Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Holtzman-Generatoren haben noch nie versagt. Diese Technik hat über zehntausend Jahre lang zuverlässig funktioniert.«
»Bis zum heutigen Tag.«
Rhombur schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht die Antwort. Es kann nur ein Problem mit dem Navigator selbst vorliegen.«
»Menschliches Versagen?« Gurney sprach noch leiser, damit niemand ihr Gespräch mithören konnte, auch wenn die Passagiere nach Kräften bemüht waren, sich gegenseitig in Panik zu versetzen. »Wenn unser Navigator versagt hat, wenn wir so weit außerhalb der Grenzen des Imperiums gestrandet sind, dann werden wir niemals den Weg nach Hause wiederfinden.«
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Die Weitergehenden Erinnerungen sind ein großer, tiefer Ozean. Er ist den Mitgliedern unseres Ordens zugänglich, aber nur zu bestimmten Bedingungen. Eine Schwester würde Schwierigkeiten heraufbeschwören, wenn sie versucht, die inneren Stimmen für ihre Zwecke zu benutzen. Das wäre, als wollte man das Meer zu seinem privaten Swimmingpool machen – was eine Unmöglichkeit ist, sogar für einen kurzen Augenblick.
Die Maxime der Bene Gesserit
Nachdem er die Proben in zwei Heighlinern deponiert hatte, war Graf Hasimir Fenring endlich wieder in seiner Wohnung auf Kaitain. Er rollte sich aus dem Bett und betrachtete die opulenten Gemächer.
Er fragte sich, wann er von den ersten Ergebnissen erfahren würde. Auf gar keinen Fall konnte er die Gilde fragen, also musste er bei seinen Erkundigungen sehr behutsam vorgehen.
Durch verschlafene Augen sah er die goldenen Filigranarbeiten an den Wänden und der Decke, die Reproduktionen antiker Gemälde und exotischen Chindo-Schnitzereien. Dieser Ort war wesentlich stimulierender als der trockene Wüstenplanet Arrakis, die schmutzige Industriewelt Ix oder der eintönige Raumhafenplanet Junction. Die einzige Schönheit, die den Palast von Kaitain übertraf, war das reizende Gesicht der hübschen Margot. Aber sie war bereits aufgestanden und gegangen.
Während seiner Rundreise hatte er immer wieder den Heighliner gewechselt und war nach Mitternacht erschöpft eingetroffen. Trotz der späten Stunde hatte Margot ihn mit ihren Fähigkeiten als Verführerin verwöhnt und ihn gleichzeitig erregt und entspannt. Dann war er befriedigt in ihren Armen eingeschlafen ...
Der Graf hatte seit drei Wochen keine Neuigkeiten der imperialen Politik erfahren, und er fragte sich, welche neuen Schnitzer sich Shaddam geleistet haben mochte. Fenring würde ein Privatgespräch mit seinem Jugendfreund vereinbaren müssen, um die Lage zu diskutieren. Die Geschichte mit dem Mordversuch durch den Gestaltwandler wollte er jedoch vorerst geheim halten. Der Gewürzminister beabsichtigte, sich dafür auf ganz persönliche Weise an Ajidica zu rächen, und er wollte jeden Augenblick des Racheplans genießen. Erst anschließend wollte er Shaddam davon erzählen, dann würden sie sich gemeinsam köstlich amüsieren.
Zuerst musste er jedoch in Erfahrung bringen, ob die Arbeit des Forschungsmeisters erfolgreich gewesen war. Alles hing vom Amal ab. Wenn die Tests bewiesen, dass Ajidicas Behauptungen nicht stimmten, würde Fenring keine Gnade walten lassen. Wenn das Amal jedoch wie versprochen wirkte, musste er sich über jeden Aspekt sachkundig machen, bevor er mit der Folter begann.
Zwei seiner Suspensor-Koffer lagen immer noch auf einer großen Kommode. Die Taschen hatte er bereits geöffnet. Er seufzte, streckte sich und verließ das Bett. Gähnend tappte er ins geräumige Bad, wo ihn die verwelkte Hausdienerin Mapes mit einer kaum merklichen Verbeugung begrüßte. Die Fremen-Frau trug ein weißes Hauskleid, das ihre gebräunten und vernarbten Arme freiließ. Fenring interessierte sich nicht sonderlich für ihre Persönlichkeit. Sie arbeitete gut und zuverlässig, auch wenn sie recht humorlos war.
Er zog seine Unterwäsche aus und ließ sie auf den Boden fallen. Mapes hob sie mit gerunzelter Stirn auf und warf sie in einen Wäscheschredder an der Wand. Er setzte wie gewohnt seine Schutzbrille auf und aktivierte mit einem gesprochenen Befehl die warmen Wasserstrahlen, die ihn emporhoben und von allen Seiten massierten. Auf Arrakis war ein solcher Luxus undenkbar, nicht einmal für den imperialen Gewürzminister. Er schloss die Augen. Es war unglaublich angenehm ...
Abrupt wurde seine Aufmerksamkeit geweckt, als eine Randwahrnehmung plötzlich an Bedeutung gewann. Er hatte seine Suspensor-Koffer in der vergangenen Nacht auf dem Boden abgestellt und wollte sie am
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