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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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unverzüglich von hier verschwindest.« Sein Gesichtsausdruck wurde noch unerbittlicher. »Und sprich zu niemandem darüber.«
    »Wie du willst. Kein weiteres Wort, mein Sohn.«
    Helena wirbelte herum und marschierte zur Tür zurück – so schnell, dass Hawat kaum Zeit blieb, vorauszulaufen und die schweren Türflügel für sie zu öffnen. Als sie und ihre drei schattenhaften Begleiterinnen in der anbrechenden Nacht verschwunden waren, murmelte Leto einen Abschiedsgruß, der kaum mehr als ein Flüstern war ...
    Duncan näherte sich dem Herzog, der reglos und benommen auf seinem Stuhl saß. Das Gesicht des Schwertmeisters war aschfahl, und er hatte die Augen weit aufgerissen. »Leto, was war hier los? Was hat es mit dem Zerwürfnis zwischen euch beiden auf sich, das mir niemand erklären wollte? Lady Helena ist deine Mutter! Die Leute werden darüber reden.«
    »Die Leute reden immer«, sagte Thufir.
    Duncan stieg die Stufen bis zum Sitz des Herzogs hinauf. Leto hielt die Armlehnen so fest gepackt, dass die Knöchel seiner Hände weiß hervortraten. Sein herzoglicher Siegelring hinterließ einen Abdruck im Holz.
    Als er schließlich seinen Schwertmeister ansah, waren seine Augen trübe wie Rauch. »Im Haus Atreides gibt es viele Tragödien und Geheimnisse, Duncan. Du weißt, wie wir der Öffentlichkeit Kaileas Schuld an der Explosion des Luftschiffs vorenthalten haben. Du selbst hast Swain Goires Platz als Leiter meiner Hauswache übernommen, nachdem wir ihn ins Exil geschickt haben. Mein Volk darf niemals die Wahrheit darüber erfahren ... oder über meine Mutter.«
    Duncan war sich nicht sicher, wohin dieses Gespräch führen würde. »Welche Wahrheit, Leto?«
    Der Mentat trat mit besorgter Miene vor. »Herr, es ist nicht gut, wenn ...«
    Leto hob eine Hand. »Thufir, Duncan hat es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Nicht zuletzt wegen der Anschuldigungen, mit denen er als Kind konfrontiert wurde. Ihm wurde vorgeworfen, er hätte sich an den salusanischen Stieren zu schaffen gemacht.«
    Hawat senkte den Kopf. »Es ist Ihre Entscheidung, aber ich rate dringend ab. Geheimnisse werden nicht kleiner und harmloser, wenn man sie auf viele Ohren verteilt.«
    Mühsam und schleppend erzählte Leto von Lady Helenas Verwicklung in die Intrige gegen Paulus. Wie sie veranlasst hatte, dass der salusanische Stier unter Drogen gesetzt wurde, worauf er den verehrten alten Herzog getötet hatte.
    Duncan stand mit offenem Mund da und brachte kein Wort heraus.
    »Ich war in großer Versuchung, ihre Hinrichtung anzuordnen, aber trotz allem bleibt sie meine Mutter. Sie hat sich eines Mordes schuldig gemacht – aber ich will mich nicht des Muttermordes schuldig machen. Deshalb soll sie den Rest ihrer Tage bei den Einsamen Schwestern verbringen.« Er ließ sein Kinn auf die geballten Fäuste sinken. »Und Swain Goire sagte zu mir – am Tag, als ich ihn dazu verurteilte, sie zu bewachen –, dass man sich eines Tages als Leto den Gerechten an mich erinnern würde.«
    Duncan setzte sich schwer auf die Stufe und hielt das Schwert zwischen den Knien. Der ungestüme, großzügige Herzog Paulus hatte den Jungen in seinen Haushalt aufgenommen und ihn zur Arbeit in den Ställen verpflichtet. Dann war der erst Neunjährige der Manipulation beschuldigt worden, durch den Stallmeister Yresk, der selbst in die Tragödie in der Stierkampfarena verwickelt war.
    Jetzt löste sich für Duncan das Geheimnis auf, alle Gründe wurden klar, und es war, als wäre ein Fluttor aufgebrochen. Zum ersten Mal seit vielen Jahre weinte Schwertmeister Duncan Idaho.

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    Viele Geschöpfe treten in der äußeren Gestalt eines Menschen auf, aber lass dich nicht vom Anschein täuschen. Nicht alle derartigen Lebensformen dürfen als menschlich betrachtet werden.
    Das Buch Azhar der Bene Gesserit
     
     
    Da sein Onkel ihn nur selten von der Leine ließ, beschloss die Bestie Rabban, so viel Unheil wie möglich anzurichten, wenn er schon einmal die Gelegenheit dazu erhielt.
    Er betrachtete die grobe und unvollständige Karte mit den Ansiedlungen rund um den Schildwall. In den Dörfern lebte verwahrlostes Volk, das sich von Abfällen ernährte und im Dunkel der Nacht Eigentum der Harkonnens stahl. Um die Fremen für die Überfälle auf die Gewürzlager zu bestrafen, hatte der Baron seinen Neffen beauftragt, drei dieser Dörfer auszulöschen. Rabban wählte die Ziele aus, aber nicht nach Zufall, sondern weil ihm die Namen nicht gefielen: Lecksand, Kargekost und

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