf, ein bewegendes Stück zu erleben.« An diesem Abend sollte Meines Vaters Schatten aufgeführt werden, eins der gelungensten literarischen Werke der Ära nach Butler, mit dem sich Kronprinz Raphael Corrino einen festen historischen Platz als bewunderter Held und geachteter Gelehrter verschafft hatte.
    Von Sardaukar-Wachen eskortiert betraten Kammerdiener die Loge und boten zuerst dem Imperator Schaumwein an, dann seiner Frau und ihrem Gast. Anirul reichte Jessica ein schlankes Glas. »Ein guter Jahrgang von Caladan, ein Teil der Lieferung, die dein Herzog uns zum Geschenk gemacht hat, als Dank, dass wir auf dich Acht geben.« Sie berührte Jessicas leicht gerundeten Bauch. »Obwohl er diesbezüglich wohl nicht sehr begeistert war, wenn ich Mohiams Bemerkungen zugrunde lege.«
    Jessica errötete. »Ich bin überzeugt, dass Herzog Atreides genügend Geschäfte zu erledigen hat, um sich von wehmütigen Gedanken an eine simple Konkubine abzulenken.« Sie wahrte ihren gelassenen Gesichtsausdruck, um nicht zu verraten, wie schmerzlich sie ihn vermisste. »Er verfolgt zweifellos große Pläne.«
    Die Kammerdiener verschwanden mit den Getränken, als das Orchester die Ouvertüre anstimmte und das Stück begann. Die Bühne war in gelbliches Flutlicht getaucht, das einen Sonnenaufgang

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