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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Dachgarten, wo er ungestört war und nicht mit den Hilfstruppen in Berührung kam.
    Herzog Leto tat sein Bestes, und dafür würde man ihm dankbar sein. Aber für Calimar waren die Atreides viel zu spät gekommen, um noch als wahre Retter begrüßt werden zu können. Die Tleilaxu waren schneller gewesen.
    Kurz nach der Katastrophe waren Organhändler der Bene Tleilax über Richese hergefallen und hatten ganze Schiffsladungen voller künstlicher Augen mitgebracht. Obwohl ihr Verhalten eindeutig opportunistisch motiviert war, hatte man die genetischen Zauberkünstler trotzdem willkommen geheißen. Denn sie hatten mehr als nur Hoffnung oder Trost anzubieten, nämlich eine konkrete Heilungsmöglichkeit.
    Aus alter Gewohnheit schob Calimar seine goldene Brille über den Nasenrücken nach oben. Er benötigte diese Sehhilfe gar nicht mehr, aber es beruhigte ihn, wenn er sie weiterhin trug. Er starrte über das Landefeld des Raumhafens auf die Atreides-Truppen, die Vorräte aus den Schiffen schleppten. Er blinzelte nicht, sondern nahm lediglich mit seinen neuen Tleilaxu-Augen alle Details in sich auf ...

77
     
    Im alltäglichen Leben stoßen wir überall auf Ruinen. Trotzdem müssen wir über die Trümmer hinwegsehen, damit wir die vergangene Großartigkeit erkennen können.
    Lady Shando Vernius
     
     
    In der Deckung des kühlen Spalts einer Felsformation beobachtete Liet-Kynes mit einem Fernglas eine flache Salzpfanne. Die Hitze und das helle Licht flimmerten über dem puderfeinen Gips und ließen Luftspiegelungen entstehen. Er reichte das Fernglas an die Männer neben sich weiter und starrte dann mit unbewaffneten Augen in die Ferne.
    Exakt zum verabredeten Zeitpunkt tauchte am Himmel ein schwarzer Ornithopter auf. Er flog so hoch, dass sie das Surren der gegliederten Flügel erst im letzten Moment hörten. Das Gefährt landete in einer Wolke aus aufgewirbeltem Staub und Sand. Diese Maschine war nicht mit einem furchteinflößenden Sandwurm bemalt.
    Liet lächelte gepresst. Ailric scheint beschlossen zu haben, nicht mehr mit uns zu spielen. Zumindest nicht auf allzu offensichtliche Weise.
    Die Motoren des Thopters verstummten, und Liets scharfe Augen bemerkten nichts Ungewöhnliches. Er blickte sich zu den Wüstenmännern um, die allesamt nickten.
    Nachdem sich der Bug des Thopters geöffnet hatte und die Rampe mit einem dumpfen Geräusch aufgeklappt war, führte Liet seine Männer aus der Deckung. Sie klopften sich den Staub von den Destillanzügen und rückten ihre Tarnumhänge zurecht. Wie beim letzten Mal trugen vier Fremen einen schweren Gewürzbehälter über den harten Boden. Die Melange war aus dem Ghanima gewonnen worden, der Kriegsbeute, die sie während des Überfalls auf die Harkonnen-Vorräte im Bilar-Lager erobert hatten.
    Sie hatten die unverschämten Forderungen der Gilde erfüllt.
    Als ein Bodenfahrzeug über die Rampe herunterrollte, sahen sie, dass der deformierte Gildemann diesmal einen modifizierten Destillanzug trug – der schlecht gearbeitet und nicht richtig angepasst war. Der untere Teil von Ailrics grauem Anzug hüllte seinen unförmigen Körper wie ein loser Sack ein.
    Dem Gildemann schien gar nicht bewusst zu sein, wie grotesk er in diesem Aufzug aussah. Er fuhr auf die Fremen zu und benahm sich, als wäre er ein erfahrener Mann der Wüste. Er öffnete seine Gesichtsmaske mit einer schwungvollen Bewegung und sprach mit synthetischer Stimme. »Ich habe die Anweisung erhalten, vorläufig auf Arrakis zu bleiben, da die Zuverlässigkeit der Heighliner in letzter Zeit ... zu wünschen übrig lässt.«
    Liet antwortete ihm nicht. Fremen hatten keinen Sinn für nutzloses Geschwafel. Ailric nahm eine steifere, würdevollere Haltung an. »Ich habe nicht damit gerechnet, Sie wiederzusehen, halber Fremen. Ich dachte, man würde einen reinblütigen Wüstenmann als neue Kontaktperson bestimmen.«
    Liet lächelte. »Vielleicht sollte ich Ihr Wasser für meinen Stamm nehmen, damit die Gilde einen anderen Vertreter schickt. Einen, der mich nicht mit Beleidigungen langweilt.«
    Die fremdartigen Augen des Gildemannes richteten sich auf den Behälter, den die Fremen in der Nähe des Ornithopters auf dem Sand abgestellt hatten. »Sie haben alles?«
    »Die Menge entspricht bis zum letzten Gramm Ihrer Forderung.«
    Ailric rollte näher heran. »Sagen Sie mir, halber Fremen, wie kommt es, dass einfache Wüstenbewohner solche Reichtümer besitzen?«
    Liet-Kynes würde gegenüber einem Außenweltler niemals

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