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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ging hinter Herzog Leto Atreides unter, als er mit Thufir Hawat und Duncan Idaho vor der erwartungsvollen Menge stand, die sich auf einer felsigen Fläche an der Küste versammelt hatte. Das Volk sollte mit einem neuen Spektakel beeindruckt werden, bevor seine Truppen in den Krieg zogen.
    Nachdem Rhombur und Gurney abgereist waren, war das Warten das Schwierigste.
    Leto wandte den Blick von den Ehrenwachen und Vertretern aller größeren Städte Caladans ab und schaute zum großartigen Monument empor, das er in Auftrag gegeben hatte. Es sollte als Leuchtturm und noch viel mehr dienen. Auf einer vorgeschobenen Landzunge, die eine enge Bucht begrenzte, erhob sich ein steinernes Abbild von Paulus Atreides – ein Wächter der Küste, ein Koloss, der von jedem Schiff aus sichtbar war, das sich dem Hafen näherte. Die Figur im prächtigen Matador-Kostüm hatte eine väterliche Hand auf die Schulter des unschuldigen Victor gelegt, der mit großen Augen in die Welt schaute. Paulus' andere Hand hielt ein Leuchtfeuer, eine Schale, die ständig mit brennbarem Öl gespeist wurde.
    Der alte Herzog war Jahre vor Victors Geburt in der Stierkampfarena ums Leben gekommen, sodass sich die beiden niemals wirklich begegnet waren. Trotzdem hatten beide Personen einen immensen Einfluss auf Leto gehabt. Seine politische Weltsicht war durch den resoluten Führungsstil seines Vaters geprägt worden, und sein Mitgefühl war aus der Liebe zu seinem Sohn gewachsen.
    Letos Herz fühlte sich leer an. Wenn er sich täglich mit den Geschäften des Hauses Atreides beschäftigte, kam er sich ohne Jessica einsam vor. Er wünschte sich, sie könnte jetzt bei ihm sein, um an der offiziellen Widmung dieses bedeutenden Monuments teilzunehmen. Allerdings vermutete er, dass sie die Verschwendung kritisieren würde, mit der er das Andenken an seinen Vater feierte ...
    Bisher hatte er noch keine Nachricht von Rhombur und Gurney erhalten. So konnte er nur hoffen, dass sie inzwischen sicher auf Ix eingetroffen waren und mit ihrer gefährlichen Arbeit begonnen hatten. Das Haus Atreides würde demnächst in viel spektakulärere Aktionen involviert sein als die Enthüllung einer Statue.
    Hinter den Figuren war vorübergehend ein Gerüst errichtet worden. Zwei kräftige Jugendliche kletterten zur Plattform hinauf und warteten mit Fackeln neben dem Ölbecken. Die akrobatischen jungen Männer, die aus einer Fischkutterbesatzung ausgewählt worden waren, verbrachten ihre Tage normalerweise damit, wie Spinnen in der Takelage herumzuklettern. Ihre stolzen Eltern und die Kapitäne ihrer Schiffe waren neben einer Atreides-Ehrenwache am Boden geblieben.
    Leto holte tief Luft. »Das ganze Volk von Caladan schuldet den beiden, die hier verewigt wurden, große Dankbarkeit: meinem Vater, dem geliebten Herzog Paulus, und meinem Sohn Victor, dessen Leben auf so tragische Weise verkürzt wurde. Ich habe die Errichtung dieses Denkmals angeordnet, damit jeder, der diesen Hafen ansteuert, an die verehrten Helden erinnert wird.«
    Herzogsarbeit ...
    Leto hob die Hand, und das letzte Sonnenlicht brach sich im Siegelring an seinem Finger. Auf dieses Zeichen hin tauchten die Jugendlichen auf der Plattform ihre Fackeln ins Öl. Blaue Flammen schossen empor, ohne zu prasseln oder zu rauchen – ein stilles Leuchtfeuer in der Hand der riesigen Statue.
    Duncan hielt das Schwert des alten Herzogs wie ein fürstliches Zepter erhoben. Thufirs Miene blieb versteinert und ausdruckslos.
    »Die ewige Flamme soll niemals erlöschen! Möge ihr Angedenken auf ewig brennen!«
    Die Menge jubelte, aber der Applaus konnte Letos Herz nicht recht erwärmen, da er sich an den Streit mit Jessica erinnerte, als er seinen Wunsch geäußert hatte, ihr ungeborenes Kind nach seinem Vater zu benennen. Vielleicht würde sie anders denken, wenn sie dem alten Mann begegnet wäre, wenn sie mit ihm hätte philosophieren können. Dann hätte sie möglicherweise eine bessere Meinung von Paulus, statt seine Politik zu verurteilen – worüber Leto nicht mit ihr diskutieren wollte.
    Der Blick seiner grauen Augen richtete sich auf das unnachgiebige, idealisierte Gesicht von Paulus Atreides, der neben der schmerzhaft schönen Statue des Jungen stand. Das ewige Leuchtfeuer warf einen warmen Schein auf ihre gigantischen Züge. Leto vermisste seinen Vater und seinen Sohn so sehr. Und am meisten Jessica.
    Bitte, mein zweites Kind soll ein langes und bedeutungsvolles Leben führen, dachte er, ohne genau zu wissen, an wen sein

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