Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
die Militärhangars am Rand des Raumhafens von Cala City begleitete.
In der größten Halle trafen sie Leto und Thufir. Das Hämmern und Rumoren der Wartungsteams erfüllte das Gebäude mit einem Lärm, der Rhombur Unbehagen verursachte.
»Die erste Phase ist nahezu abgeschlossen, Prinz Rhombur«, gab Hawat bekannt. »Wir haben die Heighliner-Passagen für Sie und Gurney gebucht. Aber machen Sie sich klar, dass Sie eine sehr umständliche und zeitaufwendige Route nehmen werden. Wenn Sie auf Ix eintreffen, wird niemand mehr in der Lage sein, Ihre Herkunft zu ermitteln.«
Duncan Idaho wischte sich Schmiere von den Händen, schob seinen Datenrecorder in eine Tasche und eilte zu ihnen, um sie zu begrüßen. »Leto, die Flotte ist in Kürze für die Inspektion bereit. Wir haben sechsundzwanzig Kampffregatten, neunzehn Truppentransporter, einhundert Kampfthopter und achtundfünfzig Einmannjäger vollständig durchgecheckt.«
Thufir Hawat registrierte die Zahlen und berechnete die Summe, die die Raumgilde für den Transport der kompletten Streitmacht verlangen würde, um sie dann mit den verfügbaren Finanzen des Hauses Atreides abzugleichen. »Für eine derart kostspielige Operation benötigen wir ein Darlehen von der Gildebank, mein Herzog.«
Leto tat seinen Einwand ab. »Ich bin uneingeschränkt kreditwürdig, Thufir. Diese Investition hätten wir schon seit langem tätigen sollen.«
»Und ich werde dir jeden einzelnen Solari zurückzahlen, Leto ... sofern es mir gelingt, Ix für das Haus Vernius zurückzuerobern. Andernfalls bin ich bankrott – oder tot.« Als er das Aufblitzen in Tessias sepiabraunen Augen sah, fügte Rhombur hastig hinzu: »Es fällt mir schwer, meine alten Denkweisen zu überwinden, fürchte ich. Aber ich habe lange genug gewartet. Am liebsten würde ich schon morgen mit Gurney losfliegen. Im ixianischen Untergrund wartet jede Menge Arbeit auf uns.«
Leto hatte nur Augen für seine schlanken Kampfschiffe. Sie kamen an Gruppen von Technikern vorbei, die Maschinen testeten, Schaltungen überprüften und die Flotte mit Treibstoff betankten. Die Männer von der Hauswache der Atreides nahmen Haltung an und salutierten ihrem Herzog.
»Warum so viele Thopter und Einmannjäger, Duncan? Es wird kein Luft- oder Bodengefecht werden. Wir müssen uns durch Tunnel in die unterirdische Stadt vorkämpfen.«
Duncan zeigte auf die unterschiedlichen Fluggefährte. »Unsere Taktik gründet sich hauptsächlich auf die Fregatten und Truppentransporter, die so schnell wie möglich eine komplette Legion unserer Männer absetzen sollen. Die Thopter und Einmannjäger werden jedoch zuerst zuschlagen, um die Sensortürme der Sardaukar und die gesicherten Schleusen auszuschalten, die in den Untergrund führen.« Er überblickte die Reihen der schnellen pfeilförmigen Kampfjäger. »Wenn unsere Truppen nicht an den Verteidigungssystemen auf der Oberfläche vorbeikommen, haben wir keine Chance, in den Untergrund vorzudringen.«
Leto nickte. Thufir Hawat hatte ein detailliertes mentales Inventar angelegt und kannte die genaue Anzahl der Schilde, Sprengkörper, Lasguns, Handwaffen, Rationen, Treibstoffvorräte und Uniformen. Ein derartiger Überraschungsangriff warf genauso viele geschäftliche wie taktische Probleme auf. Zum Beispiel mussten dazu auch die Truppen eingesetzt werden, die normalerweise der Verteidigung Caladans dienten. Es war ein schwieriger Balanceakt.
Falls Shaddam IV. jedoch entscheiden sollte, seine Sardaukar zu einem Vergeltungsschlag gegen die Heimatwelt der Atreides auszuschicken, hätten sie keine Chance, sich angemessen zur Wehr zu setzen. Seit der erklärten Absicht des Imperators, rücksichtslos gegen illegale Gewürzlager vorzugehen, was er mit dem erstaunlich brutalen Angriff auf Zanovar unterstrichen hatte, bauten viele Häuser ihre Verteidigung aus. Einige Adelsfamilien hatten freiwillig ihre seit langem gehorteten Melangevorräte abgetreten, obwohl sie dadurch in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten gerieten, während andere jede Beteiligung am Gewürzschmuggel leugneten.
Leto hatte eine Botschaft nach Kaitain gesandt und sich mit einer Überprüfung durch die MAFEA einverstanden erklärt, aber bislang keine Antwort darauf erhalten. Unschuld war kein Garant für Sicherheit, da sich Aufzeichnungen (und sogar Gewürzlager) jederzeit fälschen ließen. Thufir führte das Haus Ecaz als Beispiel an, das er für unschuldig hielt, obwohl ihm vorgeworfen wurde, den alten Konflikt von neuem
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